25. Referenzteil zu Lives MIDI-Effekten

Live wird mit einer Auswahl integrierter MIDI-Effekte ausgeliefert. Wie Effekte in Live grundsĂ€tzlich funktionieren, vermittelt das Kapitel ĂŒber das Arbeiten mit Instrumenten und Effekten (siehe Das Arbeiten mit Instrumenten und Effekten).

25.1 Arpeggiator

Der Arpeggiator-Effekt.

Lives Arpeggiator wird mit einzelnen oder im Akkord gespielten MIDI-Noten gespeist und erzeugt daraus ein rhythmisches Muster. Die Notenabfolge und Geschwindigkeit dieses Musters kann mit den Parametern des Arpeggiator-Effekts kontrolliert werden, der eine umfangreiche Ausstattung mit klassischen und einzigartig neuen Arpeggio-Funktionen bietet.

Arpeggiatoren sind ein typisches Element der Synthesizermusik aus den achtziger Jahren. Der Name entspringt dem musikalischen Konzept des "Arpeggios," bei dem die Noten eines Akkords nacheinander statt gleichzeitig gespielt werden. "Arpeggio" rĂŒhrt von dem italienischen Wort "arpeggiare" her, das sich auf das Spielen von Noten auf einer Harfe bezieht.

25.1.1 Style- und Rate-Sektionen

Im Style-MenĂŒ des Arpeggiators wird die Abfolge der Noten im rhythmischen Muster bestimmt.

"Up" und "Down".
"UpDown" und "DownUp".
"Down & Up" und "Up & Down".
"Converge" und "Diverge".
"Con & Diverge".
"Pinky Up" und "Pinky UpDown".
"Thumb Up" und "Thumb UpDown".

Der Play-Order-Modus platziert die Noten im rhythmischen Muster in genau der Reihenfolge, in der sie gespielt wurden. Dies ist darum erst dann zu erkennen, wenn mehr als eine Note oder ein Akkord gespielt wird.

ZusÀtzlich zu den oben genannten Arpeggiator-Mustern gibt es einen "Chord Trigger"-Modus, der eingehende Noten als Block-Akkord wiederholt, sowie drei Einstellungen zum Erzeugen von zufÀlligen Arpeggios:

  • Das WĂ€hlen von Random erzeugt ein kontinuierliches Zufallsmuster aus den eingehenden MIDI-Noten.
  • Random Other erzeugt ebenfalls ein zufĂ€lliges Muster aus den eingehenden MIDI-Noten, wiederholt jedoch solange eine bestimmte Note nicht, bis alle anderen eingehenden Noten im Muster benutzt wurden.
  • Random Once erzeugt ein Zufalls-Muster aus den eingehenden MIDI-Noten und wiederholt dieses Muster solange, bis sich die eingehenden MIDI-Noten Ă€ndern, was auch der Zeitpunkt ist, an dem ein neues Muster erzeugt wird.

Der Arpeggiator spielt sein Muster in einer Geschwindigkeit, die von der Einstellung des Parameters Rate abhÀngt. Rate kann entweder in Millisekunden oder taktbezogen in Notenwerten eingestellt werden; die Umschaltung erfolgt mit dem benachbarten Sync/Free-Schalter. Bei aktivem Sync ist der Arpeggiator zum Songtempo synchronisiert.

Mit Gate rechts neben dem Rate-Parameter kann man die LĂ€nge der vom Arpeggiator erzeugten Noten in Prozent der gewĂ€hlten Rate-Einstellung bestimmen. Ein Wert ĂŒber 100% spielt folglich ĂŒberlappende Noten (legato).

Die Rhythmik des vom Arpeggiator erzeugten Musters muss nicht unbedingt exakt einem Raster folgen. Eine Auswahl verschiedener Groove-Muster kann mit den entsprechenden Parametern unter dem Mode-Wahlschalter angewendet werden. Grooves im Arpeggiator verhalten sich Àhnlich wie in Clips benutzte Grooves und die IntensitÀt des Grooves wird mit dem Amount-Regler im Groove-Pool bestimmt (siehe Groove-Pool).

Ist der Hold-Schalter aktiv, spielt der Arpeggiator sein Muster auch nach dem Loslassen der Tasten weiter. Das Muster wird solange wiederholt, bis irgendeine andere Taste gedrĂŒckt wird. Ist Hold aktiv und werden Noten des ursprĂŒnglichen Musters gedrĂŒckt gehalten, kann man Noten zum Muster einfach hinzufĂŒgen, indem man sie spielt. Spielt man die Noten erneut, werden sie in diesem Szenario wieder aus dem Muster entfernt. So kann man Notenfolgen nach und nach auf- und auch wieder abbauen.

