19. Das Arbeiten mit Instrumenten und Effekten

Jede Spur in Live kann mehrere GerÀte benutzen. Von diesen GerÀten gibt es drei verschiedene Arten:

  • MIDI-Effekte bearbeiten MIDI-Signale und können nur in MIDI-Spuren eingesetzt werden.
  • Audio-Effekte bearbeiten Audiosignale und können in Audio-Spuren verwendet werden. Man kann sie auch in MIDI-Spuren einsetzen, aber nur, wenn Sie auf ein Instrument folgen.
  • Instrumente werden in MIDI-Spuren verwendet, sie empfangen MIDI und geben Audio aus.

Die GerĂ€te werden in der GerĂ€te-Ansicht der ausgewĂ€hlten Spur eingefĂŒgt, angezeigt und bedient. Doppelklicken Sie das Titelfeld einer Spur, um ihre GerĂ€te-Ansicht anzuzeigen und Zugang zu den GerĂ€ten zu erhalten. Die GerĂ€te-Ansicht erscheint im unteren Teil des Live-Fensters.

GerÀte in der GerÀte-Ansicht

Um Platz in der GerĂ€te-Ansicht zu sparen, kann ein GerĂ€t durch einen Doppelklick in seine Titelleiste oder mit dem Befehl Einklappen aus seinem Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) KontextmenĂŒ eingeklappt werden.

GerÀte können eingeklappt werden.

Wie die einzelnen Devices (GerĂ€te) in Live funktionieren und wie man sie einsetzt, vermittelt neben dem Kapitel ĂŒber Lives Audio-Effekte (siehe Referenzteil zu Lives Audio-Effekten) auch das Verzeichnis der MIDI-Effekte (siehe Referenzteil zu Lives MIDI-Effekten) sowie das Verzeichnis der Instrumente (siehe Referenzteil zu Lives Instrumenten).

Wie man Instrumente und Effekte bĂŒndelt und als Racks weiterverwendet, ist Gegenstand des Kapitels ĂŒber Instrument-, Drum- und Effekt-Racks (siehe Instrument-, Drum- und Effekt-Racks).

Mit den HĂ€nden Devices zu spielen, deren Parameter einem MIDI-Controller oder der Tastatur zugeordnet sind, behandelt das Kapitel ĂŒber Fernsteuerung (siehe Fernsteuerung ĂŒber MIDI und Rechnertastatur).

19.1 Verwenden der Live-GerÀte

GerÀte in Lives Browser

Über den Browser hat man Zugriff auf Lives integrierte GerĂ€te. Sie werden feststellen, dass Lives Synthesizer, Audio-Effekte und MIDI-Effekte jeweils eigene Labels in der Seitenleiste des Browsers haben.

Der einfachste Weg, ein GerĂ€t in eine Spur zu bekommen, besteht darin, es im Browser doppelzuklicken, wodurch eine neue Spur mit diesem GerĂ€t erzeugt wird. Alternativ können Sie eine bestehende Spur durch Anklicken selektieren, dann ein GerĂ€t im Browser selektieren und dann Enter drĂŒcken, um es in die selektierte Spur einzufĂŒgen.

Sie können GerÀte auch in Spuren, auf die freie FlÀche neben den Spuren in der Session- und Arrangement-Ansicht oder in die GerÀte-Ansicht ziehen. Ziehen Sie ein Sample in die GerÀte-Ansicht einer MIDI-Spur, wird automatisch ein Simpler-Instrument mit diesem Sample erzeugt.

Anmerkung: Wenn Sie mit den Standardeinstellungen ein externes Eingangssignal als Quelle fĂŒr eine Spur in Live verwenden, muss der Schalter fĂŒr die Aufnahmebereitschaft dieser Spur im Mixer aktiviert werden, damit Sie das Eingangssignal durch die GerĂ€tekette der Spur abhören können. Bei MIDI-Spuren wird dieser Schalter beim EinfĂŒgen eines Instruments automatisch aktiviert.

Der Arm-Schalter fĂŒr die Aufnahmebereitschaft von MIDI- und Audio-Spuren

Auf diese Weise wĂŒrden Sie beispielsweise Live-Instrumente durch die Effekte eines Tracks oder ein integriertes Instrument in einem Track mit Hilfe eines MIDI-Keyboards spielen. Hinweis: Von dieser Einstellung kann man sehr leicht zum Aufnehmen neuer Clips ĂŒbergehen und dieser weiterbearbeiten (siehe Neue Clips aufnehmen). Soll das Abhören anders gestalten werden, beschreibt der Abschnitt ĂŒber das Monitoring weitergehende Einstellungen (siehe Monitor-Funktion).

Um ein weiteres GerĂ€t auf der Spur hinzuzufĂŒgen, ziehen Sie es einfach dorthin oder doppelklicken auf seinen Namen, um es am Ende der GerĂ€te-Kette einzufĂŒgen. Die Signale in einer GerĂ€tekette wandern immer von links nach rechts.

Sie können Audio-Effekte an jede Position innerhalb der GerĂ€tekette in einer Audio-Spur ziehen, wobei Sie im Hinterkopf behalten sollten, dass die Reihenfolge der Effekte den entstehenden Klang prĂ€gt. Entsprechendes gilt fĂŒr die GerĂ€tekette in einer MIDI-Spur.

Wenn Sie ein Instrument in die GerĂ€tekette einer MIDI-Spur ziehen, sollten Sie bedenken, dass die dem Instrument folgenden Signale (die rechts von ihm) Audiosignale sind, auf die nur Audio-Effekte angewendet werden können. Signale vor dem Instrument (links von ihm) sind MIDI-Signale, auf die nur MIDI-Effekte angewendet werden können. Das bedeutet, dass die GerĂ€tekette einer MIDI-Spur alle drei GerĂ€tetypen enthalten kann: zuerst MIDI-Effekte, dann ein Instrument und schließlich Audio-Effekte.

Die GerÀte-Kette einer MIDI-Spur mit allen drei GerÀte-Typen.

