24. Referenzteil zu Lives Audio-Effekten

Live wird mit einer Auswahl integrierter Audio-Effekte ausgeliefert. Wie Effekte in Live grundsĂ€tzlich funktionieren, vermittelt das Kapitel ĂŒber das Arbeiten mit Instrumenten und Effekten (siehe Das Arbeiten mit Instrumenten und Effekten).

24.1 Amp

Der Amp-Effekt.

(Hinweis: Der Amp-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Cabinet ist ein Effekt, der den Klang fĂŒnf klassischer Gitarren-Lautsprecherboxen emuliert. In Zusammenarbeit mit Softube entwickelt, setzt Cabinet Physical-Modelling-Technology ein, um authentische Sounds mit optimierter Mikrofon-Auswahl und -Positionierung zu liefern.

Es stehen sieben verschiedene VerstÀrker-Modelle zur Wahl:

  • Clean basiert auf dem "Brilliant"-Kanal eines Amp-Klassikers aus den Sechzigern. Dieser VerstĂ€rker wurde hĂ€ufig von Gitarristen der "British Invasion" verwendet.
  • Boost basiert auf dem "Tremolo"-Kanal des gleichen Amps und ist hervorragend fĂŒr markante Rock-Riffs geeignet.
  • Blues basiert auf einem Gitarren-Amp aus den Siebzigern mit eher hellem Sound-Charakter. Dieser Amp-Klassiker ist vor allem bei Country-, Rock- und Blues-Gitarristen beliebt.
  • Rock ist nach einem klassischen 45-Watt-Amp aus den Sechzigern modelliert. Wahrscheinlich der bekannteste Rock-Amp aller Zeiten.
  • Lead basiert auf dem "Modern"-Kanal eines High-Gain-Amps, der bei vielen Metal-Gitarristen populĂ€r ist.
  • Heavy basiert auf dem "Vintage"-Kanal des gleichen Amps und eignet sich ebenfalls hervorragend fĂŒr Metal und Grunge-Sounds.
  • Bass ist nach einer seltenen PA aus den Siebzigern modelliert, die wegen ihrer satten BĂ€sse und dem "Fuzz" bei hohen LautstĂ€rken bei vielen Bassisten beliebt wurde.

Obwohl die echten VerstĂ€rker jeweils individuelle Regler und Parameter haben, verwendet Lives Amp-Effekt einen identischen Parametersatz fĂŒr alle Modelle. Hierdurch kann der Gesamt-Sound einfach und schnell geĂ€ndert werden, ohne zahllose Einstellungen machen zu mĂŒssen.

Gain stellt den Eingangspegel zum VorverstĂ€rker (Preamplifier) ein, wĂ€hrend Volume den Pegel der Ausgangsstufe des VerstĂ€rkers regelt. Zwar arbeiten Gain und Volume zusammen und bestimmen somit gemeinsam die GesamtlautstĂ€rke des Amps, jedoch wird die StĂ€rke der Verzerrung primĂ€r mit Gain bestimmt. Höhere Gain-Werte ergeben entsprechend einen stĂ€rker verzerrten Klang. Bei den Amp-Modellen Blues, Heavy und Bass können jedoch auch hohe Volume-Werte dem Sound eine deutliche Verzerrung hinzufĂŒgen.

Die Parameter Bass, Middle und Treble sind EQ-Regler, mit denen die Klangfarbe angepasst werden kann. Wie bei Hardware-Amps interagieren auch die EQ-Parameter des Amp-Effekts miteinander - wie ĂŒbrigens auch alle anderen Parameter von Amp - auf nicht-lineare und manchmal sogar unvorhersehbare Weise. So kann z.B. auch das Anheben eines EQ-Pegels zu einer stĂ€rkeren Verzerrung fĂŒhren.

Presence ist ein zusĂ€tzlicher Klangregler fĂŒr mittlere/hohe Frequenzen in der Endstufe. Sein Klangeinfluss variiert stark, je nachdem, welches Amp-Modell verwendet wird. Mit ihm lĂ€sst sich dem Sound „SchĂ€rfe" oder "Knackigkeit" geben (oder auch wegnehmen).

Der Output-Schalter wechselt zwischen Mono-und Stereo-(Dual)-Prozessing. Beachten Sie bitte, dass Amp im Dual-Modus die doppelte CPU-Leistung verbraucht.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

24.1.1 Amp-Tipps

Da Amp nach echten analogen GerÀten modelliert wurde, ist das genaue Effektverhalten manchmal schwer vorherzusagen. Hier nun einige Tipps, um das Meiste aus Amp herauszuholen:

24.1.1.1 Amps und Boxen (Cabinets)

GitarrenverstĂ€rker werden oft fĂŒr den Einsatz mit bestimmten zugehörigen Lautsprecher-Boxen konzipiert. Aus diesem Grund wird Amp von einem Effekt namens Cabinet begleitet (siehe Cabinet), der in einer GerĂ€tekette nach dem Amp-Effekt eingesetzt werden sollte. Auf der Suche nach höchster AuthentizitĂ€t empfehlen wir diesen Signalfluss zu verwenden. Sie können jedoch auch interessante und außergewöhnliche KlĂ€nge erzielen, indem Sie Amp und Cabinet unabhĂ€ngig voneinander verwenden.

24.1.1.2 ElektrizitÀt

Die verschiedenen Schaltkreise in den Gitarren-Amps arbeiten mit stetigen und festen Strommengen. Aus diesem Grund kann das Aufdrehen eines bestimmten Parameters unbeabsichtigt die zur VerfĂŒgung stehende Energie an anderer Stelle im Amp abziehen. Das macht sich insbesondere bei den EQ-Reglern bemerkbar. So reduziert z.B. ein Aufdrehen von Treble auch die LautstĂ€rke der tiefen und mittleren Frequenzen. Es kann deswegen notwendig sein, eine Anzahl scheinbar nicht miteinander verwandter Parameter einzustellen, um den gewĂŒnschten Sound zu erzielen.

24.1.1.3 Mehr als nur Gitarren

Amp und Cabinet klingen nicht nur mit Gitarren hervorragend. Auch das "FĂŒttern" mit anderen Soundquellen, wie Drums und Synthesizern liefert sehr interessante Ergebnisse. Verwendet man z.B. Amp zusammen mit Operator (siehe Operator) oder Analog (siehe Analog), dann verleiht dies den digitalen Sounds einen analogen Touch.

24.2 Auto Filter

Der Auto-Filter-Effekt

Der Effekt Auto Filter bietet eine klassische Analogfilter-Emulation. Die Filterfrequenz kann durch einen HĂŒllkurvenfolger und/oder einen LFO moduliert werden, wodurch automatische Filterbewegungen entstehen. Der HĂŒllkurvenfolger kann entweder durch das gefilterte Signal selbst oder durch eine externe Sidechain-Quelle gespeist werden.

Auto Filter bietet verschiedene Filtertypen an, darunter Tiefpass, Hochpass, Bandpass, Notch und ein spezielles Morph-Filter. Jeder Typ kann zwischen 12 und 24 dB Flankensteilheit umgeschaltet werden. Dazu kann das Verhalten mehrerer analog-modellierter Schaltungen gewÀhlt werden. Die Schaltungstypen wurden in Zusammenarbeit mit Cytomic entwickelt und emulieren die Filterschaltungen einiger analoger Synthesizerklassiker.

Die Schaltungsoption Clean bietet ein hochwertiges, CPU-effizientes Design, das auch bei den Filtern von EQ Eight Verwendung findet (siehe EQ Eight). Diese Option ist fĂŒr alle Filter-Typen vorhanden.

Die OSR-Schaltungsoption ist ein State-Variable-Typ, bei dem die Resonanz von einer speziellen, hart clippende Diode begrenzt wird. Diese ist nach Filtern modelliert, die in einem sehr seltenen, britischen Monosynth zu finden sind und ist fĂŒr alle Filtertypen vorhanden.

Die MS2-Schaltung nutzt ein Sallen-Key-Design und Soft Clipping, um die Resonanz zu begrenzen. Die Option ist nach Filtern modelliert, die in einem berĂŒhmten, halbmodularen Synth aus Japan zu finden sind und ist fĂŒr Tiefpass- und Hochpassfilter vorhanden.

Die SMP-Schaltung ist ein spezielles Design, das keine bestimmten Hardware-Vorbilder hat. Es teilt den Charakter der beiden MS2- und PRD-Schaltungen und ist fĂŒr die Tiefpass- und Hochpass-Filter vorhanden.

Die PRD-Filter nutzen ein Ladder-Design und haben keine ausgesprochene Begrenzung der Resonanz. Die Option ist nach Filtern modelliert, die in einem alten Monosynth mit 2 Oszillatoren aus den USA eingesetzt werden und fĂŒr die Tiefpass- und Hochpassfilter vorhanden.

Die wichtigsten Filter-Parameter sind die fĂŒr Synthesizer typischen Regler Frequenz und Resonanz. Der Frequency-Parameter bestimmt dabei, wo im Frequenzspektrum das Filter wirksam wird, der Resonance-Parameter verstĂ€rkt die Frequenzen an diesem Punkt des Spektrums.

Werden die Tiefpass-, Hochpass- oder Bandpass-Filter eingesetzt, gibt es fĂŒr jeden Schaltungstyp außer Clean einen zusĂ€tzlichen Drive-Parameter, mit dem das Signal vor dem Filtereingang verstĂ€rkt oder auch verzerrt werden kann.

Das Morph-Filter hat einen zusĂ€tzlichen Morph-Regler, mit dem der Filtertyp kontinuierlich von Tiefpass nach Bandpass nach Hochpass nach Notch und zurĂŒck nach Tiefpass durchlaufen werden kann.

Tipp: springen Sie beim Morph-Parameter direkt zu einer reinen Tiefpass-, Bandpass-, Hochpass- oder Notch-Einstellung, indem Sie die jeweilige Option mit Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) im KontextmenĂŒ des Morph-Parameters wĂ€hlen.

Sie können Frequenz und Resonanz mit Klicken und Ziehen in das X/Y-Feld oder mit den Reglern einstellen. Nach einem Doppelklick auf die Werteanzeigen der beiden Parameter können Sie auch die exakten Werte eintippen.

Bei den nicht-Cleanen Schaltungstypen ermöglicht der Resonanz-Parameter Selbstoszillation. Bei Resonanz-Werten ĂŒber 100% schwingt das Filter unbestimmt lange weiter, selbst wenn das Eingangssignal gestoppt wurde. Die Tonhöhe der Selbstoszillation hĂ€ngt von den eingestellten Frequenz- und Resonanz-Werten ab.

Die Envelope-Parameter bestimmen, wie die HĂŒllkurve die Filterfrequenz steuert. Der Amount-Parameter regelt die IntensitĂ€t der HĂŒllkurvenmodulation, wĂ€hrend Attack bestimmt, wie die HĂŒllkurve auf ein lauter werdendes Eingangssignal reagiert: Der Attack-Regler entscheidet darĂŒber, wie schnell die HĂŒllkurve einer Erhöhung des Signalpegels folgt. Niedrige Werte fĂŒhren zu einer schnelleren, höhere Werte zu einer trĂ€geren Reaktion auf einen Pegelanstieg. Sie können sich vorstellen, dass hohe Attack-Werte die Reaktionen der HĂŒllkurve verschleifen.

Niedrige Release-Werte fĂŒhren zu einer schnelleren, höhere Werte zu einer trĂ€geren Reaktion auf einen Pegelabfall im Signal. Hohe Release-Werte sorgen also fĂŒr ein lĂ€ngeres Ausklingen der Modulation.

Normalerweise ist das gefilterte Signal mit dem Signal identisch, das den HĂŒllkurvenfolger speist. Mittels Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal auf der Basis des Pegels eines anderen Signals zu filtern. Klappen Sie das Filter-Fenster mit dem Schalter in seiner Titelzeile aus, um Zugriff auf die Sidechaining-Parameter zu erhalten.

Wenn Sie diesen Bereich mit dem "Sidechain"-Schalter aktivieren, können Sie in den MenĂŒs darunter jede andere Spur auswĂ€hlen. Die so gewĂ€hlte Signalquelle speist nun anstelle des tatsĂ€chlich gefilterten Signals den HĂŒllkurvenfolger.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Dry/Wet-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Quelle fĂŒr den HĂŒllkurvenfolger zu wĂ€hlen. Steht Dry/Wet auf 100%, wird der HĂŒllkurvenfolger ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle gespeist. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient nur dem Speisen des HĂŒllkurvenfolgers und ist nie selbst hörbar.

Auto Filter besitzt auch einen Low Frequency Oscillator (LFO) fĂŒr die Modulation der Filterfrequenz. Der Amount-Parameter bestimmt, wie stark der LFO das Filter moduliert. Diese Funktion kann zusammen mit oder anstelle des Envelope Followers benutzt werden.

Der Rate-Parameter bestimmt die LFO-Frequenz. Sie kann als Wert in Hertz oder synchron zum Songtempo eingestellt werden, was rhythmisches Filtern erlaubt.

Sie können zwischen den Schwingungsformen Sinus (weiche Modulationen mit runden Bergen und TÀlern), Rechteck, Dreieck, SÀgezahn aufwÀrts und abwÀrts und S\&H (Sample \& Hold; treppenförmige Zufallsmodulation mit positiven und negativen Werten) in mono und stereo wÀhlen.

Es gibt zwei LFOs, je einen fĂŒr jeden Stereokanal. Die Schalter Phase und Offset entscheiden ĂŒber das Zusammenspiel der beiden LFOs.

Phase betreibt beide LFOs bei genau gleicher Frequenz, ermöglicht es aber, die beiden Wellenformen gegeneinander in der Phase zu verschieben, wodurch eine Stereobewegung in der Filtermodulation entsteht. Steht der Wert auf "180", sind die LFO-Wellenformen um 180 Grad zueinander verschoben, sodass der eine LFO seinen Spitzenwert erreicht, wenn der andere an seinem Minimum angekommen ist.

Spin (nur vorhanden, wenn die LFOs im Hertz-Modus laufen) verstimmt die Geschwindigkeiten der beiden LFOs relativ zueinander. Jeder Stereokanal wird mit einer unterschiedlichen Frequenz moduliert, abhÀngig von der Einstellung des Spin-Werts.

Bei Verwendung von Sample & Hold (“S&H”) sind die Parameter Phase und Spin nicht relevant und haben keinen Einfluss auf den Klang. DafĂŒr bietet Auto Filter zwei verschiedene Sample-\&-Hold-Modulationen an: Der obere Sample-\&-Hold-Typ im WahlmenĂŒ stellt unabhĂ€ngige Modulationseinheiten fĂŒr den linken und rechten Kanal bereit (stereo), der untere moduliert beide KanĂ€le mit dem gleichen Signal (mono).

Der Quantize-Beat-Parameter wendet eine quantisierte Modulation auf die Filterfrequenz an. With Quantize Beat off, frequency modulation follows the control source (the Envelope, LFO, or manually-adjusted cutoff.) Turning this feature on updates the filter modulation rhythmically with ”stepped” changes that track the master tempo. Ist die Funktion eingeschaltet, aktualisiert sich die Filtermodulation in rhythmischen, zum Songtempo passenden Schritten. Die nummerierten Taster stellen Sechzehntelnoten dar, wenn Sie also “4” als Taktwert einstellen, wird ein Modulationsschritt pro Viertelnote erzeugt.

24.2.0.1 Legacy-Filter

Wenn Sie ein Set öffnen, das mit einer Ă€lteren Version als Live 9.5 erzeugt wurde, öffnet jede Auto-Filter-Instanz im Set mit den alten Legacy-Filtern, anstelle der zuvor besprochenen neuen Filter. Das alte Filterset besteht aus Tiefpass-, Bandpass- und Hochpass-Filtern, jeweils mit 12 dB oder 24 dB, einem Notch-Filter, alle Filter ohne Drive-Parameter. Jedes Auto-Filter-GerĂ€t, das mit diesen Legacy-Filtern geladen wird, zeigt eine Aktualisieren-Taste in der Titelzeile an. Mit Klick auf diese Taste, wird die Filter-Auswahl fĂŒr diese Instanz von Auto-Filter dauerhaft auf die neuen Modelle umgeschaltet. Beachten Sie, dass Ihr Live-Set nach der Filter-Aktualisierung etwas anders klingen kann.