Tipp: Wenn Sie die Wiedergabe des Musters abbrechen wollen, deaktivieren Sie kurz Hold.

Der Parameter Offset verschiebt die Notensequenz des Musters um die mit dem Regler wĂ€hlbare Anzahl von Schritten. Das wird an einem Beispiel am besten deutlich: Eine Einstellung von "1" lĂ€sst die zweite Note im Muster zuerst erklingen und die erste Note zuletzt. Wenn Sie sich das Muster als einen Kreis von Noten vorstellen, der ausgehend von einem Startpunkt im Uhrzeigersinn abgespielt wird, dann rotiert der Offset-Parameter diesen Kreis Note fĂŒr Note gegen den Uhrzeigersinn und verĂ€ndert so den Punkt, an dem die Wiedergabe beginnt.

Mit dem Parameter Repeat kann man die Anzahl der Wiederholungen fĂŒr das Muster festlegen, bis es neu getriggert wird. Eine Einstellung von "inf" wiederholt das Muster unendlich. Hinweis: Diese Funktion bietet eine exzellente Möglichkeit, das Anschlagen von Saiten bei einer Gitarre nachzubilden oder einen Akkord nur ein- oder zweimal als Arpeggio zu spielen. Eine weitere interessante Möglichkeit besteht im Kombinieren dieser Funktion mit dem Retrigger-Parameter, den wir gleich anschließend vorstellen. Diese Kombination kann fĂŒr das Erzeugen rhythmischer Arpeggien genutzt werden, die durch Pausen getrennt sind.

Der Retrigger-Parameter setzt das Muster zurĂŒck, so dass es wieder von vorne gespielt, also neu getriggert wird. Das Retriggering kann deaktiviert werden (Off), durch neu gespielte Noten ausgelöst werden (Note) oder auch an einer Song-Position bzw. Taktangabe (Beat). Das Beat-Retriggering kann nach einer in Noten oder Takten wĂ€hlbaren Zeit und damit an einer bestimmten Stelle des Songs erfolgen. Eine LED rechts ĂŒber dem Regler im Retriggerbereich zeigt das Neutriggern des Musters an.

25.1.2 Transpose- und Velocity-Parameter

Die Transpose-Parameter des GerĂ€ts ermöglichen, dass beim Transponieren nur Töne einer bestimmten Dur- oder moll-Skala verwendet werden oder aber (wenn die Shift-Option des Transpose-WahlmenĂŒs benutzt wird) die AusfĂŒhrung in Halbtönen. Der Abstand der Transpositions-Schritte wird in Skalen-Intervallen (bei Dur- oder moll-Transposition) oder in Halbtonschritten (bei der Shift-Transposition) mit dem Distance-Parameter eingestellt. Wird der Steps-Parameter benutzt, können Sie die Anzahl der Wiederholungen wĂ€hlen, mit der das Muster jeweils transponiert wird. Wenn Distance auf einen positiven Wert gestellt ist, transponiert eine Einstellung auf 8 Steps die Sequenz insgesamt acht Mal. (Ist Distance auf einen negativen Wert eingestellt, wird die Sequenz jedes Mal nach unten transponiert).

Die Dynamik des Arpeggiators wird mit den Parametern in der Velocity-Sektion kontrolliert. Steht Velocity auf "On" und Target beispielsweise auf 0, dann wird die Notenfolge zunehmend ausgeblendet, bis sie schließlich den Velocitywert 0 erreicht. Mit dem Parameter Decay wird bestimmt, wie lange der Arpeggiator braucht, um den Ziel-Velocitywert zu erreichen. Wenn Retrigger aktiviert ist, bewirkt das Neutriggern der Notensequenz auch ein Neutriggern des Velocityverlaufs.

Tipp: Die Option Retrigger im Velocity-Bereich kann gemeinsam mit dem Beat-Retriggering verwendet werden, um den Dynamikverlauf rhythmisch zu gestalten.

25.2 Chord

Der Akkord-Effekt "Chord".

Dieser Effekt erzeugt Akkorde aus der empfangenen Note sowie bis zu sechs weiteren, deren Tonhöhe vom Anwender gewÀhlt werden kann. Die Regler Shift 1-6 bestimmen die Tonhöhen dieser zusÀtzlichen Akkordnoten in einem Bereich von +/- 36 Halbtönen relativ zur Tonhöhe der Originalnote. Indem man zum Beispiel Shift 1 auf +4 Halbtöne und Shift 2 auf +7 Halbtöne stellt, erhÀlt man einen Dur-Akkord, bei dem die Originalnote der Grundton ist.