Um ein GerĂ€t aus der Kette zu entfernen, klicken Sie in seine Titelzeile und drĂŒcken dann die [RĂŒcktaste] oder Entf auf Ihrer Rechnertastatur oder wĂ€hlen Löschen aus dem Bearbeiten-MenĂŒ. Um die Reihenfolge der GerĂ€te zu Ă€ndern, ziehen Sie ein GerĂ€t an seiner Titelleiste und lassen es neben einem der anderen GerĂ€te in der GerĂ€te-Ansicht wieder los. GerĂ€te können auch vollstĂ€ndig auf andere Spuren verschoben werden, indem man sie aus der GerĂ€te-Ansicht in die Session- oder Arrangement-Ansicht zieht.

Befehle im Bearbeiten-MenĂŒ wie Ausschneiden, Kopieren, Einsetzen und Duplizieren können auch mit GerĂ€ten benutzt werden. Die einzusetzenden GerĂ€te werden vor einem selektierten GerĂ€t eingefĂŒgt. Sie können sie jedoch auch an das Ende einer GerĂ€tekette einsetzen, indem Sie auf den freien Bereich rechts vom letzten GerĂ€t klicken oder die ARROWRIGHT Taste benutzen um die Auswahl dorthin zu bewegen. Beim EinfĂŒgen, Umsortieren und Löschen von GerĂ€ten wird die Audio-Wiedergabe nicht unterbrochen.

Der Ein/Aus-Schalter von GerÀten

GerĂ€te können mit ihren Ein/Aus-Schaltern aktiviert oder deaktiviert werden. Das Ausschalten eines GerĂ€tes hat die gleiche Wirkung wie das vorĂŒbergehende Löschen des GerĂ€tes: Das Signal bleibt unbearbeitet und das GerĂ€t beansprucht keine Rechenleistung. Die GerĂ€te von Live erzeugen im Allgemeinen keine CPU-Last, wenn sie nicht aktiv sind. Hierauf geht der Abschnitt zum Thema CPU-Last nĂ€her ein (siehe Probleme mit der CPU-Last). Das dort erlĂ€uterte Einfrieren von Spuren ist besonders bei der Arbeit mit CPU-intensiven GerĂ€ten sehr nĂŒtzlich.

GerĂ€te in Lives Spuren besitzen Pegelanzeigen fĂŒr Eingang und Ausgang. Diese sind hilfreich beim Auffinden problematischer GerĂ€te in der Kette: Niedrige oder fehlende Signale werden durch die Pegelanzeigen entlarvt, so dass die relevanten GerĂ€te-Einstellungen angepasst oder die GerĂ€te deaktiviert oder entfernt werden können.

Die Pegelanzeigen zwischen den GerÀten in einer Kette.

Beachten Sie, dass es zwischen den GerĂ€ten keine Übersteuerung geben kann, da es eine praktisch unbegrenzte Übersteuerungsreserve gibt. Übersteuerungen können auftreten, wenn ein zu hoch ausgesteuertes Signal an einen physikalischen Ausgang geschickt oder in eine Sample-Datei geschrieben wird.

Auf die Spur-Typen in Live geht das Kapitel ĂŒber die Ein- und AusgĂ€nge und das Routing nĂ€her ein (siehe Routing, EingĂ€nge und AusgĂ€nge), dort geht es auch um das Arbeiten mit Return-Spuren und das Weitergeben eines Effektsignals an mehrere Spuren. Nach dieser BeschĂ€ftigung mit Devices in Live könnte auch das Thema Clip-HĂŒllkurven interessant sein (siehe Clip-HĂŒllkurven), um einzelne GerĂ€te-Parameter auf Clip-Basis zu automatisieren oder zu modulieren.

19.1.1 Preset-Speicher der Live-GerÀte

Jedes Live-GerÀt kann seine Einstellungen als Presets speichern und auch wieder laden. Jedes GerÀt erscheint im Inhaltsfenster des Browsers als Ordner, der geöffnet werden kann und dann die Presets des GerÀts zeigt.

Presets im Browser.

Sie können Presets schnell mit der Rechnertastatur durchblÀttern und laden:

  • Scrollen Sie auf und ab mit den Tasten ARROWUP und ARROWDOWN.
  • Öffnen und schließen Sie GerĂ€te-Ordner mit ARROWLEFT und ARROWRIGHT.
  • DrĂŒcken Sie Enter, um ein GerĂ€t oder Preset zu laden.

DrĂŒcken von Q oder Klicken auf den Hot-Swap-Schalter fĂŒr GerĂ€te-Presets verknĂŒpft vorĂŒbergehend den Browser mit dem GerĂ€t, wodurch die zugehörigen Presets angezeigt werden. . Durch diese Verbindung von GerĂ€t und Browser können Sie schnell durch die Presets navigieren, beliebige davon vorhören und laden. Im Hot-Swap Modus werden GerĂ€te und Presets automatisch beim AuswĂ€hlen im Browser eingeladen. Um die neutrale Standardeinstellung fĂŒr ein GerĂ€t zu laden, wĂ€hlen Sie den ĂŒbergeordneten Ordner (den mit dem Namen des GerĂ€ts) aus dem GerĂ€te-Browser.

Beachten Sie bitte, dass das BetĂ€tigen von Q beim Betreten des Hot-Swap-Modus immer vom zuletzt ausgewĂ€hlten GerĂ€t einer bestimmten Spur ausgeht. Sollte kein GerĂ€t ausgewĂ€hlt sein, wird Swap fĂŒr den ersten Audio-Effekt (bei Audio-Spuren) bzw. das erste Instrument (bei MIDI-Spuren) aktiviert.

Der Hot-Swap-Schalter fĂŒr GerĂ€te-Presets.

Die Verbindung zwischen Browser und Instrument wird durch das AnwĂ€hlen einer anderen Ansicht oder durch nochmaliges BetĂ€tigen von Q oder des Hot-Swap-Schalters wieder getrennt. Das Hot-Swappen von Presets lĂ€sst sich auch abbrechen, indem die Esc-Taste oder der Schließen-Taster in der Hot-Swap-Leiste oben im Browser gedrĂŒckt wird.