24.3 Auto Pan

Der Auto-Pan-Effekt.

(Hinweis: Der Auto-Pan--Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Auto Pan erlaubt es, die Amplitude und das Panorama des Signals mit einem LFO zu manipulieren, um automatische Panning-, Tremolo-, Amplitudenmodulations- und Beat-synchrone Zerhacker-Effekte zu erzeugen.

Der LFO von Auto Pan moduliert die Amplitude des linken und rechten Kanals eines Stereosignals mit einer Sinus-, Dreieck-, SĂ€gezahn- oder Zufalls-Wellenform.

Der Shape-Parameter drĂŒckt die Wellenform in Richtung ihrer oberen und unteren Grenze und sorgt so fĂŒr eine sĂ€ttigungsĂ€hnliche Verformung der Schwingung. Die Wellenform kann "Normal" oder "Invert" (invertiert) abgespielt werden. Verwenden Sie "Invert" beispielsweise, um aus der AufwĂ€rts-Variante des SĂ€gezahns die AbwĂ€rts-Variante zu erzeugen.

Die LFO-Geschwindigkeit lÀsst sich mit dem Rate-Regler in Hertz eingeben. Alternativ kann Rate auch zum Songtempo synchronisiert und in Notenwerten (zum Beispiel Sechzehntelnoten) eingestellt werden.

Auch wenn beide LFOs die gleiche Frequenz haben, kann mit dem Phase-Parameter ein Stereo-Effekt erzeugt werden, indem man die Wellenformen mit seiner Hilfe gegeneinander verschiebt. Wenn Sie diesen Parameter auf "180" stellen, sind die beiden Wellenformen exakt gegenphasig (um 180 Grad verschoben), so dass die eine gerade das Maximum erreicht, wenn die andere am Minimum ist. Phase ist besonders fĂŒr das Erzeugen von Vibrato-Effekten nĂŒtzlich.

Der Offset-Parameter verschiebt den Startpunkt jedes LFO entlang der Wellenform.

Die Wirkung des Effekts auf das Eingangssignal wird mit dem Amount-Parameter bestimmt.

24.4 Beat Repeat

Der Beat-Repeat-Effekt.

Der Beat-Repeat-Effekt erlaubt das Erzeugen von kontrollierten oder zufÀlligen Wiederholungen eines Eingangssignals.

Der Interval-Parameter bestimmt, wie oft Beat Repeat neues Material einfÀngt und zu wiederholen beginnt. Interval ist zum Projekt-Tempo synchronisiert und wird in entsprechenden Notenwerten eingestellt, die von "1/32" bis zu "4 Bars" reichen. Der Parameter Offset verschiebt den durch Interval definierten Startpunkt vorwÀrts in der Zeit. Ist Interval beispielsweise auf "1 Bar" und Offset auf "8/16" eingestellt, dann wird einmal pro Takt auf dem Beginn des dritten Beats (nach acht Sechzehnteln oder "auf halbem Wege") neues Material verarbeitet.

Chance definiert die Wahrscheinlichkeit, mit der Wiederholungen tatsĂ€chlich stattfinden, wenn sie gemĂ€ĂŸ Interval und Offset "fĂ€llig wĂ€ren". Steht Chance auf 100%, findet die Wiederholung immer zu der eigestellten Interval/Offset-Zeit statt; bei einem Wert von "0%" findet sie nie statt.

Gate bestimmt die LĂ€nge aller Wiederholungen in Sechzehntelnoten. Steht Gate auf "4/16", erstrecken sich die Wiederholungen ĂŒber einen Zeitraum von einem Beat, beginnend zu dem mit Interval und Offset gewĂ€hlten Zeitpunkt.

Der Repeat-Schalter umgeht bei seiner Aktivierung die beschriebenen Parameter und beginnt augenblicklich mit dem Einfangen und Wiederholen des Signals, bis er wieder deaktiviert wird.

Der Grid-Parameter bestimmt die Rasterweite beziehungsweise die GrĂ¶ĂŸe jedes wiederholten Audioabschnitts. Ist er auf "1/16" gestellt, dann wird ein Abschnitt mit der LĂ€nge einer Sechzehntelnote eingefangen und fĂŒr die eingestellte Gate-Dauer (oder bis Repeat wieder deaktiviert wird) wiederholt. Große Grid-Werte erzeugen rhythmische Loops, kleinere klangliche Artefakte. Der No-Triplets-Schalter lĂ€sst nur binĂ€re Grid-Unterteilungen zu.

Der Grid-Wert kann zufĂ€llig mit dem Variation-Parameter verĂ€ndert werden. Steht Variation auf "0", ist die Grid-GrĂ¶ĂŸe fixiert. ErhĂ€lt Variation jedoch höhere Werte, variiert Grid um den eingestellten Wert herum. Variation bietet verschiedene Betriebsarten, die im MenĂŒ unterhalb des Parameters wĂ€hlbar sind: Trigger erzeugt Grid-Variationen wenn Wiederholungen getriggert werden; 1/4, 1/8 und 1/16 triggern Variationen in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden; Auto veranlasst Beat Repeat, eine neue Zufallsvariation nach jeder Wiederholung zu wĂ€hlen -- das erzeugt die komplexesten Formen der Grid-Variation in Beat Repeat (besonders wenn auch Triolen erlaubt sind).

Die Wiederholungen von Beat Repeat können fĂŒr spezielle Klangeffekte abwĂ€rts transponiert werden. Solche Pitch-Variationen werden in Beat Repeat durch Resampling erzeugt, wobei die durch das Herunterstimmen verlĂ€ngerten Segmente nicht wieder gestaucht werden, um die LĂ€ngenĂ€nderung zu kompensieren. Das bedeutet, dass die rhythmische Struktur bei höheren Pitch-Werten etwas undurchsichtig werden kann... Der Pitch-Decay-Parameter sorgt fĂŒr einen Verlauf bei der AbwĂ€rts-Transponierung, lĂ€sst also jede Wiederholung etwas tiefer als die nĂ€chste erklingen. Warnung: Dies ist der obskurste Parameter von Beat Repeat.

Beat Repeat integriert ein kombiniertes Tiefpass- und Hochpassfilter, um den durchgelassenen Frequenzbereich des GerÀts zu bestimmen. Sie können das Filter ein- und ausschalten sowie die Mittenfrequenz und Breite des durchzulassenden Bandes mit den entsprechenden Parametern einstellen.

Das Originalsignal (das am Eingang von Beat Repeat empfangen wurde) wird mit den Wiederholungen von Beat Repeat auf eine von drei möglichen Arten gemischt: Mix fĂŒhrt das Signal durch das GerĂ€t und mischt es mit den erzeugten Wiederholungen; Insert schaltet das Originalsignal wĂ€hrend der Wiederholungen stumm, lĂ€sst es sonst aber durch; Gate gibt nur die Wiederholungen, nie jedoch das Originalsignal aus. Der Gate-Modus ist besonders beim Einsatz des Effekts in einem Return-Track nĂŒtzlich.

Sie können die AusgangslautstÀrke des GerÀts mit dem Volume-Regler bestimmen und mit Decay ein sukzessives Abklingen der Wiederholungen einstellen.

24.5 Cabinet

Der Cabinet-Effekt.

(Hinweis: Der Cabinet-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Cabinet ist ein Effekt, der den Klang fĂŒnf klassischer Gitarren-Lautsprecherboxen emuliert. In Zusammenarbeit mit Softube entwickelt, setzt Amp Physical-Modelling-Technologie ein, um eine Vielzahl authentischer und ansprechender Klangfarben zu bieten.

Das Speaker-MenĂŒ ermöglicht Ihnen die Wahl aus verschiedenen LautsprechergrĂ¶ĂŸen und -kombinationen. Die MenĂŒeintrĂ€ge zeigen die Anzahl der Lautsprecher und die LautsprechergrĂ¶ĂŸe in Zoll. So bedeutet z.B. "4x12", dass die Box vier 12-Zoll-Lautsprecher hat. In der realen Welt bedeuten mehr und grĂ¶ĂŸere Lautsprecher allgemein höhere LautstĂ€rken.

Der Microphone-Wahlschalter Ă€ndert die Position des virtuellen Mikrofons im VerhĂ€ltnis zur Lautsprecher-Box. Near-On-Axis-Mikrofonierung ergibt einen hellen, fokussierten Klang, wĂ€hrend Near-Off-Axis resonanter und weniger hell ist. WĂ€hlen Sie die Far-Position fĂŒr einen ausgewogenen Sound, der auch etwas vom Charakter des virtuellen "Raums" miteinbezieht.

Cabinet Mikrofon-Positionen.

Mit dem Schalter unter dem Microphone-WahlmenĂŒ kann zwischen einem dynamischen- und einem Kondensator-Mikrofon gewechselt werden. Dynamische Mikrofone besitzen etwas mehr Biss und Charakter und werden sehr hĂ€ufig beim Close-Miking von Gitarrenboxen eingesetzt, da sie höhere LautstĂ€rken besser bewĂ€ltigen können. Kondensator-Mikrofone sind prĂ€ziser und werden hĂ€ufig bei grĂ¶ĂŸeren AufnahmeabstĂ€nden eingesetzt. NatĂŒrlich kann Cabinets virtuelles Kondensator-Mikrofon nicht durch zu hohe LautstĂ€rken beschĂ€digt werden, sie können also frei experimentieren.

Der Output-Schalter wechselt zwischen Mono-und Stereo-(Dual)-Prozessing. Beachten Sie bitte, dass Cabinet im Dual-Modus die doppelte CPU-Leistung verbraucht.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

24.5.1 Cabinet-Tipps

Hier einige Tipps fĂŒr den Einsatz von Cabinet:

24.5.1.1 Amps und Boxen (Cabinets)

Gitarren-Boxen werden normalerweise von Gitarren-VerstĂ€rkern gespeist. Aus diesem Grund wird Cabinet gern mit dem Effekt Amp kombiniert (siehe Amp), da beide Effekte hĂ€ufig zusammen verwendet werden. Sie können jedoch auch interessante und außergewöhnliche KlĂ€nge erzielen, indem Sie Amp und Cabinet unabhĂ€ngig voneinander verwenden.

24.5.1.2 Multi-Mikrofonierung

Ein gebrÀuchliche Studiotechnik ist die Abnahme einer einzelnen Gitarren-Box mit mehreren Mikrofonen, deren PegelverhÀltnis erst spÀter in der Mix-Phase bestimmt wird. Diese Technik lÀsst sich sehr einfach mit den Audio-Effekt-Racks von Live erreichen (siehe Instrument-, Drum- und Effekt-Racks). Gehen Sie einfach wie folgt vor:

  • konfigurieren Sie eine Instanz von Cabinet nach Belieben
  • setzen Sie diesen Cabinet-Effekt in ein Audio-Effekt-Rack
  • duplizieren Sie die Rack-Kette mit der ursprĂŒnglichen Cabinet-Instanz so oft sie wĂŒnschen
  • wĂ€hlen Sie bei den neu entstandenen Ketten andere Mikrofon-Einstellungen und/oder -Typen
  • Stellen Sie die LautstĂ€rkeverhĂ€ltnisse der einzelnen Rack-Ketten mit dem Mixer des Racks ein

24.6 Channel EQ

Der Channel-EQ-Effekt.

Inspiriert von der Klangregelung klassischer Analog-Konsolen ist Channel EQ ein einfacher, zugleich flexibel einsetzbarer Dreiband-EQ, der bei einer Vielzahl verschiedener Audiosignale musikalische Ergebnisse liefert.

Das Einschalten des HP 80 Hz-Schalters aktiviert ein Hochpass-Filter, das nĂŒtzlich ist, um tieffrequente StörgerĂ€usche wie Rumpeln aus dem Signal zu entfernen.

Der Low-Parameter steuert den Gain eines Low-Shelf-Filters, dessen Einsatzfrequenz auf 100 Hz abgestimmt ist. Das Filter kann tiefe Frequenzen mit einem Umfang von +/- 15 dB anheben oder absenken. Die Filterkurve ist dabei adaptiv, d.h. Sie Àndert sich dynamisch, abhÀngig von dem eingestellten Gain-Wert.

Der Mid-Parameter steuert den Gain eines durchstimmbaren Peak-Filters. Im Gegensatz zu den Low- und High-Parametern hat Mid einen Bereich von +/- 12 dB. Der Frequency-Regler ĂŒber dem Mid-Parameter ermöglicht es, die Mittenfrequenz des Filters zwischen 120 Hz und 7.5 kHz einzustellen.

Beim Anheben regelt der High-Parameter den Gain eines High-Shelf-Filters mit bis zu 15 dB. Beim Absenken wird das Shelfing-Filter automatisch mit einem Tiefpass kombiniert. Wenn der Regler von 0 dB in Richtung -15 dB gedreht wird, verringert sich gleichzeitig die Cutoff-Frequenz eines zusÀtzlich geschalteten Tiefpass-Filters von 20 kHz auf 8 kHz.

Eine Spektrum-Darstellung gibt optisch in Echtzeit RĂŒckmeldung ĂŒber die entstehenden Filterkurven und das bearbeite Audiosignal.

Der Output-Regler bestimmt den Gain-Pegel, der insgesamt auf das bearbeitete Effektsignal angewendet wird. Er kann zum Ausgleichen geÀnderter Signal-Amplituden verwendet werden, die durch die EQ-Einstellungen verursacht werden.

24.6.1 Channel-EQ-Tipps

Sie können Channel EQ einsetzen, um einen Hall-Effekt in einer GerÀtekette klanglich weiter zu formen.

Sie können auch den Sound einzelner Trommeln oder den eines gesamten Drums-Kits formen, indem Sie eine Instanz von Channel EQ auf ein oder mehrere Drum-Rack-Pads einfĂŒgen.

Kommt in einer GerĂ€tekette nach Channel EQ eine Instanz von Saturator hinzu (siehe Saturator), lassen sich die analogen NichtlinearitĂ€ten von einem Mixer-Kanalzug simulieren. In diesem Fall fĂŒhrt das Anheben der tiefen Frequenzen zu wesentlich stĂ€rkeren Verzerrungen, Ă€hnlich wie bei einem Analog-Mixer.

24.7 Chorus

Der Chorus-Effekt

Der Effekt Chorus-Ensemble (siehe Chorus-Ensemble) wurde mit Live 11.0 eingefĂŒhrt und bietet als erweiterte Version von Chorus einen grĂ¶ĂŸeren Funktionsumfang. Chorus gehört zwar seit Live 11.0 nicht mehr zur Core Library, ist aber in der User Library noch vorhanden. In Live-Sets aus frĂŒheren Versionen wie 10.1.30, in denen Chorus eingesetzt wurde, lĂ€sst sich der Effekt auch ab 11.0 noch öffnen.

Chorus verwendet zwei modulierbare und seriell verschaltete Delays fĂŒr das Erzeugen von "verdickenden" Chorus- und Flanging-Effekten.

Jedes Delay hat einen eigenen und in Millisekunden einstellbaren Parameter fĂŒr die Verzögerungszeit. Delay 1 besitzt ein Hochpassfilter, mit dem auf Wunsch tiefe Frequenzanteile aus dem Signal entfernt werden können. Je höher der Highpass-Wert ist, desto weniger tiefe Frequenzen können passieren.

Delay 2 bietet drei Betriebsarten fĂŒr eine Vielzahl von Effekten. Steht sein Wahlschalter auf Off, ist nur Delay 1 hörbar. In der Fix-Betriebsart wird nur die Verzögerungszeit von Delay 1 moduliert. Ist Mod aktiviert, wird Delay 2 genau wie Delay 1 moduliert.

Um beiden Delays auf die Verzögerungszeit von Delay 1 zu stellen, aktivieren Sie den Link-Schalter ("= "). Dies ist besonders nĂŒtzlich, wenn Sie beide Delay gemeinsam einstellen wollen.