Unter der Voraussetzung, dass das verwendete Instrument die LautstĂ€rke oder Klangfarbe der Noten abhĂ€ngig von der Anschlagsgeschwindigkeit variieren kann, erlaubt der Velocity-Parameter unter jedem der Shift-Regler weitere harmonische Formungen. Es handelt sich dabei um einen relativen Parameter mit einem Regelbereich von 1 bis 200 Prozent; bei einer Einstellung von 100 Prozent entspricht die Velocity der betreffenden Note der empfangenen MIDI-Velocity. Verwenden Sie die Velocity-Parameter fĂŒr Dinge wie das HinzufĂŒgen von Obertönen oder das dynamische Umformen von Akkorden.

Die Reihenfolge, in der Tonhöhen zum Akkord hinzugefĂŒgt werden, ist unerheblich: Ob Sie zum Beispiel eine Note mit +12 Halbtönen mit Shift 1 oder Shift 6 zum Akkord hinzufĂŒgen ist egal, beides erzielt exakt das gleiche Ergebnis.

Beachten Sie, dass man zwei Noten mit gleicher Tonhöhe zum Akkord hinzufĂŒgen kann, und dass das AuswĂ€hlen des gleichen Werts fĂŒr zwei Shift-Parameter (z. B. +8 Halbtöne fĂŒr Shift 2 und Shift 3) dazu fĂŒhrt, dass der zweite der beiden inaktiv wird. TatsĂ€chlich kommen zwei Noten, die zur gleiche Zeit die gleiche Tonhöhe eines Klangs spielen, im Live-Universum nicht vor.

25.3 Noten-LĂ€nge

Der Note-Length-Effekt.

Note Length beeinflusst die LĂ€nge eingespeister MIDI-Noten. Er kann auch dazu verwendet werden, Noten durch die Note-Off-, statt wie ĂŒblich durch die Note-On-Befehle zu triggern.

Wenn als Trigger Note On gewĂ€hlt ist, sind nur die Zeit-Parameter verfĂŒgbar. Die LĂ€nge der gehaltenen Noten kann in Millisekunden oder synchronisiert im VerhĂ€ltnis zum Songtempo gewĂ€hlt werden. Gate gibt in Prozent des gewĂ€hlten Length-Werts an, wie lange die Note gehalten werden soll. Bei 200% verdoppelt der Gate-Parameter die LĂ€nge einer Note.

Wenn das GerÀt so eingestellt ist, dass der Trigger durch einen Note-Off-Befehl erzeugt wird (das Loslassen einer gespielten Note), dann wird die Note um ihre LÀnge verzögert (da sie ja nun dort startet, wo sie andernfalls gestoppt hÀtte). Die Einstellung des Length-Parameters bestimmt dann die Dauer der neu getriggerten Note.

Im Note-Off-Trigger-Modus sind drei weitere Parameter verfĂŒgbar:

On/Off Balance -- Dieser Parameter bestimmt die Velocity der ausgegebenen Note. Die Note-On- und der Note-Off-Velocity der empfangenen Note wird dabei balanciert.. Sobald eine Gruppen-Spur erzeugt wurde, können Spuren in die Gruppe hinein oder aus ihr heraus gezogen werden.

Decay Time -- Die Zeit, die der Velocity-Wert einer empfangenen Note braucht, um auf Null abzufallen. Dieses Abfallen beginnt in dem Moment, in dem das GerÀt eine MIDI-Note-On-Nachricht empfÀngt; Der Wert zum Zeitpunkt des Note Offs wird dann zum Velocity-Wert der ausgegebenen MIDI-Note. Decay Time Die Zeit, die der Velocitywert einer empfangenen Note braucht, um auf Null abzufallen.

Key Scale -- Die Tonhöhe der empfangenen Noten kann die LĂ€nge der ausgegebenen Noten beeinflussen. Mit positiven Werten werden die Noten unterhalb von C3 zunehmend lĂ€nger und Noten ĂŒber C3 zunehmend kĂŒrzer. Negative Werte kehren dieses Verhalten um.

25.4 Pitch

Der Pitch-Effekt.

Pitch dient der Transponierung empfangener Noten um +/- 128 Halbtöne.

Die Parameter Range und Lowest legen dabei zusammen den Bereich fest, in dem die Transponierung wirksam wird. Noten außerhalb des definierten Bereichs werden abgeblockt; die LED des Effekts leuchtet, wenn das passiert.