Beachten Sie, dass das Importieren aus dem Browser zwar die empfohlene Methode ist, Presets jedoch auch direkt aus dem Explorer (Windows) / Finder (Mac) in Live gezogen werden können.

19.1.1.1 Presets speichern

Sie können eine beliebige Anzahl eigener Presets erzeugen und in der User Library des Browsers sichern.

Der Taster zum Sichern von Presets

Klicken Sie auf den Preset-sichern-Taster, um die aktuellen Einstellungen eines GerĂ€ts (ggf. inklusive eigenem Info-Text) als neues Preset zu sichern. Der Browser wird geöffnet, wo Sie durch DrĂŒcken von Enter den von Live vorgeschlagenen Namen ĂŒbernehmen oder selbst einen eintippen können. Um das Abspeichern des Presets abzubrechen, drĂŒcken Sie die Esc-Taste. Indem Sie die Titelleiste eines GerĂ€ts anfassen und an den gewĂŒnschten Ort im Browser ziehen, können Sie Presets auch direkt in einen bestimmten Ordner (zum Beispiel den des aktuellen Projekts) sichern.

Wozu der Browser außerdem in der Lage ist, erlĂ€utert das Kapitel zum Verwalten von Dateien und Sets (siehe Das Handhaben von Dateien und Sets). Mehr ĂŒber das Speichern von projektbezogenen Presets steht im entsprechenden Abschnitt (siehe Projekte und Presets).

19.1.1.2 Standard-Presets

Presets, die Sie in den Ordner Defaults Ihrer User-Library sichern, werden anstelle der generischen GerÀte-Einstellungen geladen. ZusÀtzlich gibt es auch Defaults-Ordner, mit denen Sie bestimmen können:

  • - wie Live auf verschiedene Anwender-Aktionen reagiert, etwa auf das Hineinziehen von Samples, das Slicing oder das Konvertieren von Audio zu MIDI.
  • - ob bei neu erzeugten MIDI- und Audio-Spuren bestimmte GerĂ€te zusammen mit den gewĂŒnschten Parameter-Einstellungen geladen werden.
  • - ob VST- und Audio-Units-Plug-ins mit bereits konfigurierten Parameter-Anordnungen fĂŒr Lives Plug-in-Bedienfeld laden.
Der Default-Presets-Ordner in der User-Library.

Um die aktuelle Einstellung eines Live-Devices als Standard-Preset zu sichern, lĂ€sst sich das KontextmenĂŒ per Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) in der Titelzeile des GerĂ€ts öffnen und der Befehl Als Standard-Preset sichern auswĂ€hlen. Dies funktioniert mit allen Instrumenten, MIDI- und Audio-Effekten von Live, die verschiedenen Rack-Typen inbegriffen (siehe Instrument-, Drum- und Effektracks). Falls Sie fĂŒr ein bestimmtes GerĂ€t bereits ein Standard-Preset gesichert haben, fragt Live, ob dieses ĂŒberschrieben werden soll.

Um ein Standard-Konfigurations-Preset fĂŒr ein VST- oder Audio-Unit-Plug-in zu erzeugen:

  • Laden Sie das gewĂ€hlte Plug-in auf eine Spur
  • Im Konfigurationsmodus des Plug-ins stellt man die gewĂŒnschten Parameter zusammen (siehe Der Konfigurations-Modus fĂŒr Plug-ins).
  • Öffnen Sie das KontextmenĂŒ Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) in der Titelzeile der Spur und wĂ€hlen "Als Standard-Konfiguration sichern"

Sollten sowohl die VST- als auch die Audio-Units-Versionen eines Plug-ins installiert sein, können Sie getrennt fĂŒr jeden Typ unabhĂ€ngige Presets erzeugen. Beachten Sie, dass Standard-Konfigurations-Presets fĂŒr Plug-ins nicht die Einstellungen der konfigurierten Parameter sichern; es wird lediglich die Parameter-Anordnung in Lives Plug-in-Bedienfeld gesichert.

Um Standard-Presets fĂŒr MIDI- und Audio-Spuren zu erzeugen:

  • Laden Sie das/die GerĂ€t(e), die Sie als Standard einer Spur definieren möchten (oder auch keine GerĂ€te, wenn Sie möchten dass Ihre Standardspur leer bleibt).
  • Stellen Sie die Parameter wie gewĂŒnscht ein
  • Öffnen Sie das KontextmenĂŒ Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) in der Titelzeile der Spur und wĂ€hlen "Als (Audio/Midi) Standard-Spur sichern"

So bestimmen Sie, wie Live sich verhÀlt, wenn Sie ein Sample zu einem Drum Rack oder in die GerÀte-Ansicht einer MIDI-Spur ziehen:

  • Erzeugen Sie einen leeren Simpler oder Sampler
  • Stellen Sie die Parameter wie gewĂŒnscht ein
  • Ziehen Sie das bearbeitete GerĂ€t zum Ordner "On Drum Rack" oder "On Track View", die unter den Ordnern "Defaults/Dropping Samples" Ihrer User-Library zu finden sind. Auch ein Pad-Standard lĂ€sst sich ĂŒber das das KontextmenĂŒ Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) eines Pads von Drum-Rack festlegen.

Um zu bestimmen, wie Live sich beim Slicen einer Audiodatei verhÀlt:

  • Erzeugen Sie ein leeres Drum-Rack
  • FĂŒgen Sie einen leeren Simpler oder Sampler in das Drum-Rack ein, um eine einzelne Kette zu erzeugen
  • FĂŒgen Sie die gewĂŒnschten MIDI- oder Audio-Effekte zu dieser Kette dazu
  • Stellen Sie die Parameter der GerĂ€te wie gewĂŒnscht ein
  • Den Device-Parametern in der Kette können beliebige Makro-Regler zugewiesen werden (siehe Makro-Regler verwenden).
  • Ziehen Sie das gesamte Drum-Rack zum Ordner Defaults/Slicing Ihrer User-Library

Sie können mehrere Slicing-Presets erzeugen und zwischen diesen im MenĂŒ des Slicing-Dialogs wĂ€hlen.