Das X-Y-Bedienelement zur Modulation kann die Sounds in “Bewegung” versetzen. Das Modulation-X/Y-Feld ermöglicht es, "Bewegung" in den Klang zu bringen: Klicken und Ziehen mit der Maus entlang der X-Achse Ă€ndert die Frequenz der Delayzeit-Modulation. Klicken und Ziehen entlang der Y-Achse verĂ€ndert die IntensitĂ€t der Modulation.

Sie können die gewĂŒnschten Werte fĂŒr diese beiden Parameter auch direkt in die entsprechenden Felder unter dem X/Y-Feld eintippen. Amount wird in Millisekunden, Frequency in Hertz angegeben.

Durch Aktivieren des Schalters *20 wird die Modulationsfrequenz zum Erzielen extremerer KlÀnge um diesen Faktor erhöht.

Mit dem Feedback-Regler kann der Anteil des vom Ausgang an den Eingang zurĂŒckgefĂŒhrten Signals bestimmt werden. Die PolaritĂ€t des rĂŒckgekoppelten Signals kann (Überraschung!) mit dem Polarity-Wahlschalter gewĂ€hlt werden. Änderungen der PolaritĂ€t sind am besten bei hohen Werten und kurzen Delay-Zeiten hörbar.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100 Prozent, wenn Sie den Chorus in einer Return-Spur verwenden.

Das Aktivieren der Option Crisp mittels Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) kann besonders bei höheren Frequenzen den Klang verbessern. Die Option ist standardmĂ€ĂŸig aktiviert, außer bei Sets, die Chorus verwenden und mit frĂŒheren Versionen von Live erstellt wurden.

24.8 Chorus-Ensemble

Der Chorus-Ensemble-Effekt

Der Classic-Modus erzeugt einen breiteren, schwebenden Sound, indem er dem Eingangssignal zwei verzögerte, zeitlich modulierte Signale hinzufĂŒgt. Sie können ihn fĂŒr einen klassischen Chorus-Sound einsetzen, der ihrem Audiosignal leichte Schwebungen hinzufĂŒgt.

Es stehen drei verschiedene Modi zur VerfĂŒgung, die im Display gewĂ€hlt werden können: Classic, Ensemble und Vibrato.

Der Klassik-Modus verdichtet den Sound, indem er zum Eingangssignal zwei zeitmodulierte, verzögerte Signale hinzugibt. So entsteht ein klassischer Chorus-Sound mit einer sanften Bewegung im Audiosignal.

Der Ensemble-Modus ist vom Effekt eines Chorus-Pedals inspiriert, das in den 70ern eingesetzt wurde und einen besonders „fetten” Sound ermöglicht. Der Ensemble-Modus basiert auf dem Classic-Modus und teilt dessen Parameter. Er erzeugt jedoch einen volleren, weicheren und intensiveren Chorus-Sound, indem er drei verzögerte Signale nutzt, die eine gleichmĂ€ĂŸig verteilte Abweichung in ihrer Modulations-Phase haben.

Der Vibrato-Modus setzt im Vergleich zum Chorus stĂ€rkere Modulationen ein, um Schwankungen der Tonhöhe zu erzeugen. Die Modulationswellenform kann stufenlos von Sinus nach Dreieck morphen, wodurch es möglich wird, den bekannten “Polizeisirenen” Sound zu erzeugen.

Neben den Modus-Wahltasten kann im Display auch auf ein Hochpassfilter und den Width-Parameter zugegriffen werden. Width ist bei den Classic- und Ensemble-Modi vorhanden, im Vibrato-Modus wird der Parameter durch die Offset- und Shape-Regler ersetzt.

Aktiviert, reduziert das Hochpassfilter den Chorus-Effekt bei Signalanteilen unterhalb der mit dem High-Pass-Frequency-Regler eingestellten Frequenz, die von 20 Hz bis 2000 Hz reicht.

Width bestimmt die Stereobreite des bearbeiteten Effektsignals und somit die Pegel-Balance zwischen dem Mitten-und Seiten-Kanal des Chorus-Effekts. Bei 0% ist das Signal komplett mono, bei 100% die Balance ausgeglichen und bei 200% sind die seitlichen Signale des Chorus doppelt so laut wie das Mittensignal. Hierdurch kann die Stereobreite des Effekts eingestellt werden, ein hilfreiches Feature beim Mixing.

Im Vibrato-Modus wird mit Offset der Phasenversatz zwischen den Wellenformen fĂŒr den linken und rechten Kanal eingestellt. Bei 180° sind die KanĂ€le in der Phase komplett entgegengesetzt. Mit Shape kann die Modulations-Wellenform stufenlos von Sinus nach Dreieck gestellt werden.

An globalen Parametern sind Rate, Amount, Feedback, Output, Warmth und Dry/Wet vorhanden.

Rate bestimmt die Modulationsfrequenz in Hertz. Der Wert kann mit dem Regler oder durch Hoch-/Runterziehen der Wellenformanzeige eingestellt werden. Tipp: Erhöhen Sie Rate fĂŒr einen extremeren Chorus-Effekt oder halten Sie den Wert niedrig, um eher weiches Phasing zu erzeugen.

Amount bestimmt die Amplitude des Modulationssignals, das die Delayzeiten beeinflusst. Höhere Werte ergeben stÀrkere zeitliche Schwankungen der eingestellten, unmodulierten Verzögerungszeit.

Feedback bestimmt, wir stark das Ausgangssignal wieder zurĂŒck an die jeweiligen EingĂ€nge geleitet wird. Ein Erhöhen des Werts fĂŒhrt zu extremeren Sounds und tendiert dazu, obere Harmonische zu betonen. Auch werden hörbare Delays erzeugt, wenn die Wiedergabe gestoppt wird. Das Feedback-Signal kann mit der Ø-Taste invertiert werden, was einen eher “hohlen” Sound ergibt, wenn er mit hohen Feedback-Einstellungen kombiniert wird.

Der Output-Gain-Regler bestimmt die Pegelanhebung, die auf das bearbeitete Signal angewendet wird.

Warmth fĂŒgt am Ausgang leichte Verzerrungen und einen Filtereffekt fĂŒr einen wĂ€rmeren Sound hinzu. Drehen Sie den Regler auf fĂŒr einen crunchigen Sound mit Vintage-Flair.

Dry/Wet bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie Chorus-Ensemble in einer Return-Spur einsetzen. Beachten Sie bitte, dass der Parameter im Vibrato-Modus deaktiviert ist.

24.8.1 Chorus-Ensemble Tipps

Hier einige Tipps fĂŒr den Einsatz von Chorus-Ensemble:

  • Stellen Sie im Ensemble-Modus die Rate auf einen Wert zwischen 1 Hz und 1,8 Hz und Amount auf 100 % fĂŒr ein trockenes Gitarrensignal ein, um den typischen Surf-Rock Sound zu erzielen.
  • Automatisieren Sie die Feedback Invert Taste bei Feedback-Werten von > 90%, um wechselnde Muster abklingender Resonanzschwingungen zu erzeugen.

24.9 Compressors eingeklappte Anzeige

Der Effekt Compressor

Ein Kompressor reduziert den Pegel von Signalen, die einen vom Anwender wĂ€hlbaren Schwellenwert (Threshold) ĂŒberschreiten. Die Kompression reduziert den Pegel von Signalspitzen, erhöht so den Headroom und erlaubt es in der Folge, das gesamte Signal stĂ€rker auszusteuern. Das Signal erhĂ€lt so einen höheren Durchschnittspegel, was es subjektiv lauter und "druckvoller" als ein unkomprimiertes Signal wirken lĂ€sst.

Die beiden wichtigsten Parameter eines Kompressors sind der Schwellenwert (Threshold) und das KompressionsverhÀltnis (Ratio):

Mit dem Threshold-Regler wird eingestellt, bei welchem Pegel die Kompression beginnt. Signale oberhalb des Threshold werden nach Maßgabe des Ratio-Parameters leiser geregelt, der das VerhĂ€ltnis zwischen Ein- und Ausgangspegel bestimmt. Mit einer Ratio-Einstellung von beispielsweise 3 wird ein Signal, das 3 dB ĂŒber dem Threshold liegt, am Ausgang des Kompressors nur um 1 dB lauter sein. Wird ein Signal ĂŒber dem Threshold um 6 dB lauter, dann ist es am Ausgang um 2 dB lauter. Eine Ratio von 1 bedeutet, dass keine Kompression angewendet wird, und zwar unabhĂ€ngig vom eingestellten Threshold.

Die orange-farbene Anzeige fĂŒr Gain-Reduction zeigt an, um welchen Wert der Pegel in einem bestimmten Moment abgesenkt wird. Eine Pegelabsenkung von mehr als etwa 6 dB mag vielleicht die gewĂŒnschte Zunahme der Lautheit bewirken, wird aber auch einen deutlichen Einfluss auf den Klang haben und kann sehr leicht seine dynamische Struktur zerstören. Dies kann in spĂ€teren Produktionsschritten nicht mehr korrigiert werden. BerĂŒcksichtigen Sie dies besonders bei der Verwendung von Kompressoren, Limitern oder Lautheitsmaximierern im Master-Kanalzug. Weniger ist hier meistens mehr.

Da Kompression den Pegel von lauten Signalen vermindert und so den Headroom vergrĂ¶ĂŸert, können Sie den Pegel mit dem Output-Parameter wieder soweit erhöhen, dass die Pegelspitzen den verfĂŒgbaren Headroom ausnutzen. Die Output-Anzeige zeigt den Pegel des Ausgangssignals an. Wenn Sie den Makeup-Schalter unter dem Output-Parameter aktivieren, wird der Ausgangspegel bei Änderungen der Threshold- und Ratio-Einstellungen automatisch angeglichen.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem komprimierten und unkomprimierten Signal. Bei 100% ist nur das komprimierte Signal zu hören, wÀhrend sich das GerÀt bei 0% praktisch im Bypass befindet.

Der Knee-Parameter bestimmt, wie weich oder hart die Kompression bei Erreichen des Thresholds einsetzt. Mit einer Einstellung von 0 dB erfolgt keine Kompression unterhalb des Thresholds und die volle Kompression bei allen Signalen ĂŒber dem Threshold. Mit hohen Ratio-Einstellungen kann dieses so genannte "Hard Knee"-Verhalten harsch klingen. Mit höheren (oder "weicheren") Knee-Einstellungen steigt der Grad der Kompression in Richtung des Thresholds an. Mit einer Knee-Einstellung von beispielsweise 10 dB und einer Threshold-Einstellung von -20 dB beginnt bereits bei -30 dB eine sanfte Kompression, die dann weiter zunimmt, sodass Signale erst bei -10 dB vollstĂ€ndig komprimiert werden.

Compressors Anzeige-Modus kann mit den kleinen Schaltern in der Ecke unten der Anzeige bestimmt werden:

  • Die eingeklappte Ansicht zeigt nur die wichtigsten Parameter.
Compressors Transferkurve
  • Die Transferkurve zeigt den Eingangspegel auf der horizontalen Achse und den Ausgangspegel auf der vertikalen. Diese Darstellung ist sehr nĂŒtzlich beim Abstimmen des Knee-Parameters, der als gepunktetes Linienpaar links und rechts vom Threshold sichtbar ist.

  • Die Activity-Anzeige zeigt den Eingangspegel hellgrau an. In diesem Modus kann mit den Schaltern oben zwischen der Darstellung der Gain-Reduktion (GR) in orange und des Ausgangspegels in dunkelgrau gewechselt werden. Die Darstellungen sind sehr nĂŒtzlich, um zu sehen, was mit dem Signal im Zeitverlauf passiert.
Im Compression-Activity-Modus werden Eingang und Ausgang angezeigt.

Die Parameter Attack und Release sind wesentlich fĂŒr das Verhalten von Compressor, da sie bestimmen, wie schnell die Kompression auf Änderungen des Eingangspegels reagiert.

Der Release-Regler bestimmt, wie lange Limiter benötigt, um in den Normalbetrieb zurĂŒckzukehren, nachdem der Signalpegel unter den Ceiling-Wert fĂ€llt. Ist Auto aktiviert, analysiert Limiter das Eingangssignal und stellt eine geeignete Release-Zeit automatisch ein.

Mit einer geringen Attack-Zeit von 10 bis 50 ms treten Spitzenwerte unbearbeitet hervor, der Signalbeginn wird akzentuiert und somit bleibt mehr von der Dynamik bewahrt. Sehr kurze Attackzeiten nehmen dem Signal jedoch die "Lebendigkeit" und können zu einer verzerrungsbedingten Rauheit im Signal fĂŒhren. Kurze Releasezeiten können zum "Pumpen" fĂŒhren, da der Kompressor versucht herauszufinden, ob er komprimieren soll oder nicht. Das wird im Allgemeinen als unerwĂŒnschter Effekt angesehen; manche Tontechniker setzen ihn jedoch bei kompletten Drumkit-Spuren bewusst ein, um einen ungewöhnlichen "Ansaugeffekt" zu erzielen. Das sorgfĂ€ltige Einstellen der Attack- und Releasezeiten ist sehr wichtig, wenn es um die Komprimierung rhythmischen Materials geht. Wenn Sie mit Kompressoren noch keine Erfahrung besitzen, sollten Sie mal einen Drumloop komprimieren und mit verschiedenen Einstellungen fĂŒr Attack, Release, Threshold und Gain experimentieren. Das kann sehr spannend sein!

Ein Kompressor kann erst auf das Eingangssignal reagieren, sobald es ihn erreicht. Da er auch noch seiner Attack- und Release-HĂŒllkurve folgen muss, erfolgt die Kompression immer etwas zu spĂ€t. Ein digitaler Kompressor kann dieses Problem lösen, indem der das Eingangssignal zwar gleich analysiert, aber etwas verzögert bearbeitet. Compressor bietet drei verschiedene solcher "Lookahead"-Zeiten an: null mS, eine mS und zehn mS. Das Klangresultat kann in AbhĂ€ngigkeit dieser Werte stark variieren.

Compressor lĂ€sst Sie zwischen drei verschiedenen Grundbetriebsarten wĂ€hlen. Ist Peak ausgewĂ€hlt, reagiert Compressor auf kurze Pegelspitzen im Signal. Der Peak-Modus arbeitet aggressiver und prĂ€ziser, er eignet sich darum gut fĂŒr Pegelbegrenzungen, bei den Sie sicherstellen mĂŒssen, dass absolut kein Signal ĂŒber dem eingestellten Threshold liegt. Im RMS-Modus verhĂ€lt sich Compressor weniger empfindlich gegenĂŒber kurzen Signalspitzen und komprimiert erst, wenn das Eingangssignal etwas lĂ€nger ĂŒber dem Threshold liegt. Der RMS-Modus liegt der menschlichen Wahrnehmung von Lautheit nĂ€her und wird ĂŒblicherweise als "musikalischer" empfunden.

Die Ratio kann auch auf Werte kleiner 1 gesetzt werden. In diesem Zustand verhĂ€lt sich der Kompressor wie ein "Upward-Expander" und erhöht die Anhebung, wenn das Signal den Threshold ĂŒberschreitet. Weitere Informationen zu den verschiedenen Arten der Dynamik-Bearbeitung finden Sie im Kapitel Multiband Dynamics (siehe Multiband Dynamics).

ZusĂ€tzlich zu diesen Modi kann Compressor zwischen zwei verschiedenen Kurvenformen fĂŒr den HĂŒllkurvenfolger umschalten, die dazu weitere Optionen anbieten, wie das GerĂ€t Signalpegel misst und auf diese reagiert. Im Linear-Modus (Lin) werden die Reaktionszeiten des Kompressors ausschließlich vom Attack- und Release-Wert bestimmt. Im Logarithmic-Modus (Log) haben scharf komprimierte Pegelspitzen eine schnellere Release-Zeit als weniger komprimiertes Material. Hierduch kann die Kompression im Vergleich zum Lin-Modus weicher und weniger stark hörbar ausfallen. Beachten Sie, dass der Lin/Log-Schalter nicht sichtbar ist, wenn Compressors Anzeige eingeklappt ist.