Die Noten außerhalb des Transponierbereichs behalten ihre ursprĂŒngliche Tonhöhe bei und werden von der Transponierung ausgeschlossen.

25.5 Random

Der Random-Effekt.

Random fĂŒgt ein Zufallselement zu den ansonsten genau bestimmten Tonhöhen hinzu. Der Parameter Chance bestimmt die Wahrscheinlichkeit, mit der eine eingespeiste Tonhöheninformation zufĂ€llig variiert wird. Sie können sich diesen Parameter als eine Art Wet/Dry-Balance fĂŒr die ZufĂ€lligkeit vorstellen.

Die Zufallsabweichung der Tonhöhe wird durch zwei Variablen bestimmt: Der Choices-Parameter wĂ€hlt die maximale Anzahl möglicher Zufallsnoten in einem Bereich von 1 bis 24. Der Scale-Wert wird mit dem Choices-Wert multipliziert; das Ergebnis bestimmt die Tonhöhen, die die bearbeiteten Noten relativ zu der empfangenen Originaltonhöhe erhalten dĂŒrfen.

Spielen Sie zum Beispiel die Note C3 bei einem Chance-Wert von 50 %, einem Choices-Wert von 1 und einem Scale-Wert von 12, dann wird die HĂ€lfte der resultierenden Noten C3 und die andere HĂ€lfte C4 spielen. Bei einem Chance-Wert von 50 %, einem Choices-Wert von 12 und einem Scale-Wert von 1 wird die HĂ€lfte der resultierenden Noten C3 und die andere HĂ€lfte irgendeine Note zwischen C#3 und C4 spielen.

Die genannten Beispiele setzen voraus, dass der Sign-Schalter auf "Add" und der Mode-Schalter auf "Rnd" gestellt ist. Dieser Schalter bestimmt, ob die zufĂ€lligen Abweichungen zur ursprĂŒnglichen Tonhöhe addiert, von dieser abgezogen oder etwas von beidem werden. Die LEDs ĂŒber dem Sign-Schalter vermitteln einen optischen Eindruck davon, wie sich die Ausgangs- zu den Originaltonhöhen verhalten.

Der Mode-Schalter bestimmt, ob die Änderungen zufĂ€llig sind oder, bei Auswahl von "Alt", zwischen den erlaubten Ausgangsnoten in einer festen Reihenfolge zirkulieren (das wird manchmal auch als "Cycle-Round-Robin" bezeichnet). Der Chance-Parameter verhĂ€lt sich im Alt-Modus etwas anders - bei 100 % wird die nĂ€chste Ausgangsnote immer die nĂ€chste Note in der Folge sein. Bei 0 % wird die nĂ€chste Ausgangsnote immer die Eingangsnote sein.

Beispiel: Bei einem Chance-Wert von 100 %, einem Choices-Wert von 12 und einem Scale-Wert von 1, wird das erste gespielte C3 ein C3 erzeugen und jedes weitere gespielte C3 den nÀchsthöheren Halbton bis zum C4, wo die Folge wieder bei C3 beginnt. Steht Chance dagegen auf 100 %, Choices auf 2 und Scale auf 2, werden gespielte C3s abwechselnd ein C3 und ein D3 erzeugen. Diese Einstellung eignet sich ideal, um Aufstriche und Abstriche bei Saiteninstrumenten oder abwechselnd mit der rechten und der linken Hand gespielte Drum-Samples zu simulieren.

Hinweis: Eine Anregung: Setzen Sie den Scale-Effekt nach Random ein, um die erzeugten Noten auf eine bestimmte harmonische Skala zu zwingen. Indem Sie Randoms Alt-Modus mit dem Scale-Effekt verwenden, können Sie einen einfachen Step-Sequencer erzeugen.

25.6 Scale

Der Scale-Effekt.

Scale verĂ€ndert die empfangenen Tonhöhen gemĂ€ĂŸ einer wĂ€hlbaren Skala. Jeder empfangenen Note wird im X-Y-Feld eine bestimmte Ausgangsnote zugeordnet: Alle empfangenen Cs können zum Beispiel in Ds konvertiert und ausgegeben werden.

Das X-Y-Feld misst 12 Quadrate in der LĂ€nge und in der Breite, die den 12 Noten einer Oktave entsprechen. Die dunkleren Quadrate reprĂ€sentieren die schwarzen Tasten auf einer Tastatur. Die Basis der diagonalen Skala im X-Y-Feld (das Quadrat ganz links unten) kann mit dem Base-Parameter gewĂ€hlt werden. Die X-Achse des Feldes zeigt die empfangenen Noten an, die Y-Achse die ausgegebenen Äquivalente. Klicken Sie mit der Maus in das Feld, um die blauen Quadrate zu verschieben oder zu löschen, die ĂŒber die Ausgangstonhöhen der empfangenen Noten entscheiden. (Das Löschen einer Note im Feld bewirkt, dass diese Tonhöhe nicht mehr gespielt wird.)