Beachten Sie bitte, dass Slicing in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar ist.)

Zum Festlegen von Standard-Presets fĂŒr das Konvertieren von Drums-, Harmonie- oder Melodie-zu-MIDI (siehe Harmonie auf neue MIDI-Spur konvertieren):

  • Erzeugen Sie eine MIDI-Spur, die das Instrument enthĂ€lt. das Sie standardmĂ€ĂŸig fĂŒr einen bestimmten Konvertierungstyp verwenden möchten. (Beachten Sie, das Standard/Default-Presets fĂŒr das Konvertieren von Drums ein Drum-Rack enthalten mĂŒssen)
  • FĂŒgen Sie die gewĂŒnschten MIDI- oder Audio-Effekte zu dieser Kette dazu
  • Stellen Sie die Parameter der GerĂ€te wie gewĂŒnscht ein
  • Wenn Sie mehrere GerĂ€te verwenden, gruppieren Sie sie zu einem Rack
  • Ziehen Sie das gesamte Rack auf den entsprechenden Ordner unter Defaults/Audio to MIDI in Ihrer User-Library

ZusĂ€tzlich zu diesen ĂŒbergeordneten “Master”-Standard-Presets, können Sie auch Standard-Presets erzeugen, die sich jeweils nur auf ein bestimmtes Projekt beziehen. Dies ist nĂŒtzlich, wenn Sie z.B. spezielle GerĂ€te- oder Spur-Konfigurationen in einem bestimmten Set verwenden und von diesem Set Variationen erzeugen möchten, die ebenfalls Zugriff auf diese Presets haben, ohne dabei jedoch die allgemeinen Standard-Presets zu ĂŒberschreiben, die Sie in anderen Arbeitssituationen einsetzen. Um projektbezogene Standard-Presets zu erzeugen:

  • Erzeugen Sie in Ihrem Projekt-Ordner den Ordner "Defaults" zusammen mit allen gewĂŒnschten Unterordnern.
  • AbhĂ€ngig davon, mit welcher Art projektbezogenem Standard Sie arbeiten möchten, stellen Sie die entsprechenden GerĂ€te-Parameter, Spur-Einstellungen, etc. ein.
  • Sichern Sie nun das GerĂ€t oder die Spur in den passenden Unterordner Ihres projektbezogenen Standard-Ordners.

Sobald Sie ein Set aus diesem Projekt laden, werden die Standard-Presets, die Sie in Ihre Projekt-Ordner gesichert haben, genutzt, statt der allgemeinen Presets der User-Library. Beachten Sie, dass die Optionen aus dem KontextmenĂŒ [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick](Mac) zum Sichern von Standard-Presets, Presets immer in Ihre Haupt-User-Library speichert. Sie können daher nicht zum Sichern von projektbezogenen Standards genutzt werden.

19.2 Plug-ins verwenden

Die Anzahl der in Live nutzbaren GerĂ€te kann durch Plug-ins erweitert werden. Live unterstĂŒtzt sowohl das VST-Plug-in-Format von Steinberg Media als auch das Audio-Units(AU)-Format (nur unter macOS).

  • VST2
  • VST3 (ab Live 10.1)
  • Audio Units 2
  • Audio Units 3 (ab Live 11.2)

Das Arbeiten mit VST- und Audio-Units-Plug-ins Ă€hnelt sehr dem Arbeiten mit Lives GerĂ€ten. VST- und Audio-Unit-Instrumente lassen sich nur in MIDI-Spuren einsetzen und, genau wie Lives Instrumente empfangen sie MIDI und geben Audiosignale aus. Audioeffekt-Plug-ins können nur in Audiospuren oder nach Instrumenten eingesetzt werden. Im vorherigen Abschnitt ĂŒber das Verwenden der Live-Devices gibt es nĂ€here Informationen hierzu (siehe Das Verwenden der Live-GerĂ€te).

Plug-ins im Browser.

Audio-Units und VST-Plug-ins werden ĂŒber das Plug-in-Label des Browsers gesucht und geladen. Plug-in-Instrumente können im Browser von Plug-in-Effekten unterschieden werden, da sie ein Tastatursymbol besitzen.

Beachten Sie bitte, dass Plug-in Presets im Browser nur fĂŒr Audio-Units verfĂŒgbar sind. In manchen FĂ€llen werden die Werks-Presets fĂŒr Audio Units erst dann im Browser sichtbar, wenn das Plug-in in eine Spur eingefĂŒgt und sein Browse-Schalter aktiviert wurde.

Hinweis: Beim ersten Start von Live werden noch keine Plug-ins unter dem Plug-ins-Label des Browsers angezeigt, da Sie Ihre Plug-in-Quellen zuerst "aktivieren" mĂŒssen. Durch das Aktivieren teilen Sie Live mit, welche Plug-ins Sie benutzen wollen und wo auf der Festplatte sich diese befinden. Informationen zum Aktivieren und Deaktivieren von Plug-in-Quellen folgen weiter unten in diesem Kapitel, in den Abschnitten ĂŒber VST-Plug-in-Ordner (siehe VST-Plug-in-Ordner) und Audio-Units-Plug-ins (siehe Audio-Unit-Plug-ins).

Anmerkung fĂŒr "IntelÂź-Mac"-Anwender: IntelÂź-Mac-Computer können VST- oder AU-Plug-ins, die fĂŒr die PowerPC-Plattform programmiert wurden, nicht nativ ausfĂŒhren. In Live können daher nur Plug-ins des Typs Universal oder IntelÂź verwendet werden.

Wenn Sie ein Plug-in installieren oder deinstallieren wĂ€hrend das Programm lĂ€uft, wird Live die Änderungen erst beim nĂ€chsten Start erkennen und im Plug-in-Browser anzeigen. Mit dem Taster Rescan in den Plug-Ins-Voreinstellungen können Sie Ihre Plug-ins jedoch auch wenn Live lĂ€uft erneut scannen, so dass neu installierte Plug-ins sofort im Browser verfĂŒgbar werden.