24.9.1 Sidechain-Parameter

Compressors eingeklappte Anzeige

Normalerweise ist das komprimierte Signal mit dem Eingangssignal, das die Kompression auslöst, identisch. Bei Verwendung von Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal basierend auf dem Pegel eines anderen Signals oder basierend auf einem bestimmten Frequenzband zu komprimieren. Die Sidechain-Parameter erreichen Sie, indem Sie das Compressor-Fenster durch Umschalten des Tasters in seiner Titelleiste ausklappen.

Die Sidechain-Parameter sind in zwei Bereiche unterteilt. Links finden sich die External-Parameter. Wird dieser Bereich per Sidechain-Schalter aktiviert, lĂ€sst sich im MenĂŒ darunter jeder von Lives internen Routing-Punkten auswĂ€hlen (siehe Das interne Routing). Die so gewĂ€hlte Signalquelle arbeitet nun anstelle des tatsĂ€chlich komprimierten Signals als Auslöser fĂŒr Compressor.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Dry/Wet-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Auslöser fĂŒr den Kompressor zu wĂ€hlen. Steht Dry/Wet auf 100%, wird der Kompressor ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle ausgelöst. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient nur dem Auslösen des Kompressors und ist nie selbst hörbar.

Beachten Sie, dass die automatische Ausgangspegelanpassung (Makeup) bei Verwendung einer externen Sidechain nicht zur VerfĂŒgung stehen.

Rechts im External-Bereich finden sich die Parameter fĂŒr den Sidechain-EQ. Wenn Sie diesen Bereich aktivieren, wird der Kompressor durch bestimmte FrequenzbĂ€nder und nicht durch das gesamte Signal ausgelöst. Das können entweder Frequenzen im komprimierten Signal selbst sein, oder in Kombination mit externem Sidechaining auch Frequenzen aus dem Signal einer anderen Spur.

Mit dem Kopfhörerschalter zwischen dem Extern- und dem EQ-Bereich können Sie nur das Sidechain-Signal abhören und den Ausgang von Glue Compressor stummschalten. Da das Sidechain-Signal nicht zum Ausgang gelangt und nur als Auslöser fĂŒr Glue Compressor arbeitet, vereinfacht Ihnen diese temporĂ€re Abhörmöglichkeit, die Sidechain-Parameter einzustellen und das Signal zu ĂŒberprĂŒfen, das Glue Compressor arbeiten lĂ€sst.

24.9.2 Tipps zur Kompression

Dieser Abschnitt bietet Ihnen einige Tipps zum effektiven Einsatz von Compressor und insbesondere der Sidechain-Optionen.

24.9.2.1 Mischen von Voiceovers

Sidechaining wird ĂŒblicherweise fĂŒr sogenannte "Ducking"-Effekte verwendet. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie eine Spur mit einer Sprecherstimme und eine Spur mit Hintergrundmusik haben. Sie möchten, dass die Sprecherstimme immer die lauteste Signalquelle ist, die Musik sollte also immer dann leiser werden, wenn der Sprecher zu hören ist. Um dies automatisch zu erreichen, fĂŒgen Sie einen Kompressor in die Musik-Spur ein, wĂ€hlen jedoch den Ausgang der Sprecher-Spur als Quelle fĂŒr das externe Sidechaining.

24.9.2.2 Sidechaining in der Dance-Musik

Sidechaining/Ducking ist fĂŒr einen Dance-Musik-Produzenten eine Geheimwaffe, da es helfen kann zu gewĂ€hrleisten, dass Basslinien (oder sogar ganze Mischungen) immer fĂŒr die Kick-Drum Platz machen. Indem man einen Kompressor in die Bass-Spur (oder Master-Spur) einfĂŒgt und die Kick-Drum-Spur als Sidechain-Eingang nutzt, kann man problematische tiefe Frequenzen in den Griff bekommen, die sich andernfalls mit dem Einschwingen der Kick-Drum "beissen" wĂŒrden.

Indem Sie den Sidechain-EQ in Kombination mit dieser Technik verwenden, können Sie solche Ducking-Effekte selbst dann erzeugen, wenn Sie nur eine komplette Drum-Spur zum Arbeiten haben (und keine isolierte Kick-Drum). In diesem Fall fĂŒgen Sie den Kompressor in die Spur ein, die Sie "ducken" wollen. WĂ€hlen Sie dann die Drum-Spur als externe Sidechain-Quelle. Aktivieren Sie den Sidechain-EQ und wĂ€hlen Sie das Tiefpassfilter aus. Indem Sie nun sorgfĂ€ltig die Parameter Frequency und Q justieren, sollten Sie in der Lage sein, die Kick-Drum vom Rest des Drumkits zu isolieren. Die Abhörfunktion fĂŒr das Sidechain-Signal kann Ihnen beim Finden einer geeigneten EQ-Einstellung helfen.

24.9.3 Upgrade vom Legacy-Modus

Kompressors interne Algoithmen sind mit Live 9 in Zusammenarbeit mit Dr. Joshua D. Reiss vom Centre for Digital Music der Queen Mary University of London, aktualisiert worden.

Bei Live Sets die Compressor verwenden und mit frĂŒheren Versionen von Live erzeugt wurden, erscheint in der Titelzeile jeder Compressor-Instanz ein "Upgrade-Taster", wenn das Set in Live 9 geladen wird. DrĂŒcken Sie diese Taste, um die entsprechende Compressor-Instanz auf die neuen, verbesserten Algorithmen upzugraden. Beachten Sie bitte, dass Ihr Set hierdurch anders klingen kann.

24.10 Corpus

Der Corpus-Effekt.

(Hinweis: Der Corpus-Effekt ist in den Intro-, Standard- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Corpus ist ein Effekt, der die akustischen Eigenschaften resonanter Klangkörpern simuliert und dabei sieben verschiedene Typen bietet. In Zusammenarbeit mit Applied Acoustics Systems entwickelt, benutzt Corpus Physical-Modeling-Technologie, um eine Vielzahl von Parametern und Modulations-Optionen zu bieten.

24.10.1 Mit den Crackle-Parametern lÀsst sich Plattenknistern beimischen: Density bestimmt die Dichte des Knisterns, Der Volume-Parameter bestimmt seine LautstÀrke.

Die Resonator-Parameter in Corpus.

Resonanz-Typ ermöglicht Ihnen die Auswahl aus sieben verschiedenen physikalischen Modellen resonanter Klangkörper:

  • Beam simuliert die Resonanzeigenschaften von KlangstĂ€ben aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen GrĂ¶ĂŸen.
  • Marimba, eine Sondervariante des Beam-Modells, reproduziert die charakteristischen Obertöne von KlangstĂ€ben des Marimbaphons, die sich aufgrund der starken Schnittwölbung der Stabunterseite ergeben.
  • String simuliert den Klang von Saiten aus verschiedenen Materialien und mit unterschiedlichen StĂ€rken.
  • Membrane ist das Modell einer rechteckigen Membran (wie z.B Schlagzeugfell) mit unterschiedlicher GrĂ¶ĂŸe und Konstruktion.
  • Plate simuliert den Klang, der von einer rechteckigen, flachen Platte aus verschiedenen Materialien und in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen erzeugt wird.
  • Pipe simuliert ein zylinderförmiges Rohr, das an einem Ende vollstĂ€ndig geöffnet ist und am anderen Ende eine variable Öffnung besitzt (deren GrĂ¶ĂŸe mit dem Opening-Parameter eingestellt wird.)
  • Tube simuliert ein zylinderförmiges Rohr, das an beiden Enden vollstĂ€ndig geöffnet ist.

Mit dem Resonator-Quality-MenĂŒ kann ein guter Kompromiss zwischen der KlangqualitĂ€t des Resonator-Modells und dem CPU-Bedarf gefunden werden, indem die Anzahl der berechneten Obertöne reduziert wird. “Basic” verbraucht minimale CPU-Ressourcen, wĂ€hrend “Full” komplexere Resonanzen erzeugt. Dieser Parameter wird bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht verwendet.

Der Decay-Regler bestimmt die StÀrke der internen DÀmpfung im Resonator und damit die Decay-Zeit.

Der Material-Regler stellt die Abweichung des DÀmpfungsverhaltens bei unterschiedlichen Frequenzen ein. Bei niedrigen Werten klingen tiefe Frequenzanteile lÀnger nach als hohe (womit Klangkörper simuliert werden, die aus Holz, Nylon oder Gummi sind). Bei höheren Werten klingen hohe Frequenzanteile lÀnger nach (womit Klangkörper aus Glas oder Metall simuliert werden). Dieser Parameter wird bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht verwendet.

Der Radius-Parameter ist nur bei den Pipe- und Tube-Resonatoren vorhanden. Er bestimmt bei beiden Rohr-Modellen den Radius des modellierten Rohrs. Wenn der Radius zunimmt, erhöhen sich fĂŒr hohe Frequenzen sowohl die Decay-Zeit als auch die Sustain-Dauer. Bei sehr großen Rohren verĂ€ndert sich auch die Grundtonhöhe des Resonators.

Die Decay- und Material/Radius-Parameter lassen sich auch ĂŒber das X-Y-Feld einstellen.

Der Brightness-Parameter bestimmt die Amplitude der unterschiedlichen Frequenzbestandteile. Bei höheren Werten sind hohe Frequenzen lauter. Dieser Parameter wird bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht verwendet.

Der Inharmonics-Regler Àndert die Stimmung der vom Resonator erzeugten Obertöne bzw. ihr ObertonverhÀltnis. Bei negativen Werten werden die Frequenzen zusammengepresst, wodurch die Anzahl an tiefen Teiltönen zunimmt. Bei positiven Werten werden die Teilton-Frequenzen gedehnt, wodurch die Anzahl an oberen Teiltönen zunimmt. Dieser Parameter wird bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht verwendet.

Opening ist nur bei dem Pipe-Resonator vorhanden und skaliert die GrĂ¶ĂŸe zwischen offenem und geschlossenem Rohr. Bei 0% ist das Rohr an einem Ende vollstĂ€ndig geschlossen, wĂ€hrend bei 100% das Rohr an beiden Enden geöffnet ist.

Ratio ist nur bei den Membrane- und Plate-Resonatoren vorhanden und bestimmt das SeitenverhÀltnis des Klangkörpers.

Der Hit-Regler bestimmt die Stelle, an der der Klangkörper angeschlagen oder auf andere Weise zum Schwingen angeregt wird. Bei 0% wird der Klangkörper in der Mitte angeschlagen bzw. angeregt. Höhere Werte verschieben diesen Punkt nÀher zu den Randbereichen hin. Dieser Parameter wird bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht verwendet.

Width stellt die Stereobreite fĂŒr den linken und rechten Resonator ein. Bei 0% werden beide Signale mit gleichem Pegel jeweils der anderen Stereoseite hinzugemischt, was zu einem Mono-Ausgangssignal fĂŒhrt. Bei 100% wird jeder Resonator ausschließlich auf einen Kanal geleitet.

Pos. L und Pos. R Die Parameter Listening L und R bestimmen fĂŒr den linken und rechten Resonator die Positionen, an denen die Vibrationen gemessen werden. Bei 0% werden die Resonanzen praktisch in der Mitte des Klangkörpers abgehört. Höhere Werte verschieben den Abhörpunkt nĂ€her zum Rand hin. Diese Parameter werden bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht benutzt, da bei diesen Modellen immer in der Mitte des dauerhaft geöffneten Endes gemessen wird.

Ist Frequency deaktiviert, kann mit dem Tune-Parameter die Grundfrequenz fĂŒr die Resonanz in Hertz eingestellt werden. Wenn im Sidechain-Bereich von Corpus der Taster fĂŒr Frequency aktiviert ist, lĂ€sst sich per Drehregler die Grobstimmung der MIDI-Modulation Ă€ndern (siehe Sidechain-Parameter).

Mit dem Fine-Regler wird die Feinstimmung in Cent vorgenommen, vorausgesetzt in der MIDI-Sidechain ist Frequency aktiviert.

Spread verstimmt die beiden Resonatoren gegeneinander. Positive Werte heben die Tonhöhe des linken Resonators an, wÀhrend die des rechten abgesenkt wird. Negative Werte verhalten sich umgekehrt.

24.10.2 Die LFO-Seite

Corpus’ LFO-Bereich.

Corpus besitzt einen Niederfrequenz-Oszillator (LFO), mit dem die Resonanzfrequenz moduliert werden kann. Der Amount-Parameter bestimmt, wie stark der LFO die Frequenz beeinflusst.

Der Rate-Parameter bestimmt die LFO-Frequenz. Sie kann in Hertz oder synchron zum Songtempo eingestellt werden, was rhythmische Modulationen erlaubt.

Als LFO-Wellenformen stehen Sinus (erzeugt gleichmĂ€ĂŸige Modulationen mit abgerundeten Wellenformen) , Rechteck, Dreieck, SĂ€gezahn aufsteigend, SĂ€gezahn absteigend und zwei Arten von Rauschen (stufenförmig und abgerundet).

Obwohl immer nur ein Satz an LFO-Parametern sichtbar ist, gibt es tatsĂ€chlich zwei LFOs, einen fĂŒr jeden Stereokanal. Die Parameter Phase und Spin bestimmen die Beziehung dieser beiden LFOs zueinander.

Phase (nur verfĂŒgbar, wenn die LFOs zum Songtempo synchronisiert werden) betreibt beide LFOs mit genau der gleichen Frequenz, ermöglicht es aber, beide Wellenformen gegeneinander in der Phase zu verschieben, wodurch eine Stereobewegung in der Filtermodulation entsteht. Steht der Wert auf "180", sind die LFO-Wellenformen um 180 Grad zueinander verschoben, sodass der eine LFO seinen Spitzenwert erreicht, wenn der andere an seinem Minimum angekommen ist. Steht Phase auf "360" oder "0", laufen beide LFOs synchron.

Laufen die LFOs synchron zum Songtempo, erscheint zusÀtzlich ein Offset-Regler, der den Anfangspunkt der LFO-Wellenform verschiebt.

Spin verstimmt die beiden LFOs gegeneinander. Jeder Stereokanal wird mit einer unterschiedlichen Frequenz moduliert, abhÀngig von der Einstellung des Spin-Werts.

Phase beziehungsweise Spin erscheinen, wenn sich die LFOs im Hertz-Modus befinden und der LFO-Stereo-Modus ausgewÀhlt wird.

Die Symbole fĂŒr die LFO-Stereo-Modi.

Bei Benutzung der Rausch-Wellenformen zeigen die Parameter Phase und Spin keine Auswirkungen und beeinflussen somit auch nicht den Klang.

24.10.3 Jeder Filter bietet ein WahlmenĂŒ, das Ihnen erlaubt, zwischen acht verschiedenen Typen zu wĂ€hlen, Von oben nach unten im WahlmenĂŒ sind dies:

Corpus’ Filter-Bereich.

Das Filter kann mit dem Filter-Schalter ein- oder ausgeschaltet werden.

WĂ€hrend der Regler Freq die Mittenfrequenz des Filters bestimmt, legt Bdwidth seine Bandbreite fest.

24.10.4 Globale Parameter

Globale Parameter

Bleed mischt dem Resonanzsignal wieder einen Teil des unbearbeiteten Signals hinzu. Bei höheren Werten ist also mehr vom Eingangssignal zu hören. Die Funktion ist sehr nĂŒtzlich, um hohe Frequenzen zurĂŒckzugewinnen, die oft abgedĂ€mpft werden, wenn sehr tiefe Resonator-Frequenzen (Tonhöhen) eingestellt sind oder, wenn ein Modell mit einer geringeren QualitĂ€t berechnet wird. Dieser Parameter ist bei den Pipe- oder Tube-Resonatoren nicht vorhanden.

Gain verstÀrkt das bearbeitete Signal oder schwÀcht es ab. Corpus hat einen Limiter integriert, der bei zu hohen LautstÀrken automatisch eingeschaltet wird. In diesem Fall leuchtet die LED neben dem Gain-Regler auf.