Der Transpose-Regler kann empfangenen MIDI-Noten um +/- 36 Halbtöne nach oben oder unten verschieben. Sie können zum Beispiel eine in C-Dur geschriebene Melodie nach G-Dur transponieren, indem Sie Transpose auf +7 st stellen.

Fold erleichtert das Erzeugen von Skalen, indem Noten automatisch zurĂŒck "gefaltet" werden, wenn sie mehr als 6 Halbtöne von der Ausgangsnote abweichen. Ein Beispiel: wĂŒrde Scale normalerweise ein C3 zu einem A3 Ă€ndern, wird bei Aktivierung von Fold das C3 stattdessen auf A2 gesetzt.

Die Parameter Range und Lowest bestimmen den Bereich, in dem die Skalenkorrektur wirksam wird. Außerhalb dieses Bereichs werden die Noten nicht verĂ€ndert, sondern mit ihrer ursprĂŒnglichen Tonhöhe gespielt; die LED im Effekt leuchtet auf, wenn das passiert.

25.7 Velocity

Der Velocity-Effekt.

Velocity kann Velocity-Werte (1-127) von empfangenen MIDI-Noten entweder auf kontrollierte oder auch zufĂ€llige Weise Ă€ndern. AbhĂ€ngig von der Einstellung im Operation-WahlmenĂŒ bezieht sich der Effekt nur auf MIDI-Note-On-Befehle (Velocity), nur auf Note-Off-Befehle (Rel. Vel.) oder auch beide (Both).

Die Parameter Out Low und Out Hi bestimmen den Bereich der ausgegebenen Velocity-Werte (von 1 bis 127), der auf der Y-Achse des X-Y-Feldes angezeigt wird. Die im Feld auf der X-Achse angezeigten Werte liegen innerhalb des mit den Parametern Range und Lowest bestimmten Bereichs. Die resultierende Kurve zeigt an, wie die Velocity-Werte durch den Effekt beeinflusst werden.

Wenn Lowest und Out Low beide auf Null sowie Range und Out Hi auf 127 gestellt werden, ist im Feld eine gerade diagonale Linie zu sehen, die einen Effekt-Bypass reprÀsentiert: Sanft angeschlagene Noten werden mit niedrigen Werten ausgegeben und andersrum. Wird stattdessen Out Hi auf Null und Out Low auf 127 gestellt, wird die Neigung der Linie umgekehrt; sanft gespielte Eingangs-Noten erzeugen dann die höchsten Velocity-Werte am Ausgang.

Was geschieht mit eingehenden Noten, die sich außerhalb des Bereichs befinden, der mit den Range- und Lowest-Parametern eingestellt wurde? Dies ist davon abhĂ€ngig, welcher Modus gewĂ€hlt wurde.

  • Der Clip-Modus macht genau das: Er begrenzt (clippt) eingehende Velocity-Werte, so dass sie im eingestellten Bereich bleiben.
  • Der Gate-Modus entfernt eingehende Noten, deren Velocity-Werte sich außerhalb des eingestellten Bereichs befinden. Die kleine LED unter der X-Y-Anzeige leuchtet auf, sobald eine Note vom Gate-Modus abgeblockt wird.
  • Im Fixed-Modus definiert der eingestellte Out Hi-Wert einen festen Velocity-Wert fĂŒr alle ausgegebenen Noten, unabhĂ€ngig von den Werten der empfangenen Noten.

Mit Random können zufÀllige Abweichungen zu den Velocity-Werten addiert oder von ihnen subtrahiert werden, der Zufallsbereich wird durch ein graues Feld auf der Kurve dargestellt.

Die Parameter Drive und Compand können zum Erzeugen komplexerer Kurven kombiniert werden. Compand bewirkt eine gleichzeitige Kompression und Expansion der Werte. Bei Einstellungen ĂŒber Null zwingt dieser Parameter die empfangenen Noten weiter an die Grenzen der Kurve, lĂ€sst sie also entweder lauter oder leiser erklingen. Compand-Einstellungen unter Null zwingen andererseits die Werte mehr in die Mitte der Kurve. Drive verschiebt die Werte auf der Kurve in Richtung der Kurvengrenze. Verwenden Sie die beiden Parameter zusammen, um die dynamische Struktur umzuformen oder sogar neu zu definieren.