Sie können Rescan auch verwenden, wenn Sie das GefĂŒhl haben, dass Ihre Plug-in-Datenbank irgendwie beschĂ€digt wurde. Wenn Sie ALT(PC) / ALT(Mac) beim Anklicken von Rescan halten, wird Ihre Plug-in-Datenbank gelöscht und es erfolgt ein komplett neuer Scan Ihrer gesamten Plug-ins.

19.2.1 Plug-ins in der GerÀte-Ansicht

Ein VST-Plug-in in der GerÀte-Ansicht.

Sobald ein Plug-in aus dem Browser auf eine Spur gezogen wird, erscheint es in der GerÀte-Ansicht. Bei Plug-ins mit bis zu 64 einstellbaren Parametern werden in Lives Plug-in-Bedienfeld alle Parameter bereits zugeordnet als horizontale Regler angezeigt. Plug-ins mit mehr als 64 Parametern öffnen mit einem leeren Bedienfeld, das Sie frei konfigurieren können, um nur die Parameter anzuzeigen, auf die Sie zugreifen möchten. Die originale OberflÀche des Plug-ins kann in einem separaten Fenster geöffnet werden (siehe Das Anzeigen von Plug-in-OberflÀchen in separaten Fenstern).

Der Taster zum Ausklappen der Plug-in-Parameter

Sie können die Plug-in-Parameter anzeigen oder verbergen, indem Sie den Schalter in der Titelzeile des Plug-ins anklicken.

Das X-Y-Bedienelement kann verwendet werden, um zwei Plug-in-Parameter gleichzeitig zu steuern und ist deswegen besonders fĂŒr Live-Anwendungen nĂŒtzlich. Sie können dem X/Y-Bedienelement zwei beliebige Plug-in-Parameter mit den beiden darunter liegenden MenĂŒs zuweisen.

19.2.1.1 Das Anzeigen von Plug-in-OberflÀchen in separaten Fenstern

Die Plug-in-Fenster-zeigen/verbergen-Taste

Durch Anklicken der Taste Plug-in-Fenster zeigen/verbergen öffnet ein frei schwebendes Fenster, das die grafische OberflĂ€che des VST- oder Audio-Units-Plug-Ins darstellt. Das Ändern von Parametern in der grafischen OberflĂ€che entspricht dem Ändern von Parametern in Lives Plug-in-Bedienfeld und umgekehrt.

Es gibt einige Plug-Ins-Voreinstellungen, die fĂŒr das Arbeiten mit Plug-in-Fenstern wichtig sind:

  • Aktiviert, sorgt die Option Plug-In-Fenster automatisch öffnen beim EinfĂŒgen eines Plug-ins aus dem Browser in eine Spur dafĂŒr, dass das Fenster des Plug-ins automatisch geöffnet wird.
  • Wenn die Option Mehrere-Plug-in-Fenster in den Plug-in-Voreinstellungen aktiviert ist, können Sie eine beliebige Anzahl von Plug-in-Fenstern gleichzeitig öffnen. Auch wenn diese Option ausgeschaltet ist, können Sie durch DrĂŒcken der STRG(PC) / CMD(Mac)-Taste ein neues Fenster öffnen, ohne das vorherige gleichzeitig zu schließen.
  • Durch WĂ€hlen der Voreinstellung Plug-in-Fenster automatisch verbergen können Sie Live anweisen, nur die Plug-ins der gerade selektierten Spur anzuzeigen.

Sie können den Befehl Plug-in-Fenster zeigen/verbergen aus dem Ansicht-MenĂŒ oder den Tastaturbefehl CTRL-ALT-P(PC) / CMD-ALT-P(Mac) aufrufen, um offene Plug-in-Fenster anzuzeigen oder zu verbergen. Beachten Sie, dass der Name der Spur, zu der das Plug-in gehört, in der Titelzeile des Plug-in-Fensters angezeigt wird.

19.2.1.2 Der Konfigurations-Modus fĂŒr Plug-ins

Der Configure-Schalter.

Der Konfigurations-Modus ermöglicht Ihnen Lives eigenes Bedienfeld fĂŒr Plug-ins individuell anzupassen, sodass nur Plug-in-Parameter angezeigt werden, auf die Sie zugreifen möchten. Um dies zu machen:

  • Aktivieren Sie den Konfigurations-Modus durch Klick auf den "Configure"-Schalter in der Titelzeile des GerĂ€ts.
  • Klicken Sie auf einen Parameter im Plug-in-Fenster, um ihn Lives Plug-in-Bedienfeld hinzuzufĂŒgen. (Bei manchen Plug-ins ist eine Änderung des Werts beim gewĂŒnschten Parameter erforderlich, um ihn auszuwĂ€hlen. Ferner werden bei bestimmten Plug-ins nicht alle Parameter des Plug-ins an Live ĂŒbermittelt. Solche Parameter können Lives Plug-in-Bedienfeld nicht hinzugefĂŒgt werden.)

Im Konfigurations-Modus lassen sich die angezeigten Parameter auf Lives Plug-in-Bedienfeld durch Ziehen und Loslassen auf eine andere Position neu anordnen oder verschieben. Parameter können mit der Entf Taste gelöscht werden. Sobald Sie versuchen einen Parameter zu löschen, fĂŒr den bereits Automations-Daten, Clip-HĂŒllkurven oder MIDI-, Tastatur- oder Makro-Zuweisungen bestehen, gibt Live vor dem Löschen eine Warnmeldung aus.

Die Zuordnungen gelten unabhĂ€ngig fĂŒr jede Plug-in-Instanz in Ihrem Set und werden zusammen mit dem Set abgespeichert. Soll eine bestimmte Parameter-Konfiguration als Preset gesichert werden, kann ein neues Rack erzeugt werden (siehe Instrument-, Drum- und Effekt-Racks), das die Plug-ins mit den gewĂŒnschten Parameter-Zuordnungen enthĂ€lt. Diese Racks können dann in Ihre User-Library gesichert und in anderen Sets wieder eingeladen werden. Eine Parameter-Konfiguration lĂ€sst sich auch als Standard-Preset sichern (siehe Preset-Speicher der Live-GerĂ€te).