Gain verstÀrkt oder verringert den Pegel des bearbeiteten Signals und der Dry/Wet-Parameter bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem unbearbeiteten Eingangssignal und dem Signal, das zur Bearbeitung an Corpus geschickt wird. Ein Herunterregeln von Dry/Wet schneidet die momentan erklingenden Resonanzen nicht ab, sondern verhindert die Bearbeitung von neuen Eingangssignalen.

24.10.5 Sidechain-Parameter

Der Obertongehalt des Klangs kann mit dem Color-Parameter bestimmt werden.

Sowohl die Frequenz als auch die Abklingzeit der Resonanz lassen sich ĂŒber MIDI steuern, indem der Frequency- und/oder der Off-Decay-Schalter im Sidechain-Bereich von Corpus aktiviert wird. Verwenden Sie die Taste in der Titelzeile von Corpus, um auf die Sidechain-Parameter zuzugreifen. Mit den MIDI-From-Wahlschaltern können Sie eine MIDI-Spur auswĂ€hlen und den Abgriffpunkt bestimmen, von dem aus MIDI-Noten gesendet werden, die Corpus empfangen soll.

Unter MIDI From können Sie eine MIDI-Spur auswÀhlen und den Abgriffpunkt bestimmen, von dem aus MIDI-Noten gesendet werden, die Corpus empfangen soll.

Wenn Frequency aktiviert ist, wird die Frequenz bzw. Tonhöhe der Resonanz von den eingehenden MIDI-Noten gesteuert. Werden mehrere Noten gleichzeitig gehalten, legt der Last/Low-Schalter fest, ob die zuletzt gespielte (Last) oder die tiefste Note (Low) PrioritÀt haben soll. Die Transpose- und Fine-Regler des Resonators bewirken eine grobe und feine Abweichung von der MIDI-modulierten Frequenz (siehe Resonator-Parameter). PB-Range bestimmt den Pitchbend-Umfang in Halbtönen.

Ist die Frequency-Funktion ausgeschaltet, bestimmt der Regler Tune im Resonator-Bereich die Grundfrequenz der Resonanz in Hertz. Die zugeordnete MIDI-Notennummer erscheint dann darunter, ebenso die Abweichung der Grundfrequenz dazu in Cent.

Ist Off Decay aktiviert, wird beim Loslassen einer MIDI-Keyboardtaste (MIDI-Note-Off-Befehl) die Resonanz abgedĂ€mpft. Der Regler unter dem Schalter bestimmt das Ausmaß der von dem MIDI-Note-off-Befehl verursachten DĂ€mpfung. Bei 0% werden Note-Offs ignoriert und die Decay-Zeit wird nur von dem eingestellten Wert des Decay-Parameters (unter dem Wahlschalter fĂŒr den Resonanztyp) bestimmt. Dies entspricht dem Verhalten echter Stabspiel-Instrumente wie Marimba oder Glockenspiel. Bei 100% wird die Resonanz unabhĂ€ngig von der Decay-Zeit sofort nach einer Note-Off-Meldung abgedĂ€mpft.

24.11 Delay

Der Delay-Effekt

Das Delay bietet zwei unabhĂ€ngige Delay-Linien, eine fĂŒr den linken und eine fĂŒr den rechten Kanal.

Um die Verzögerungszeit in Bezug zum Songtempo einzustellen, aktivieren Sie den Sync-Schalter, der das Verwenden des Wahlschalters fĂŒr die Takt-Unterteilung erlaubt. Die Zahlen auf den Schaltern reprĂ€sentieren die Delayzeit in 1/16tel Noten. Ein Wert von "4" erzeugt demnach eine Verzögerung von vier Sechzehntelnoten, was einem Delay von einer Viertelnote entspricht.

Ist der Sync-Schalter deaktiviert, wird die Delayzeit in Millisekunden angegeben. Um in diesem Modus die Delay-Zeit einzustellen, klicken und ziehen Sie einfach den Delay-Zeit-Regler.

Ist Stereo Link aktiviert, werden die Einstellungen fĂŒr den linken Kanal auf den rechten Kanal ĂŒbertragen und alle Änderungen, sowohl an den Sync-Schaltern als auch den Delayzeit-Werten, fĂŒhren zu Änderungen auf beiden KanĂ€len.

Mit dem Feedback-Parameter kann die StĂ€rke des Signals bestimmt werden, das vom Ausgang wieder zurĂŒck in den Eingang geleitet wird. Intern arbeitet dieses Delay mit zwei unabhĂ€ngigen Feedbackschleifen, so dass ein Signal auf dem linken Kanal nicht in den rechten eingespeist wird und umgekehrt.

Der Schalter sorgt dafĂŒr, dass Audiomaterial, das beim BetĂ€tigen des Schalters gerade im Delay-Speicher ist, unendlich lange wiederholt wird und ignoriert alle neuen Eingangssignale, solange Freeze aktiviert ist.

Vor dem Delay liegt ein Bandpass-Filter, das ĂŒber einen Schalter an- und ausgeschaltet und mit einem X-Y-Parameterfeld gesteuert werden kann. Um die Filterbandbreite zu bestimmen, klicken und ziehen Sie auf der vertikalen Achse. Um die Filterfrequenz einzustellen, klicken und ziehen Sie auf der horizontalen Achse.

Filterfrequenz und Delayzeit können durch einen LFO moduliert werden, wodurch sich verschiedene Sounds erzeugen lassen, von leicht schwebenden Chorus-Effekten bis hin zu völlig verdrehtem Rauschen. Mit dem Rate-Regler wird die Frequenz des Modulations-Oszillators in Hertz eingestellt. Der Filter-Regler bestimmt die IntensitĂ€t der Modulation, die auf den Filter wirkt, der Time-Regler die IntensitĂ€t der Modulation fĂŒr die Delay-Zeit.

Wenn Sie die Delayzeit Ă€ndern, wĂ€hrend Delay noch Signale bearbeitet, können beim verzögerten Signal abrupte KlangverĂ€nderungen auftreten. Sie können aus drei verschiedenen Delay-Transition-Modi wĂ€hlen, die das Übergangsverhalten beim Ändern der Delayzeit klanglich bestimmen:

  • Repitch verursacht eine Tonhöhenvariation, wenn die Delayzeit geĂ€ndert wird, Ă€hnlich dem Verhalten alter Tape-Delay-Hardware. Der Repitch-Modus ist die Standardeinstellung.
  • Fade erzeugt einen Crossfade zwischen der alten und neuen Delayzeit. Wenn die Delay-Zeit allmĂ€hlich geĂ€ndert wird, klingt das Ă€hnlich wie Time-Stretching.
  • Jump springt sofort zur neuen Delayzeit. Beachten Sie, dass bei dieser Einstellung hörbare Klicks entstehen, wenn die Delayzeit, wĂ€hrend die Delays noch erklingen, geĂ€ndert wird.

Tipp: probieren Sie den Time-Regler mit den verschiedenen Transition-Modi aus.

Ist der Ping-Pong-Schalter aktiviert, springt das Signal zwischen linken und rechten Kanal hin und her.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhĂ€ltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100 Prozent, wenn Sie Delay in einer Return-Spur verwenden. Im KontextmenĂŒ des Dry/Wet-Reglers können Sie die Option Equal Loudness aktivieren. Ist die Option aktiviert, mischt ein 50/50-Mix den Sound bei den meisten Signalen gleich laut.

Sets, die mit einer Àlteren Version als Live 10.1 gesichert wurden und die GerÀte Simple Delay oder Ping Pong Delay verwenden, zeigen nach dem Laden des Sets einen Upgrade-Taster in der Titelzeile jeder Instanz von Delay. Der Sound des Sets oder auch Presets wird nur dann beeinflusst, wenn der freie Delayzeit-Parameter vorher einem Makro-Regler oder Max-for-Life-GerÀt zugewiesen war.

24.11.1 Tipps zu Delay

24.11.1.1 Glitch-Effekt

Aktivieren Sie den Stereo-Link-Schalter und stellen die Delayzeit auf einen Wert zwischen 400-500ms. Setzen Sie den Feedback-Wert auf 80% oder höher. Deaktivieren Sie das Bandpass-Filter, stellen den Filter-Regler auf 0% und den Time-Regler auf 100%. WÀhlen Sie den Fade-Transition-Modus und schauen nochmal nach, ob Ping Pong deaktiviert ist. Setzen Sie den Dry/Wet-Regler auf 80% oder höher.

24.11.1.2 Chorus-Effekt

Deaktivieren Sie den Stereo-Link-Schalter, stellen die Delayzeit links auf 12ms und rechts auf 17ms. Setzen Sie Feedback auf 60%. Aktivieren Sie nun das Bandpass-Filter, stellen die Filterfrequenz auf 750 Hz und den Width-Regler auf 6.5. Stellen Sie den Rate-Ragler auf 5 Hz, bringen den Filter-Regler auf 10% und wĂ€hlen fĂŒr den Time-Regler 12%. WĂ€hlen Sie nun den Repitch-Transition-Modus und aktivieren dann den Ping-Pong-Schalter.

24.12 Drum Buss

Der Drum-Buss-Effekt.

(Hinweis: Der Drum-Buss-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Drum Buss ist ein Audioeffekt, der Schlagzeuggruppen analoge FĂ€rbung, Charakter und Glue gibt, wodurch sie sich auch in einem dichten Mix durchsetzen.

Mit dem Trim-Regler können Sie den Eingangspegel reduzieren, bevor das Signal bearbeitet wird.

Der Comp-Schalter aktiviert einen fest stehenden Kompressor, der auf das Eingangssignal angewendet wird, bevor es weiter mit Distortion (Verzerrungen) bearbeitet wird. Der Kompressor ist fĂŒr das Ausbalancieren von Drumgruppen optimiert, mit schnellem Attack, mittlerem Release und geeigneten Ratio-Einstellungen, sowie passendem Makup-Gain.

Es gibt drei Arten Verzerrungen, die auf das Eingangssignal angewendet werden können. Jeder Distortion-Typ fĂŒgt (von oben nach unten) stĂ€rkere Verzerrungen hinzu und prĂ€gt den Gesamtsound mit seinem Charakter:

  • Soft: Waveshaping-Verzerrung
  • Medium: Limiting-Verzerrung
  • Hard: Clipping-Verzerrung mit Bass Boost

Um die IntensitÀt der Verzerrung zu steigern, kann der Eingangspegel vor der Verzerrung angehoben werden. Mit dem Drive-Regler bestimmen Sie, wie viel VerstÀrkung auf das Eingangssignal angewendet wird.

Drum Buss kombiniert hĂ€ufig verwendete Tools fĂŒr die Bearbeitung von Drums, um die mittleren und hohen Frequenzen zu gestalten und um das Low-End anzureichern. Wir schauen uns diese Tools in den nachfolgenden Abschnitten nĂ€her an.

24.12.0.1 Gestaltung der mittleren und hohen Frequenzen

Die Tools zum Formen der Hochmitten können Drums wie Snares und Hihats Klarheit und Durchsetzungsvermögen geben.

Crunch bestimmt die StÀrke sinusförmiger Verzerrung, die auf die mittleren und hohen Frequenzen angewendet wird.

Der Damp-Regler ist ein Tiefpass-Filter, das unerwĂŒnschte hohe Frequenzen herausfiltert, die eventuell nach der Verzerrung auftreten können.

Der Transients-Regler dient zur Betonung oder AbschwĂ€chung der Transienten von Frequenzen ĂŒber 100 Hz. Positive Werte fĂŒgen Attack hinzu und heben den Sustain an, wodurch einen massiver und, „druckvoller” Sound entsteht. Negative Werte fĂŒgen ebenfalls Attack hinzu, senken jedoch den Sustain-Anteil. Hierdurch werden die Drums griffiger und tighter, mit schĂ€rferem, höhenreichem Sound und weniger Raumanteil und Nachschwingen.

Low-End-Enhancer

Der Low-End-Enhancer besteht aus zwei Tools: ein resonantes Filter, das die Bassfrequenzen sehr stark boostet, sowie ein Decay-Regler, mit dem die Decayphase sowohl fĂŒr das Eingangssignal, als auch das vom Resonanzfilter bearbeitete Signal eingestellt werden kann. Diese Tools helfen Ihnen den Bassbereich Ihrer Drums fetter und druckvoller zu machen.

Der Boom-Regler bestimmt die StĂ€rke des Low-End-Enhancement, die das Resonanzfilter erzeugt. Die Bass-Pegelanzeige lĂ€sst Sie die Wirkung des Boom-Effekts auf das Signal sehen, was besonders bei ganz tiefen, weniger hörbaren Frequenzen nĂŒtzlich sein kann.

Der Freq-Regler bestimmt die Frequenz des Low-End-Enhancers. Force To Note lÀsst Sie den Low-End-Enhancer stimmen, indem die Frequenz des Resonanzfilters auf den Wert der nÀchstliegenden MIDI-Note gesetzt wird.

Der Decay-Regler bestimmt die Decayzeit der tiefen Frequenzen. Steht Boom auf 0% wirkt Decay nur auf das eingehende Audiosignal (nach Drive und Distortion). Wird der “Boom Level” auf einen Wert ĂŒber 0% gestellt, beeinflusst Der Decay-Regler sowohl das eingehende als auch das bearbeitete Signal.

Um das Ergebnis des Low-Frequency-Enhancers solo zu hören, aktivieren Sie Boom Audition mit Klick auf das kleine Kopfhörersymbol.

24.12.0.2 Ausgang

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

Da eine Anhebung von Frequenzen den Pegel des Signals erhöhen und eine Absenkung ihn vermindern wird, können Sie den Ausgangspegel mit dem Gain-Regler wieder so anpassen, dass er möglichst hoch ist, ohne zu verzerren.

24.13 Dynamic Tube

Der Effekt Dynamic Tube.

(Hinweis: Der Dynamic- Tube-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der Dynamic-Tube-Effekt veredelt KlÀnge mit den besonderen Eigenschaften der Röhren-SÀttigung. Ein integrierter Envelope Follower erzeugt dynamische Klangvariationen, die vom Pegel des Eingangssignals abhÀngen.

Drei Röhrenmodelle A, B und C bieten verschiedene Verzerrungscharakteristiken, die von echten VerstĂ€rker-Röhren bekannt sind. Tube A produziert keine Verzerrungen, wenn Bias niedrig eingestellt ist, erzeugt aber helle Obertöne, wenn das Signal einen bestimmten Schwellenwert ĂŒbersteigt. Tube C reprĂ€sentiert einen sehr schlichten RöhrenverstĂ€rker, der stĂ€ndig Verzerrungen erzeugt. Die QualitĂ€t von Tube B liegt irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.

Der Tone-Parameter bestimmt die spektrale Verteilung der Verzerrungen, indem er sie entweder in die Höhen, in das Mittenband oder darunter verschiebt.

Der Drive-Parameter bestimmt, mit welchem Pegel das Signal die Röhre erreicht; höhere Drive-Werte fĂŒhren zu einem "schmutzigeren" Ausgangssignal. Die IntensitĂ€t der Röhre wird mit dem Bias-Regler gewĂ€hlt, der das Signal in die gefeierten Bereiche der nichtlinearen Verzerrung drĂŒckt. Bei sehr hohen Bias-Werten beginnt das Signal förmlich auseinanderzufallen.

Der Bias-Parameter kann positiv oder negativ durch einen Envelope Follower moduliert werden; die IntensitÀt wird mit dem Envelope-Regler eingestellt. Je höher die IntensitÀt dieser Modulation gewÀhlt wird, desto stÀrker wird der Bias-Punkt durch den Pegel des Eingangssignals beeinflusst. Negative Envelope-Modulationen erzeugen Expansionseffekte, indem sie die Verzerrung bei lauten Signalen vermindern, wÀhrend positive Modulationen laute Sounds noch verzerrter klingen lassen.

Attack und Release regeln, wie schnell der Envelope Follower auf PegelĂ€nderungen im Eingangssignal reagiert. Zusammen bestimmen sie die Charakteristik der HĂŒllkurve und damit die dynamische Natur der Verzerrungen. Beachten Sie: Wenn Envelope auf Null gestellt ist, sind sie wirkungslos.

Das Ausgangssignal des GerÀts können Sie mit dem Output-Regler verstÀrken oder abschwÀchen.

Das Aliasing kann durch Aktivieren des Hi-Quality-Modus reduziert werden, auf den Sie mittels Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) KontextmenĂŒ Zugriff haben. Dies verbessert die KlangqualitĂ€t -- besonders im Höhenbereich -- erhöht aber auch die CPU-Last etwas.

24.14 Echo

Der Echo-Effekt.

(Hinweis: Der Echo-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Echo ist ein Modulations-Delay, bei dem Sie die Delayzeit zwei unabhĂ€ngiger Delayllines einstellen können und die Kontrolle ĂŒber die HĂŒllkurven- und Filtermodulation haben.

Mit der Channel-Mode-Taste können Sie aus drei verschiedenen Kanal-Modi wÀhlen: Stereo, Ping Pong und Mid/Side.

Mit den Left-/Right-Delay-Parametern können Sie die Delayzeit als musikalischen Taktwert oder in Millisekunden eingeben, abhÀngig vom Status des Sync-Schalters. Wenn Sie den Mid/Side-Kanalmodus wÀhlen, werden die Left-/Right-Delay-Regler durch die Mid- und Side-Regler ersetzt.

Sie können im Sync-Mode-WahlmenĂŒ einen der folgenden Takt-bezogenen Modi wĂ€hlen: Notes (Notenwert), Triplet (Triole), Dotted (Punktiert) und 16th (Anzahl 1/16tel Noten). Beachten Sie, dass das Umschalten des Sync-Modus nur hörbar ist, wenn der Sync-Schalter auf der Einstellung Sync steht.

Ist Stereo-Link aktiviert, wird eine Änderung der Delay-Parameter bei einem Kanal (Delay-Zeit, Sync-Schalter oder Sync-Mode-Einstellung ) auf beide KanĂ€le ĂŒbertragen.

Eine Änderung beim Delay-Offset-Regler verkĂŒrzt oder verlĂ€ngert die Delayzeit um den gewĂ€hlten Prozentsatz und erzeugt so den aus Drumcomputern bekannten und mit "Swing" bezeichneten Timing-Effekt. Beachten Sie bitte, dass auch bei aktiviertem Stereo-Link der Delay-Offset individuell fĂŒr beide Delays eingestellt werden kann.

Der Input-Regler bestimmt, wieviel VerstĂ€rkung auf das unbearbeitete Eingangssignal angewendet wird. Um das Eingangssignal (Dry) mit Distortion zu bearbeiten, drĂŒcken Sie die “D”-Taste.

Mit dem Feedback-Parameter kann die StĂ€rke des Signals bestimmt werden, das vom Ausgang wieder zurĂŒck in den Eingang geleitet wird. Die “Ø”-Taste invertiert die Ausgangssignale beider KanĂ€le, bevor sie zurĂŒck in ihre jeweiligen EingĂ€nge geleitet werden.

24.14.1 Echo-Seite

Die Echo-Seite bietet eine grafische Darstellung der Echos und Regelmöglichkeiten fĂŒr die Delays und Filterparameter.

Echos Tunnel-Darstellung.

Die Kreise von Echos Tunnel-Darstellung reprĂ€sentieren die einzelnen Wiederholungen, und laufen vom Ă€ußeren des Tunnels in die Mitte. Der Abstand zwischen den Kreisen zeigt die Zeit zwischen den Wiederholungen und die weißen Punkte in der Mitte stellen ein 1/8-tel Notenraster als Referenz dar. Sie können die Delayzeit fĂŒr jedes Delay durch Klicken und Ziehen in der Grafik einstellen.

Echos Filter.

Der Filter-Schalter aktiviert ein Highpass- und Lowpass-Filter. Der HP-Regler stellt die Cutoff-Frequenz des Highpass-Filters ein und der benachbarte Res-Regler bestimmt dessen Resonanz. Der LP-Regler bestimmt die Cutoff-Frequenz des Lowpass-Filters, und Sie können den Res-Regler ganz rechts zum Einstellen der Resonanz des Lowpass-Filters verwenden.

Die Filter-Anzeige ermöglicht die grafische Darstellung der Filterkurven. Um die Filter-Anzeige zu verbergen oder anzuzeigen, klicken Sie auf den dreieckigen Schalter. Sie können die Filter-Parameter auch durch Klicken und Ziehen der Filterpunkte in der Filter-Anzeige einstellen.

24.14.2 Modulation-Seite

Echos Modulation-Seite enthĂ€lt einen LFO, der die Filterfrequenz und Delay-Zeit modulieren kann, sowie eine HĂŒllkurvenfolger, der mit dem LFO ĂŒbergeblendet werden kann.

Echos Modulation-Seite.

Sie können aus sechs verschiedenen Modulations-Wellenformen wÀhlen, darunter Sinus, Dreieck, SÀgezahn hoch, SÀgezahn runter, Rechteck und Rauschen. Die gewÀhlte Wellenform erscheint in der Anzeige, in der Sie auch ziehen können, um die Modulationsfrequenz einzustellen.

Ist Sync aktiviert, wird die Modulation passend zum Song-Tempo synchronisiert. Sie können den Rate-Regler verwenden, um die Frequenz des Modulations-Oszillators in musikalischen Taktwerten einzustellen. Wenn Sync deaktiviert ist, können Sie mit dem Freq-Regler die Frequenz des Modulations-Oszillators in Hertz eingeben.

Phase stellt den Phasenversatz zwischen den Wellenformen fĂŒr den linken und rechten Kanal ein. Bei 180° sind die KanĂ€le in der Phase komplett entgegengesetzt.

Mod Delay stellt die IntensitĂ€t der Modulation ein, die auf die Delay-Zeit angewendet wird. Modulation x4 skaliert die Modulationstiefe fĂŒr die Delay-Zeit um den Faktor 4. Bei kurzen Delay-Zeiten produziert das einen starken Flanging-Effekt.

Mod Filter stellt die StÀrke der Modulation ein, die auf das Filter angewendet wird.

Env Mix blendet zwischen Modulations-Oszillator und HĂŒllkurvenfolger ĂŒber. Bei 100% ist nur die Modulation der HĂŒllkurve zu hören. Bei 0% ist nur die Modulation durch den LFO zu hören.

24.14.3 Character-Seite

Die Character-Seite von Echo enthÀlt Parameter, die die Dynamik des Effekts steuern und Ihrem Sound Ungenauigkeiten und Charakter geben.

Echos Character-Seite.

Gate aktiviert ein Gate am Eingang von Echo. Es schaltet die Signalanteile, die unter seinem Threshold liegen ab. Threshold bestimmt den Pegel, den Eingangssignale ĂŒberschreiten mĂŒssen, damit das Gate öffnet. Release bestimmt, wie lange das Gate zum Schließen braucht, nachdem das Signal unter den Threshold gefallen ist.

Ist das Ducking aktiviert, wird der Pegel des Effektsignals proportional abgesenkt, solange ein Eingangssignal vorhanden ist. Ducking beginnt das Ausgangssignal zu beeinflussen, sobald der Eingangspegel den eingestellten Threshold-Wert ĂŒberschreitet. Release bestimmt, wie lange das Ducking benötigt um aufzuhören, nachdem das Eingangssignal unter den Threshold fĂ€llt.

Noise, wenn eingeschaltet, fĂŒgt Rauschen und StörgerĂ€usche hinzu, was den Klangcharakter von alten Vintage-GerĂ€ten simuliert. Sie können einstellen, wieviel Rauschen dem Signal hinzugefĂŒgt werden soll und zwischen verschiedenen Arten von Rauschen morphen.

Wenn eingeschaltet, fĂŒgt Wobble der Delay-Zeit unregelmĂ€ĂŸige Modulationen hinzu, um Bandechos zu simulieren. Sie könnnen die IntensitĂ€t des Wobble-Effekts einstellen und zwischen vier verschiedenen Arten von Wobble-Modulation morphen.

Repitch verursacht eine Tonhöhenvariation, wenn die Delayzeit geĂ€ndert wird, Ă€hnlich dem Verhalten bestimmter Hardware-Delays. Wenn Repitch deaktiviert ist, wird bei einer Änderung der Delay-Zeit zwischen der alten und neuen Delay-Zeit mit einem Crossfade ĂŒbergeblendet.

Beachten Sie, dass das Echo-GerÀt, um CPU zu sparen, spÀtestens acht Sekunden nach dem letzten Audioeingangssignal, das einen Sound produziert, abschaltet. Echo schaltet sich jedoch nicht aus, wenn seine Noise und Gate-Parameter aktiviert sind.

24.14.4 Global-Parameter

Der Reverb-Regler stellt ein, wieviel Hall hinzugegeben wird und mit dem Reverb-Location-MenĂŒ bestimmen Sie, an welcher Stelle der Hall im Signalweg liegen soll: Pre-delay (vor dem Delay), Post-delay (hinter dem Delay) oder in der Feedback-Schleife. Verwenden Sie den Decay-Regler, um die Hallfahne zu verlĂ€ngern oder verkĂŒrzen.

Der Width-Regler bestimmt die Stereobreite des bearbeiteten Signals. 0% ergibt eine Mono-Signal, Werte ĂŒber 100% erzeugen ein verbreitertes Stereo-Panorama.

Output bestimmt den Ausgangspegel des Effektsignals. Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhĂ€ltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100 Prozent, wenn Sie Echo in einer Return-Spur verwenden. Im KontextmenĂŒ des Dry/Wet-Reglers können Sie die Option Equal Loudness aktivieren. Ist die Option aktiviert, mischt ein 50/50-Mix den Sound bei den meisten Signalen gleich laut.

24.15 EQ Eight

Der Effekt EQ Eight.

(Hinweis: Der EQ-Eight-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der EQ-Eight-Effekt ist ein Equalizer mit bis zu acht parametrischen Filtern pro Eingangskanal, der nĂŒtzlich fĂŒr das VerĂ€ndern des Klangs eines Eingangssignals ist.

Das Eingangssignal kann auf dreierlei Weise bearbeitet werden: Stereo, L/R und M/S. Der Stereo-Modus verwendet eine einzige Kurve, um beide KanĂ€le des Stereosignals identisch zu filtern. Der L/R-Modus bietet unabhĂ€ngig einstellbare Filterkurven fĂŒr den linken und rechten Kanal des Eingangssignals; der M/S-Modus (Mitte/Seite) bietet die gleiche FunktionalitĂ€t fĂŒr Signale, die mit M/S-Kodierung aufgezeichnet wurden. In allen Modi wird das Frequenzspektrum des Ausgangs hinter der Filterkurve angezeigt, wenn der Analyze-Schalter aktiviert ist.

Bei Verwendung der Modi L/R und M/S werden beide Kurven gleichzeitig als Referenz angezeigt, bearbeitet werden kann jedoch nur der aktive Kanal. Der Edit-Schalter zeigt diesen aktiven Kanal an und kann zum Umschalten zwischen den beiden Kurven verwendet werden.

Jedes Filter verfĂŒgt ĂŒber ein MenĂŒ, um aus acht Funktionsweisen eine auszuwĂ€hlen. Von oben nach unten gibt es folgende MenĂŒeintrĂ€ge:

  • 48 oder 12 dB/Oktave Low-Cut (schneidet Frequenzen unterhalb der eingestellten ab);
  • Low-Shelf (senkt Frequenzen unterhalb der eingestellten ab oder hebt sie an);
  • Bell-Curve (senkt Frequenzen in einem bestimmten Bereich ab oder hebt sie an);
  • Notch (entfernt Frequenzen in einem schmalen Bereich);
  • High-Shelf (senkt Frequenzen oberhalb der eingestellten ab oder hebt sie an);
  • 48 oder 12 dB/Oktave HighC-ut (schneidet Frequenzen oberhalb der eingestellten ab);

Jedes Filterband kann unabhĂ€ngig mit dem Aktivierungs-Schalter unter dem WahlmenĂŒ ein oder ausgeschaltet werden . Schalten Sie nicht verwendete BĂ€nder ab, um die CPU-Last zu senken. Nicht verwendete BĂ€nder sollten am besten ausgeschaltet werden, um die CPU zu schonen. Um ausgesprochen drastische Filter-Effekte zu erzielen, können Sie zwei oder mehr Filter mit den gleichen Einstellungen versehen.

Um die Filterkurve zu bearbeiten, klicken und ziehen Sie die Filter-Punkte in der Anzeige. Ziehen Sie mehrere beieinander liegende Filterpunkte gleichzeitig entweder mit der Maus oder den Pfeiltasten Ihrer Rechnertastatur. Horizontale Bewegungen stellen die Frequenz des bearbeiteten Bandes ein, vertikale die Pegelanhebung oder Pegelabsenkung. Um den Q-Wert (auch als Resonanz oder Bandbreite bezeichnet) des Filters zu Àndern, halten Sie beim Ziehen mit der Maus die ALT(PC) / ALT(Mac) Taste. Beachten Sie, dass bei den Filtertypen Low-Cut, Notch und High-Cut der Gain-Wert nicht verÀndert werden kann. Bei diesen Typen Àndert das vertikale Ziehen den Q-Wert.

Um eine noch bessere Darstellung zu erhalten, können Sie mit dem Schalter in EQ Eights Titelzeile die Platzierung der Anzeige zwischen der GerÀtekette und Lives Hauptfenster umschalten. Wird diese erweiterte Anzeige verwendet, lassen sich alle acht Filter gleichzeitig in der GerÀte-Ansicht editieren.

EQ Eights Parameter mit erweiterter Anzeige.

Das Spektrum von EQ Eights Ausgangssignal ist standardmĂ€ĂŸig in der Anzeige zu sehen. Wenn Sie lieber vollstĂ€ndig nach Gehör arbeiten möchten, können Sie die spektrale Darstellung mit der Analyze-Taste auch deaktivieren.

Ist Adaptive Q aktiviert, steigt der Q-Wert zusammen mit der StÀrke der Anhebung/Absenkung des Bandes. Adaptive Q basiert auf dem Verhalten von klassischen Analog-EQs.

Um ein Filter vorĂŒbergehend solo zu hören, aktivieren Sie einfach den Audition-Modus mit dem Kopfhörersymbol. Im Audition-Modus ermöglicht das Klicken und Halten eines Filterpunkts im Display nur die Auswirkungen des gewĂ€hlten Filters zu hören.

Sie können ein Band auch anwÀhlen, indem Sie auf seine Ziffer (1-8) klicken und seine Parameter dann mit den Reglern Freq, Gain, und Q einstellen. Werte können auch direkt in die Felder unter den Reglern eingetippt werden.

Die Pegel werden so jeweils angehoben bzw. abgesenkt und mit dem globalen Gain-Regler lÀsst sich der maximale Ausgangspegel so optimieren, dass die Verzerrung minimal ist.

Der Scale-Parameter senkt das Gain aller Filter ab, die einen Gain-Parameter besitzen (das sind alle außer High-Cut, Low-Cut und Notch).

24.15.0.1 Parameter im KontextmenĂŒ

Einige Parameter von EQ Eight sind nur ĂŒber das KontextmenĂŒ Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) erreichbar. Diese sind:

  • Oversampling - das Aktivieren dieser Option lĂ€sst EQ Eight die Bearbeitung intern mit der doppelten Samplingrate durchfĂŒhren, wodurch die Filterkurven bei hohen Frequenzen symmetrischer verlaufen. Der Oversampling-Modus belastet die CPU etwas stĂ€rker.
  • Shelf-Scaling-Legacy-Modus - In Live 9 wurde die Form von EQ-Eights Shelving-Filtern ĂŒberarbeitet und verbessert. Live Sets, die EQ Eight verwenden und mit Versionen vor Live 9 erzeugt wurden, könnten hierdurch leicht abweichend klingen. Um sicherzustellen, dass Ă€ltere Sets exakt gleich klingen, wird die Option Shelf-Scaling-Legacy-Modus standardmĂ€ĂŸig beim Laden von alten Sets mit EQ Eight aktiviert. Sie können dieses Verhalten mit Hilfe des Eintrags im KontextmenĂŒ [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick](Mac) in EQ Eights Titelzeile deaktivieren.