Einige Plug-ins besitzen keine eigene GrafikoberflĂ€che. Die Parameter dieser Plug-ins werden ausschließlich in Lives Plug-in-Bedienfeld angezeigt. Bei solchen Plug-Ins können Parameter im Konfigurations-Modus nicht gelöscht werden (es ist jedoch noch möglich, sie zu verschieben und neu anzuordnen).

Es gibt mehrere Möglichkeiten Lives Plug-in-Bedienfeld Parameter hinzuzufĂŒgen, ohne den Konfigurationsmodus zu aktivieren:

  • Eine ParameterĂ€nderung im Original-Plug-in-Fenster erzeugt einen vorĂŒbergehenden Eintrag fĂŒr diesen Parameter in den WahlmenĂŒs der Clip-HĂŒllkurve und der Automation, sowie den MenĂŒs fĂŒr das X/Y-Element in Lives Plug-in-Bedienfeld. Diese EintrĂ€ge werden entfernt, sobald Sie einen anderen Parameter einstellen. Um den Eintrag festzulegen (und somit Lives Plug-in-Bedienfeld hinzuzufĂŒgen), Ă€ndern Sie die Automations- oder Clip-HĂŒllkurve des Parameters, wĂ€hlen einen anderen Parameter im WahlmenĂŒ der Automations- oder Clip-HĂŒllkurve oder wĂ€hlen den vorĂŒbergehenden Parameter in einem der WahlmenĂŒs des X-Y-Elements aus.
  • Wird ein Parameter im Plug-in-Fenster bei laufender Aufnahme geĂ€ndert, wird fĂŒr diesen Parameter Automation aufgezeichnet. Nach dem Stoppen der Aufnahme, werden die automatisierten Parameter zu Lives Plug-in-Bedienfeld automatisch hinzugefĂŒgt und zwar fĂŒr alle Plug-ins, bei denen eine ParameterĂ€nderung vorgenommen wurde.
  • Sind die MIDI-, Tastatur- oder Makro-Zuweisungen aktiviert, erzeugt eine ParameterĂ€nderung im Original-Plug-in-Fenster diesen Parameter in Lives Plug-in-Bedienfeld. Der neue Parameter wird automatisch selektiert und ermöglicht Ihnen somit die sofortige Zuweisung.

Sobald ein Plug-in auf eine Spur eingefĂŒgt wurde und Sie (optional) seine Parameter in Lives Plug-in-Bedienfeld konfiguriert haben, kann es genau wie ein natives Live-GerĂ€t eingesetzt werden:

  • Sie können allen Parametern von Lives Plug-in-Bedienfeld MIDI-Controller-Meldungen zuweisen.
  • Sie können es an andere Positionen der GerĂ€te-Kette oder auf andere Spuren ziehen (entsprechend den Vorgaben fĂŒr Audio-Effekte und -Instrumente).
  • Sie können seine regelbaren Parameter mit Clip-HĂŒllkurven automatisieren oder modulieren.
  • Sie können die EinzeleingĂ€nge und -ausgĂ€nge entsprechender Plug-ins als Quellen oder Ziele beim Signal-Routing zwischen den Spuren verwenden. NĂ€heres hierzu wird im Kapitel ĂŒber die EingĂ€nge/AusgĂ€nge und das Signal-Routing erlĂ€utert (siehe Routing, EingĂ€nge und AusgĂ€nge).
  • Sie können einen eigenen Info-Text fĂŒr das Plug-in eingeben.

19.2.2 Sidechain-Parameter

Normalerweise ist das zu bearbeitende Signal mit dem Eingangssignal, das die Bearbeitung im Plug-in-GerĂ€t triggert, identisch. Mittels Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal abhĂ€ngig von dem Pegel eines anderen Signals zu bearbeiten. Bei Plug-in GerĂ€ten, die Sidechaining unterstĂŒtzen, können Sie auf die Sidechain-Parameter auf der linken Seite des GerĂ€ts zugreifen.

Plug-in Sidechain-Parameter.

Die MenĂŒs erlauben Ihnen jeden beliebigen von Lives internen Routingpunkten zu wĂ€hlen. Die so gewĂ€hlte Signalquelle arbeitet nun anstelle des tatsĂ€chlich bearbeiteten Signals als Auslöser fĂŒr das Processing.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Mix-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Trigger zu wĂ€hlen. Steht Mix auf 100%, wird das GerĂ€t ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle getriggert. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient ausschließlich zum Triggern fĂŒr das GerĂ€t und ist selbst nie hörbar.

Die Mute-Taste ermöglicht Ihnen nur den Ausgang des Plug-ins zu hören, wodurch der Eingang der Sidechain-Quelle stumm geschaltet wird.

19.3 VST-Plug-Ins

19.3.1 VST Plug-in Ordner

Wenn Sie Live zum ersten Mal starten, mĂŒssen Sie zuerst Ihre VST-Plug-in-Quellen aktivieren, bevor Sie mit VST-Plug-ins arbeiten können. AbhĂ€ngig von Ihrer Rechnerplattform, werden Sie Live eventuell auch den Speicherort des VST-Plug-in-Ordners mitteilen mĂŒssen, dessen Plug-ins Sie verwenden wollen. Klicken Sie zum Aktivieren Ihrer Plug-In-Quellen den "Activate"-Taster im Plug-Ins-Panel des Browsers oder rufen Sie die Plug-Ins-Voreinstellungen durch DrĂŒcken von CTRL-,(PC) / CMD-,(Mac) auf. Dort finden Sie den Abschnitt Plug-in-Quellen.

Das WĂ€hlen von VST-Plug-in-Quellen unter Windows.