Hinweis: Mit Live 9 wurde die Option “Hi-Quality” aus dem KontextmenĂŒ [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick](Mac) entfernt. EQ Eight arbeitet jetzt grundsĂ€tzlich in diesem Modus.

24.16 EQ Three

Der Effekt EQ-Three

Wenn Sie mal einen guten DJ-Mixer verwendet haben, werden Sie so was kennen: Einen EQ, der das Einstellen unterschiedlicher LautstĂ€rken fĂŒr die BĂ€sse, die Mitten und die Höhen des Signals gestattet.

Die LautstÀrke jedes der drei BÀnder kann mit dem entsprechenden Gain-Regler zwischen unendlicher Absenkung und einer Pegelanhebung um 6 dB variiert werden. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise die Bassdrum und den Bass eines Tracks komplett entfernen können, ohne die anderen Frequenzen zu beeinflussen.

Sie können auch jedes Band separat mit den On/Off-Schaltern unter den Gain-Reglern ein- und ausschalten. Diese Schalter sind besonders dann praktisch, wenn sie Tasten der Rechnertastatur zugewiesen werden...

EQ Three zeigt mit Hilfe dreier LEDs an, ob in den einzelnen FrequenzbĂ€ndern ein Signal vorhanden ist. Auch dann, wenn ein Band ausgeschaltet ist, gibt seine LED Aufschluss ĂŒber das Vorhandensein eines Signals. Der interne Schwellenwert fĂŒr die LEDs liegt bei -24 dB.

Der Frequenzbereich der drei BÀnder wird durch zwei Trennfrequenz-Parameter bestimmt: FreqLo und FreqHi. Wenn FreqLo auf 500 Hz und FreqHi auf 2000 Hz gestellt ist, dann reicht das tiefe Band von 0 Hz bis 500 Hz, das mittlere von 500 Hz bis 2000 Hz und das hohe von 2000 Hz bis zur höchsten Frequenz, die mit der eingestellten Samplingrate oder Ihrer Hardware erreicht werden kann.

Sehr wichtig ist der 24dB/48dB-Umschalter. Er bestimmt, wie steilflankig die Signale der BÀnder an den Trennfrequenzen durch die Filterung beschnitten werden. Der höhere Wert bewirkt eine drastischere Filterung, benötigt aber auch etwas mehr Rechenleistung.

Hinweis: Die Filter in diesem Effekt wurden so optimiert, dass sie eher dem Klang einer leistungsfĂ€higen und guten analogen Filterkaskade als digitalen Filtern nahe kommen. Insbesondere im 48-dB-Modus gibt es keine perfekte lineare SignalĂŒbertragung, was sich selbst dann in einem leicht gefĂ€rbten Klang Ă€ußert, wenn alle Pegel auf 0.00 dB stehen. Das ist ein typisches Klangverhalten fĂŒr Filter dieser Art und gehört zum speziellen Sound des EQ Three. Wenn Sie ein lineareres Klangverhalten benötigen, wĂ€hlen Sie bitte den 24-dB-Modus oder den EQ Eight.

24.17 Erosion

Der Erosion-Effekt

Der Erosion-Effekt bearbeitet das Eingangsignal mit Hilfe eines kurzen Delays, das durch gefiltertes Rauschen oder eine Sinuswelle moduliert wird. Dadurch entsteht "Schmutz" im Signal, der nach Aliasing/Downsampling-Verzerrungen klingt und zu einem sehr "digitalen" Sound fĂŒhrt.

Durch Klicken und Ziehen mit der Maus entlang der X-Achse im X/Y-Feld kann die Frequenz der Sinuswelle oder die Mittenfrequenz des Rauschbands geregelt werden. Die Y-Achse steuert die ModulationsintensitĂ€t. Wird ALT(PC) / ALT(Mac) beim Klicken ins X/Y-Feld gedrĂŒckt, kontrolliert die Y-Achse die Bandbreite. Beachten Sie, dass sich die Bandbreite nicht Ă€ndern lĂ€sst, wenn Sine (Sinus) angewĂ€hlt ist.

Der Frequenz-Parameter bestimmt die Art oder "Farbe" der Verzerrung. Wenn Rauschen verwendet wird, arbeitet der Frequenz-Parameter in Kombination mit dem Width-Parameter, der die Bandbreite des Rauschens bestimmt. Kleine Werte bewirken ein eng begrenztes und damit selektives Band, große Werte ein breites Band, mit dem das gesamte Signal klanglich beeinflusst wird. Bei der Sinuswelle hat Width keine Funktion.

Noise und Sine verwenden einen einzelnen Modulationsgenerator. Wide Noise besitzt dagegen unabhĂ€ngige Noise-Generatoren fĂŒr den linken und rechten Kanal, wodurch eine subtile Verbreiterung des Stereobildes entsteht.

24.18 External-Audio-Effekt

Der External-Audio-Effekt.

(Hinweis: Der External-Audio-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der External-Audio-Effekt unterscheidet sich etwas von den anderen Effekt-GerÀten in Live. Statt das Audiosignal selbst zu bearbeiten, erlaubt er es externe (Hardware-)Effektprozessoren in die GerÀtekette einer Spur einzubinden.

Im Audio-To-MenĂŒ können Sie die AusgĂ€nge Ihrer Audio-Hardware wĂ€hlen, die zu Ihrem externen GerĂ€t leiten; im Audio-From-MenĂŒ wĂ€hlen Sie die EingĂ€nge, die das bearbeitete Signal zurĂŒck in Live leiten. Wie bei den Eingangs/Ausgangs-MenĂŒs der Spuren hĂ€ngt die Liste der verfĂŒgbaren EingĂ€nge und AusgĂ€nge von den Audio-Voreinstellungen ab, die Sie mit der Option "Configure..." unten in jedem MenĂŒ erreichen können.

Unter jedem MenĂŒ befindet sich eine Spitzenpegel-Anzeige, die den höchsten registrierten Pegel anzeigt. Klicken Sie auf die Anzeige, um sie zurĂŒckzusetzen.

Die Gain-Regler neben den MenĂŒs stellen die Pegel ein, die aus Live heraus und wieder hinein gefĂŒhrt werden. Sie sollten sorgfĂ€ltig eingestellt werden, um Übersteuerungen zu vermeiden -- sowohl in der externen Hardware als auch bei der RĂŒckfĂŒhrung des Signals in den Rechner.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie den External-Audio-Effekt in einer Return-Spur verwenden.

Der Invert-Schalter invertiert die Phase des bearbeiteten und in Live zurĂŒckgefĂŒhrten Signals.

Da Hardware-Effekte zu Latenzen fĂŒhren, die Live nicht automatisch erkennen kann, können Sie entstehende Verzögerungen manuell mit dem Hardware-Latenz-Regler kompensieren. Der Schalter neben diesem Regler erlaubt es Ihnen, die Kompensation wahlweise in Millisekunden oder Samples vorzunehmen. Ist Ihr externes GerĂ€t ĂŒber eine Digitalverbindung an Live angeschlossen, werden Sie die Latenz in Samples einstellen wollen, da die Anzahl der eingestellten Samples auch bei einem Wechsel der Sampling-Rate erhalten bleibt. Ist Ihr externes GerĂ€t ĂŒber eine Analogverbindung an Live angeschlossen, werden Sie die Latenz lieber in Millisekunden einstellen wollen, da bei einem Wechsel der Sampling-Rate in diesem Fall die eingestellte Zeitdauer konstant bleibt. Beachten Sie, dass die Einstellung in Samples eine feinere Justierung erlaubt. Sie werden diese daher auch beim Arbeiten mit analogen GerĂ€ten verwenden wollen, um durch "Feintuning" eine möglichst niedrige Latenz zu erzielen. In diesem Fall sollten Sie unbedingt zurĂŒck auf Millisekunden schalten, bevor Sie die Sampling-Rate Ă€ndern.

Hinweis: Ist die Option zur Latenzkompensation (siehe Latenzkompensation) im Optionen-MenĂŒ deaktiviert, ist auch der Hardware-Latenz-Regler inaktiv.

Eine Anleitung zum exakten Einstellen der Latenzkompensation fĂŒr Ihre Hardware finden Sie im Kurs "Kompensation des Treiberfehlers".

24.19 Filter Delay

Der Filter-Delay-Effekt

(Hinweis: Der Filter-Delay-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Das Filter Delay bietet drei unabhĂ€ngige Delays, denen jeweils eine serielle Kombination von Hoch- und Tiefpassfilter nachgeschaltet ist. Sie können durch diese Anordnung jedes Delay auf bestimmte, durch die Filtereinstellung wĂ€hlbare Frequenzbereiche beschrĂ€nken. Auch das Feedback von jedem Delay wird wieder durch die Filter gefĂŒhrt.

Jedes Delay kann separat aktiviert oder deaktiviert werden. Delay 1 ist dem linken Eingangskanal zugeordnet, Delay 2 der Summe aus linkem und rechtem Kanal und Delay 3 dem rechten Kanal. Mit den Pan-Reglern kann das Panorama fĂŒr jedes Delay frei gewĂ€hlt werden; in der Standardeinstellung gibt jedes Delay sein Signal auf dem Kanal aus, auf dem es auch sein Eingangssignal erhĂ€lt.

Die Filterung kann in jedem Delay separat mit den On/Off-Schaltern links neben den X/Y-Feldern ein oder ausgeschaltet werden. Die X/Y-Felder steuern die Frequenzen der Hoch- und Tiefpassfilter fĂŒr jedes Delay. Vertikal wird die Breite des durchgelassenen Frequenzbands eingestellt, horizontal seine Platzierung im Frequenzspektrum.

Um die Verzögerungszeit in Bezug zum Songtempo einzustellen, aktivieren Sie den Sync-Schalter, der das Verwenden des Wahlschalters fĂŒr die Takt-Unterteilung erlaubt. Die Zahlen auf den Schaltern reprĂ€sentieren die Delayzeit in 1/16tel Noten. Ein Wert von "4" erzeugt demnach eine Verzögerung von vier Sechzehntelnoten, was einem Delay von einer Viertelnote entspricht. Ist der Sync-Modus aktiv, verkĂŒrzt oder verlĂ€ngert das Delay-Time-Feld die Verzögerung um den gewĂ€hlten Prozentsatz und erzeugt so den aus Drumcomputern bekannten und mit "Swing" bezeichneten Timing-Effekt.

Ist der Sync-Schalter deaktiviert, wird die Delayzeit in Millisekunden angegeben. In diesem Fall können Sie die Delayzeit durch Ziehen der Werte mit der Maus oder durch Klicken und Eintippen eingeben.

Mit dem Feedback-Parameter kann der Anteil des vom Ausgang an den Eingang zurĂŒckgefĂŒhrten Signals bestimmt werden. Hohe Werte können zu einem unendlichen Feedback fĂŒhren - achten Sie auf Ihre Ohren und Lautsprecher, wenn Sie das ausprobieren!

Jeder Delay-Kanal besitzt einen eigenen LautstÀrkeregler, mit dem der Pegel bis zu 12dB angehoben werden kann, um den Pegelverlust von sehr starken Filterbearbeitungen am Eingang auszugleichen.

Mit dem Dry-Regler kann das trockene, nicht verzögerte Signal beigemischt werden. Stellen Sie diesen Regler auf Minimum, wenn Sie das Filter Delay in einer Return-Spur nutzen.

24.20 Flanger

Der Flanger-Effekt.

(Hinweis: Der Frequency Shifter-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der Effekt Phaser-Flanger (siehe Phaser-Flanger) wurde mit Live 11.0 eingefĂŒhrt und bietet als erweiterte Version von Flanger einen grĂ¶ĂŸeren Funktionsumfang. Flanger gehört seit Live 11.0 nicht mehr zur Core Library, ist aber in der User Library noch vorhanden. In Live-Sets aus frĂŒheren Versionen wie 10.1.30, in denen Flanger eingesetzt wurde, lĂ€sst sich der Effekt auch ab 11.0 noch öffnen.

Der Flanger-Effekt verwendet zwei parallele zeitmodulierte Verzögerungen, um Flanger-Effekte zu erzeugen.

Die Verzögerungszeit des Flangers wird mit dem Delay-Time-Parameter gewĂ€hlt. Der Feedback-Parameter sendet einen Teil des Ausgangssignals zurĂŒck an den Eingang des GerĂ€ts, wobei der Polarity-Schalter ("+" oder "-") die PolaritĂ€t dieses Signals bestimmt. Delay Time und Feedback können simultan mit dem X/Y-Bedienelement des Effekts eingestellt werden.

Die Verzögerungszeit kann mit einem integrierten HĂŒllkurvenfolger gesteuert werden. Justieren Sie die IntensitĂ€t der Modulation mit dem Envelope-Regler (negative Werte invertieren die HĂŒllkurve) und stellen Sie dann den gewĂŒnschten HĂŒllkurvenverlauf mit den Parametern Attack und Release ein.

Flanger besitzt auch zwei LFOs zur Modulation der Verzögerungszeit von rechtem und linkem Kanal. Die LFOs bieten sechs verschiedene Wellenformen an: Sinus, Rechteck, Dreieck, SÀgezahn aufwÀrts, SÀgezahn abwÀrts und Zufall. Die IntensitÀt, mit der der LFO die Verzögerungszeit moduliert, wird mit dem Amount-Regler eingestellt.

Die LFO-Geschwindigkeit lÀsst sich mit dem Rate-Regler in Hertz eingeben. Alternativ kann Rate auch zum Songtempo synchronisiert und in Notenwerten (zum Beispiel Sechzehntelnoten) eingestellt werden.

Der Phase-Parameter erzeugt Stereo-Effekte, indem er die Wellenformen der mit gleicher Frequenz laufenden LFOs gegeneinander verschiebt. Wenn Sie diesen Parameter auf "180" stellen, sind die beiden Wellenformen exakt gegenphasig (um 180 Grad verschoben), so dass die eine gerade das Maximum erreicht, wenn die andere am Minimum ist.

Spin verstimmt die beiden LFOs gegeneinander. Jedes Delay wird dadurch mit einer unterschiedlichen Frequenz moduliert; der Frequenzunterschied hÀngt vom Spin-Wert ab.

Mit dem HiPass-Regler können tiefe Frequenzen aus dem verzögerten Signal gefiltert werden.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie den Flanger in einer Return-Spur verwenden.

Das Aliasing kann durch Aktivieren des Hi-Quality-Modus reduziert werden, auf den Sie mittels Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) KontextmenĂŒ Zugriff haben. Dies verbessert die KlangqualitĂ€t -- besonders im Höhenbereich -- erhöht aber auch die CPU-Last etwas.

24.21 Frequency Shifter

Der Frequency-Shifter-Effekt.

Die klassische Vocoder-Anwendung ĂŒberhaupt ist der "singende Synthesizer." Um dies mit Live zu erreichen:

Ab Live 11.1 ersetzt der Effekt (siehe Shifter) als erweiterte Version mit grĂ¶ĂŸerem Funktionsumfang den Frequency Shifter. Frequency Shifter gehört zwar ab Live 11.1 nicht mehr zur Core Library, ist aber in der User Library noch vorhanden. In Live-Sets aus frĂŒheren Versionen wie 11.0.10, in denen Frequency Shifter eingesetzt wurde, lĂ€sst sich der Effekt auch ab 11.1 noch öffnen.

Frequency Shifter verschiebt Frequenzen des eingehenden Audiosignals um einen benutzerdefinierten Wert in Hertz nach oben oder unten. WĂ€hrend kleine Shift-Werte zu subtilen Tremolo- oder Phasing-Effekten fĂŒhren, ermöglichen große Werte die Erzeugung von dissonanten oder metallischen Klangfarben.

Die Coarse- und Fine-Regler bestimmen den Wert der Frequenzverschiebung, die auf dem Eingangssignal angewandt wird. Ist zum Beispiel das Eingangssignal eine Sinusschwingung mit 440 Hz und die Frequenzverschiebung auf 100 Hz gestellt, liegt am Ausgang eine Sinusschwingung mit 540 Hz an.