Unter Windows gehen Sie wie folgt vor:

  1. Verwenden Sie den Eintrag fĂŒr den VST-User-Ordner, um Live den Speicherort Ihrer VST-Plug-Ins mitzuteilen: Klicken Sie auf den WĂ€hlen-Taster, um eine Dateiauswahlbox zu öffnen, mit der Sie den gewĂŒnschten Ordner lokalisieren und auswĂ€hlen können.
  2. Nachdem Sie einen eigenen VST-Ordner ausgewÀhlt und Live diesen gescannt hat, wird der Pfad angezeigt. Beachten Sie, dass Live unter Windows unter UmstÀnden ohne die Notwendigkeit zu Browsen einen Pfad in der Registry gefunden hat.
  3. Vergewissern Sie sich, dass die Option zum Verwenden des eigenen VST-User-Ordners auf "An" gestellt ist, damit Ihr ausgewĂ€hlter Ordner als aktive Quelle fĂŒr VST-Plug-ins in Live zur VerfĂŒgung steht. Beachten Sie, dass Sie sich entscheiden können Ihre VST-Plug-ins nicht in Live zu benutzen, indem Sie die Option zum Verwenden des VST-User-Ordners deaktivieren.
Das WĂ€hlen der VST-Plug-In-Quellen fĂŒr macOS.

Um VST-Plug-in-Quellen unter macOS einzurichten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Ihre VST-Plug-ins werden normalerweise im folgenden Ordner Ihrer ĂŒbergeordneten und lokalen Verzeichnisstruktur abgelegt: /Library/Audio/Plug-ins/VST. Mit der Option VST-Systemordner verwenden können Sie die Nutzung dieser Plug-ins in Live wahlweise aktivieren oder deaktivieren.
  2. Sie haben möglicherweise einen alternativen Ordner fĂŒr VST-Plug-ins (vielleicht fĂŒr solche, die Sie nur in Live verwenden). Die VST-Plug-ins in diesem Ordner können Sie zusĂ€tzlich zu oder statt denen in den System-Ordnern verwenden. Um Live den Speicherort dieses Ordners mitzuteilen, klicken Sie auf die WĂ€hlen-Taste neben dem Eintrag fĂŒr den eigenen VST-User-Ordner und wĂ€hlen mit der erscheinenden Dateiauswahlbox den gewĂŒnschten Ordner aus.
  3. Beachten Sie, dass Sie Ihre VST-Plug-ins in diesem Ordner ausschalten können, indem Sie die Option VST-User-Ordner verwenden deaktivieren.

Nachdem Sie Ihre Plug-ins-Voreinstellungen konfiguriert haben, zeigt der Browser alle in den von Ihnen gewÀhlten VST-Plug-in Ordnern (und eventuellen Unterordnern) gefundenen Plug-ins an.

Es ist auch möglich, VST-Plug-ins zu verwenden, die in unterschiedlichen Ordnern auf Ihrem Rechner abgelegt sind. Um das zu tun, erzeugen Sie unter macOS oder Windows Alias (VerknĂŒpfungen) von den Ordnern mit den zusĂ€tzlichen VST-Plug-ins und legen diese in den eigenen VST-User-Ordner (oder in den System-Ordner fĂŒr VST-Plug-ins unter macOS), der in Lives Plug-ins-Voreinstellungen ausgewĂ€hlt ist. Ein Alias kann auch auf andere Partitionen oder Festplatten Ihres Rechners verweisen. Live wird den gewĂ€hlten VST-Plug-in-Ordner ebenso wie alle darin enthaltene Alias-Ordner nach Plug-ins scannen.

Manche VST-Plug-ins sind fehlerhaft oder inkompatibel mit Live. WĂ€hrend des Scanning-Vorgangs bringen sie das Programm eventuell zum Absturz. Beim Neustarten von Live erscheint dann eine Dialogbox, die Sie informiert, welches Plug-in das Problem verursacht hat. Je nachdem, was Live beim Plug-in feststellt, erscheint die Option, einen weiteren Scan durchzufĂŒhren oder das problematische Plug-in auszuschließen. Wenn Sie sich fĂŒr nochmaliges Scannen entscheiden und das Plug-in Live noch mal zum AbstĂŒrzen bringt, wird es automatisch von der Verwendung im Programm ausgeschlossen. Das bedeutet, dass es nicht im Plug-in-Browser erscheint und erst nach einer erneuten Installation auch erneut gescannt wird.

19.3.2 VST-Presets und -BĂ€nke

Jede Instanz eines VST-Plug-Ins "besitzt" eine eigene Bank mit Presets. Ein Preset enthĂ€lt alle Werte fĂŒr alle Plug-in-Bedienelemente und Parameter.

Verwenden Sie das Flip-MenĂŒ unterhalb der Titelzeile, um ein Preset aus der Bank auszuwĂ€hlen. Die Anzahl von Presets in einer Bank ist festgelegt. Sie arbeiten immer "in" dem gerade gewĂ€hlten Preset, deswegen werden alle Änderungen an den Bedienelementen des Plug-ins Teil des gewĂ€hlten Programms.

Das Preset-Flip-MenĂŒ eines VST-Plug-ins.

Beachten Sie bitte, dass sich VST-Presets von Lives GerĂ€te-Presets unterscheiden: WĂ€hrend die Presets von Lives Effekten fĂŒr alle Instanzen und Live-Sets zur VerfĂŒgung stehen, "gehören" VST-Presets zur spezifischen Instanz des VST-Plug-Ins.

Um das aktuelle Preset umzubenennen, wĂ€hlen Sie den Befehl "Plug-In-Preset umbenennen" im KontextmenĂŒ der Titelzeile des VST-GerĂ€ts. Tippen Sie dann einen neuen Namen ein und bestĂ€tigen Sie mit der Taste Enter.

Das Umbenennen eines VST-Plug-in-Presets.

VST-Presets und -BĂ€nke können aus Dateien importiert werden. Mit Klick auf die Taste "VST-Preset oder Bank laden" eines VSTs öffnen Sie einen Standard-Dialog zum Laden von Dateien, mit dem Sie die gewĂŒnschte Datei auffinden können.

Die Tasten "VST-Preset oder Bank laden" (links) und "VST-Preset oder Bank speichern" (rechts).

nur Windows: Bitte wÀhlen Sie mit dem Dateityp-Filter im Windows-Dialogfenster, ob Sie VST-Presets (VST Programm-Dateien) oder VST-BÀnke (VST Bank-Dateien) finden wollen.

Um das aktuell gewĂ€hlte Preset als Datei zu sichern, klicken Sie auf den Taster "VST-Preset oder Bank sichern". Es erscheint ein Standarddialog zum Speichern; wĂ€hlen Sie darin "VST-Preset" aus dem Format-MenĂŒ (Macintosh) / aus dem Dateityp-MenĂŒ (Windows). WĂ€hlen Sie dann den gewĂŒnschten Ordner und Namen. Um eine komplette Bank zu sichern, verfahren Sie genauso, wĂ€hlen jedoch "VST-Bank" als Dateiyp/Format.

19.4 Audio-Units Plug-ins

Audio-Units-Plug-Ins sind nur unter macOS erhÀltlich. Sie verhalten sich in fast jeder Hinsicht wie VST-Plug-ins.

Ein Audio-Units-Plug-in.

Beim ersten Start von Live sind noch keine Audio-Units-Plug-Ins im Browser sichtbar. Um Ihre Audio Units als Plug-In-Quelle zu aktivieren, klicken Sie bitte auf den "Activate"-Taster im Plug-Ins-Label des Browsers, oder rufen Sie mit CTRL-,(PC) / CMD-,(Mac) die Plug-Ins-Voreinstellungen auf. Dort finden Sie den Abschnitt Plug-in-Quellen. Das Einschalten der Option Audio Units verwenden aktiviert die Audio-Units-Plug-ins und lÀsst sie in Lives Browser sichtbar werden.

Beachten Sie, dass Sie diese Option spÀter auch wieder deaktivieren können, falls Sie keine Audio Units verwenden wollen.

Aktivieren der Audio-Units-Plug-ins.

Manche Audio-Units-Plug-ins haben eine Funktion, die es ermöglicht unterschiedliche Betriebsarten fĂŒr das Plug-in auszuwĂ€hlen. So können Sie beispielsweise bei einem Hall-Plug-in unterschiedliche QualitĂ€tsstufen fĂŒr die Hallerzeugung wĂ€hlen. Das MenĂŒ oder die Regler fĂŒr solche Einstellungen stehen nur auf der Original-Plug-In-OberflĂ€che zur VerfĂŒgung, auf die Sie durch Anklicken der Taste Plug-In-Fenster-zeigen/verbergen Zugriff erhalten.

Das Öffnen eines Audio-Units-Plug-in-Fensters.

Audio Units besitzen Presets, die genau wie die der Live-Effekte gehandhabt werden. Manche AU-Presets können jedoch nicht an andere Positionen im Browser gezogen werden, da sie "read-only" Status haben und nur gelesen werden können.

Audio-Units-Presets haben als Dateiendung AUPRESET und werden unter dem Namen ihres Herstellers im folgenden Verzeichnis abgespeichert:

Home/Library/Audio/Presets/[Hersteller-Name]/[Plug-in-Name]

19.5 Latenzkompensation

Live kompensiert automatisch Verzögerungen, die durch Live- und Plug-in-Instrumente und -Effekte entstehen, einschließlich solcher von GerĂ€ten in Return-Spuren. Solche Verzögerungen (Latenzen) entstehen durch die Dauer, die ein GerĂ€t braucht, um ein Eingangssignal zu bearbeiten und das Ergebnis wieder auszugeben. Der Kompensations-Algorithmus hĂ€lt alle Spuren von Live synchron und minimiert gleichzeitig die Verzögerung zwischen den Aktionen des Anwenders und dem hörbaren Ergebnis.

Die Latenzkompensation fĂŒr GerĂ€te ist standardmĂ€ĂŸig an und muss im Normalfall in keiner Weise justiert werden. Live Sets, die mit Version 4 oder einer frĂŒheren von Live erzeugt wurden, werden jedoch mit deaktivierter Latenzkompensation geöffnet. Um die Latenzkompensation manuell einzuschalten (oder auszuschalten) verwenden Sie die Option "Latenzkompensation" im Optionen-MenĂŒ.

Ist die Latenzkompensation eingeschaltet, wird die Option "Reduzierte Latenz beim Abhören" im Optionen-MenĂŒ verfĂŒgbara. Diese Option schaltet die Latenzkompensation fĂŒr Spuren mit aktivem Eingangs-Monitoring ein/aus. Wenn aktiviert, haben Spuren mit aktivem Eingangs-Monitoring die geringstmögliche Latenz, sind jedoch eventuell relativ zu anderen Spuren in Ihrem Set nicht synchron (wie z.B. Return-Spuren die weiterhin latenzkompensiert sind.) Wenn deaktiviert, sind alle Spuren synchron, jedoch haben Spuren mit aktivem Eingangs-Monitoring eventuell eine höhere Latenz. .

Tempo-synchrone Effekte und andere GerÀte, die Timing-Informationen von Lives interner Clock erhalten, erklingen eventuell nicht synchron, wenn sie in einer GerÀte-Kette hinter GerÀte gesetzt werden, die Verzögerungen verursachen.

Ungewöhnlich lange Spur-Delays (siehe Spur-Delays) oder durch Plug-ins verursachte Latenzen können zu einer merklichen TrĂ€gheit der Software fĂŒhren. Wenn Sie beim Spielen von Instrumenten oder beim Aufnehmen Latenz-bedingte Schwierigkeiten haben, werden Sie die Latenzkompensation möglicherweise deaktivieren wollen, obwohl das normalerweise nicht zu empfehlen ist. Beachten Sie jedoch, dass die Spur-Delay-Parameter nicht verfĂŒgbar sind, wenn die Latenzkompensation ausgeschaltet ist.

Beachten Sie, dass die Latenzkompensation in AbhÀngigkeit der Spur- und GerÀte-Anzahl die CPU-Last erhöhen kann.