Durch Wechseln des Modus von Shift auf Ring schaltet Frequency Shifter von der klassischen Frequenzverschiebung auf Ringmodulation um. Im Ring-Modus wird der gewĂ€hlte Frequenzwert dem Eingangssignal hinzugefĂŒgt und abgezogen. Ist zum Beispiel das eingehende Audiosignal (A) eine Sinusschwingung mit 440 Hz und die Frequenzverschiebung auf 100 Hz (B) gestellt, enthĂ€lt das Ausgangssignal Teiltöne bei 340 Hz (A-B) und 540 Hz (A+B).

Der Drive-Schalter aktiviert/deaktiviert einen Verzerrer-Effekt, dessen Pegel (StĂ€rke) sich mit dem darunter liegenden Parameter bestimmen lĂ€sst. Drive steht ausschließlich im Ring-Modus zur VerfĂŒgung.

Die Aktivierung des Wide-Schalters erzeugt einen Stereoeffekt, indem die PolaritĂ€t des Spread-Werts fĂŒr den rechten Kanal umgekehrt wird. Eine Erhöhung des Spread-Werts verschiebt die Frequenz im rechten Kanal nach unten, wĂ€hrend sie links nach oben verschoben wird. Beachten Sie bitte, dass der Wide-Parameter bei einem Spread-Wert von 0 keine Auswirkungen hat.

Frequency Shifter besitzt auch zwei LFOs zur Modulation der Frequenzen von linkem und rechtem Kanal. Die LFOs bieten sechs verschiedene Wellenformen an: Sinus, Rechteck, Dreieck, SÀgezahn aufwÀrts, SÀgezahn abwÀrts und Zufall. Die IntensitÀt, mit der der LFO die Frequenzen moduliert, wird mit dem Amount-Regler eingestellt.

Die LFO-Geschwindigkeit lÀsst sich mit dem Rate-Regler in Hertz eingeben. Alternativ kann Rate auch zum Songtempo synchronisiert und in Notenwerten (zum Beispiel Sechzehntelnoten) eingestellt werden.

Der Phase-Parameter erzeugt Stereo-Effekte, indem er die Wellenformen der mit gleicher Frequenz laufenden LFOs gegeneinander verschiebt. Wenn Sie diesen Parameter auf "180" stellen, sind die beiden Wellenformen exakt gegenphasig (um 180 Grad verschoben), so dass die eine gerade das Maximum erreicht, wenn die andere am Minimum ist.

Spin verstimmt die beiden LFOs gegeneinander. Jeder Stereokanal wird mit einer unterschiedlichen Frequenz moduliert, abhÀngig von der Einstellung des Spin-Werts.

Bei Benutzung der Zufalls-Wellenform zeigen die Parameter Phase und Spin keine Auswirkungen und beeinflussen somit auch nicht den Klang.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Beachten Sie, dass der Drive-Effekt im Signalfluss hinter dem Mix-Regler liegt. Daher können Sie Frequency Shifter auch als reinen Verzerrer-Effekt einsetzen, indem Sie Drive aktivieren und Mix auf 0% stellen.

Das Frequency-Shifting wird durch einfache Addition oder Subtraktion eines Wertes in Hertz zum/vom eingehenden Audiosignal erreicht. Dies unterscheidet es deutlich vom Pitch-Shifting, bei dem die VerhĂ€ltnisse der eingehenden Frequenzen (und somit auch der Bezug ihrer Harmonischen) erhalten bleiben. Stellen Sie sich zum Beispiel ein Eingangssignal vor, das aus den Sinusschwingungen 440 Hz und 880 Hz besteht, die eine Oktave auseinander liegen. Um dieses Signal nun eine Oktave nach oben zu transponieren, multiplizieren wir diese Frequenzen mit dem Faktor 2, was zu neuen Frequenzen von 880 Hz und 1760 Hz fĂŒhrt.

24.21.1 Tipps zum Frequency-Shifter

Frequenzverschiebungen und Ringmodulation können sehr interessante Klangergebnisse liefern. Hier einige Tipps zum Einsatz des Frequency-Shifter-GerÀtes.

24.21.1.1 Stimmen von SchlagzeugklÀngen

Das Stimmen von gesampeltem Akustik-Schlagzeug ist manchmal schwierig. Eine ĂŒber den TonhöhenĂ€nderungs-Parameter eines Samplers vorgenommene Stimmung verĂ€ndert oft auch den Klangcharakter auf unnatĂŒrliche Weise und fĂŒhrt zu "gequetscht" oder "muffig" klingenden Samples. Das Frequency-Shifting kann eine nĂŒtzliche Alternative sein.

Probieren Sie den Shift-Modus mit einem Dry/Wet-Wert von 100% aus. Stellen Sie dann den Wert der Fine-Frequenz nicht höher als 100 Hz nach oben oder unten ein. Hierdurch Ă€ndern sich scheinbare GrĂ¶ĂŸe und Stimmung des Schlagzeug-Sounds, wĂ€hrend die KlangqualitĂ€t des ursprĂŒnglichen Samples erhalten bleibt.

24.21.1.2 Phasing

Um reichhaltige Phasing-Effekte zu erzeugen, versuchen Sie es mit extrem geringen Verschiebungen von nicht mehr als 2 Hz. Beachten Sie, dass das Phasing erst durch die Interaktion von Effekt- und Originalsignal entsteht. Sie können nur dann einen Effekt wahrnehmen, wenn die Dry/Wet-Balance beide Signale hörbar macht. Das stÀrkste Phasing ist bei einem Dry/Wet-MischungsverhÀltnis von 50% zu hören.

24.21.1.3 Tremolo

Im Ring-Modus erzeugen Frequenzen unterhalb der Hörgrenze (ca. 20 Hz) einen Tremolo-Effekt. Durch Einschalten des Wide-Parameters und den Einsatz kleiner Spread-Werte können Sie dem Tremolo eine Stereo-Panoramabewegung hinzufĂŒgen.

24.21.1.4 Mehr lernen...

Das Einsetzen ein Spectrum-Devices (siehe Spectrum) hinter den Frequency Shifter macht die Auswirkungen von ParameterÀnderungen beobachtbar. Die Auswirkungen sind besonders gut zu erkennen, wenn Sie dabei einfache, statische Sinusschwingungen als Eingangsquelle benutzen.

24.22 Gate

Der Gate-Effekt

(Hinweis: Der Gate-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Der Gate-Effekt leitet nur Signale weiter, deren Pegel ĂŒber einem vom Anwender gewĂ€hlten Schwellenwert (Threshold) liegen. Ein Gate kann benutzt werden, um StörgerĂ€usche (zum Beispiel Rauschen oder Brummen) zwischen KlĂ€ngen zu entfernen. Man kann mit ihm einen Klang aber auch dadurch formen, dass man Threshold so einstellt, dass Hall- oder Delay-Fahnen beziehungsweise der natĂŒrliche Ausklang eines Instruments durch das Gate beschnitten werden.

Mit Live 9 wurde das interne Verhalten von Gate subtil verbessert. Obwohl das Gate nun "korrekter" arbeitet als in vorherigen Versionen von Live, könnten Live-Sets, die Gate verwenden und mit Versionen vor Live 9 erzeugt wurden, eventuell etwas abweichend klingen. Um sicherzustellen, dass Ă€ltere Sets exakt gleich klingen, wird die Option Gate-Legacy-Modus standardmĂ€ĂŸig beim Laden von alten Sets, die den Gate-Effekt einsetzen, aktiviert. Sie können dieses Verhalten mit Hilfe des Eintrags im KontextmenĂŒ [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick](Mac) in Gates Titelzeile deaktivieren.

Der Display-Bereich von Gate zeigt fortlaufend die Eingangs-Pegel in Hellgrau und die Ausgangspegel in dunklerem Grau mit weißer Kontur an. Auf diese Weise bleibt das momentane Gating jederzeit sichtbar und hilft beim Einstellen der passenden Parameter.

Der Threshold-Regler bestimmt die Empfindlichkeit des Gates. Der Threshold-Wert wird als horizontale blaue Linie dargestellt und kann durch Ziehen der Linie geÀndert werden.

Return (auch unter dem Begriff "Hysteresis” bekannt) legt den Unterschied zwischen dem Pegel, der das Gate öffnet und dem Pegel, der es schließt, fest. Höhere Hysteresis-Werte reduzieren den Flatter-Effekt, der beim schnellen Öffnen und Schließen des Gates auftritt, wenn der Pegel des Eingangssignals nahe am Threshold-Pegel liegt. Der Return-Wert wird in der Anzeige von einer zusĂ€tzlichen orangefarbenen horizontalen Linie dargestellt.

Ist der Flip-Schalter aktiviert, arbeitet das Gate umgekehrt: das Signal wird nur durchgelassen, wenn sein Pegel unterhalb des Threshold ist.

Ein Gate kann erst auf das Eingangssignal reagieren, sobald es ihn erreicht. Da es auch noch seiner Attack- und Release-HĂŒllkurve folgen muss, reagiert es immer etwas zu spĂ€t. Ein digitales Gate kann dieses Problem lösen, indem der das Eingangssignal zwar gleich analysiert, aber etwas verzögert bearbeitet. Gate bietet drei verschiedene solcher "Lookahead"-Zeiten an: null mS, eine mS und zehn mS. Das Klangresultat kann in AbhĂ€ngigkeit dieser Werte stark variieren.

Die Attackzeit bestimmt, wie schnell das Gate öffnet, wenn das Eingangssignal den Threshold-Wert ĂŒberschreitet. Sehr kurze Attackzeiten können scharf klickende Sounds erzeugen, wĂ€hrend lange Attackzeiten die Einschwingphasen der KlĂ€nge weich klingen lassen.

Wenn das Eingangssignal unter den Threshold abfĂ€llt, kommt der Hold-Time-Parameter ins Spiel. Nach Ablauf der mit Hold eingestellten Zeit schließt das Gate mit der gewĂ€hlten Release-Zeit.

Der Floor-Regler bestimmt die StĂ€rke der Pegelabsenkung, die beim Schließen des Gates angewendet wird. Mit der Einstellung -INF unterdrĂŒckt das geschlossene Gate das Eingangssignal völlig. Eine Einstellung von 0.0 bedeutet, dass das Eingangssignal selbst bei geschlossenem Gate ohne Pegelabsenkung an den Ausgang gefĂŒhrt wird. Einstellungen zwischen diesen beiden Extremen senken das Eingangssignal bei geschlossenem Gate mehr oder weniger im Pegel ab.

Normalerweise ist das gegatete Signal mit dem Signal identisch, das das Gate auslöst. Mittels Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal auf der Basis des Pegels eines anderen Signals zu gaten. Klappen Sie das Gate-Fenster mit dem Schalter in seiner Titelzeile aus, um Zugriff auf die Sidechaining-Parameter zu erhalten.

Wenn Sie diesen Bereich mit dem "Sidechain"-Schalter aktivieren, können Sie in den MenĂŒs darunter jede andere Spur auswĂ€hlen. Die so gewĂ€hlte Signalquelle arbeitet nun anstelle des tatsĂ€chlich gegateten Signals als Auslöser fĂŒr das Gate.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Dry/Wet-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Auslöser fĂŒr das Gate zu wĂ€hlen. Steht Dry/Wet auf 100%, wird das Gate ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle ausgelöst. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient nur dem Auslösen des Gates und ist nie selbst hörbar.

Sidechain-Gating kann benutzt werden, um den Rhythmus von einer Signalquelle auf eine andere zu ĂŒbertragen. So kann man zum Beispiel einen gehaltenen FlĂ€chenklang im Rhythmus eines Drumloops triggern, indem man in die FlĂ€chenklang-Spur ein Gate einfĂŒgt, fĂŒr das man die Drumloop-Spur als Sidechain-Eingang wĂ€hlt.

Rechts im External-Bereich finden sich die Parameter fĂŒr den Sidechain-EQ. Wenn Sie diesen Bereich aktivieren, wird das Gate durch bestimmte FrequenzbĂ€nder und nicht durch das gesamte Signal ausgelöst. Das können entweder Frequenzen im zu gatenden Signal selbst oder, bei der Kombination mit dem externen Sidechaining, Frequenzen aus dem Signal einer anderen Spur sein.

Mit dem Kopfhörerschalter zwischen dem Extern- und dem EQ-Bereich können Sie nur das Sidechain-Signal abhören und den Ausgang des Gates stummschalten. Da das Sidechain-Signal nicht zum Ausgang gelangt und nur als Auslöser fĂŒr das Gate arbeitet, vereinfacht Ihnen diese temporĂ€re Abhörmöglichkeit, die Sidechain-Parameter einzustellen und das Signal zu ĂŒberprĂŒfen, das das Gate arbeiten lĂ€sst. Ist diese Taste eingeschaltet, zeigt der Display-Bereich den Eingangspegel der Sidechain in grĂŒn an.

24.23 Glue Compressor

Der Effekt Glue Compressor

(Hinweis: Der Glue CompressorEffekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der Glue Compressor ist ein analog-modellierter Kompressor, der zusammen mit Cytomic entwickelt wurde. Er basiert auf dem klassischen BUS-Kompressor einer berĂŒhmten Mischkonsole aus den 80ern. Wie Lives originaler Compressor (siehe Compressor), kann auch der Glue Compressor zur Dynamik-Steuerung von Einzelspuren verwendet werden. Er ist jedoch hauptsĂ€chlich fĂŒr den Einsatz in einer Master- oder Gruppen-Spur gedacht, um verschiedene Klangquellen zu einem dichteren und stimmigen Gesamt-Sound “zusammenzuschweißen”.

Mit dem Threshold-Regler wird eingestellt, bei welchem Pegel die Kompression beginnt. Signale oberhalb des Threshold werden nach Maßgabe des Ratio-Parameters leiser geregelt, der das VerhĂ€ltnis zwischen Ein- und Ausgangspegel bestimmt. Anders als bei Compressor bietet Glue Compressor keine regelbare Knee-Charakteristik. Stattdessen wird die Knee steiler, wenn die Ratio erhöht wird.

Attack regelt wie lange es dauert, bis nach dem Überschreiten des Thresholds die maximale Kompression wirksam wird. Der Wert des Attack-Reglers wird in Millisekunden angezeigt. Der Release-Regler bestimmt, wie lange der Kompressor benötigt, um in den Normalbetrieb zurĂŒckzukehren, nachdem der Signalpegel unter den Threshold-Wert fĂ€llt. Der Wert des Release-Reglers wird in Sekunden angezeigt. Ist Release auf A (Auto) gestellt, wird die Release-Zeit automatisch, in AbhĂ€ngigkeit vom Eingangssignal eingestellt. Beim Auto Release von Glue Compressors werden sogar zwei verschiedene Zeiten eingesetzt - ein langsamer Wert fĂŒr die Basiskompression und ein schneller, um auf Transienten im Signal reagieren zu können. Auto Release ist eventuell zu langsam, um auf sehr plötzliche PegelĂ€nderungen zu reagieren. Die Funktion ist jedoch im Allgemeinen gut geeignet, um unterschiedlichstes Material sanft zu komprimieren.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhĂ€ltnis zwischen dem komprimierten und unkomprimierten Signal. Bei 100% ist nur das komprimierte Signal zu hören, wĂ€hrend sich das GerĂ€t bei 0% praktisch im Bypass befindet. Eine andere Möglichkeit die StĂ€rke der Kompression zu steuern, ist der Range-Parameter, der bestimmt, wie viel Kompression insgesamt auftreten kann. Werte zwischen ca. -60 und -70 dB emulieren die Original-Hardware, wĂ€hrend Werte zwischen -40 und -15 dB eine nĂŒtzliche Alternative zum Dry/Wet-Regler sein können. Bei 0 dB tritt keine Kompression auf.

Makeup hebt den Signalpegel an und ermöglicht es Ihnen, die durch Kompression verursachte Pegelabsenkung wieder auszugleichen. Ein Makeup-Wert der grob der Position der Nadel in der Anzeige entspricht sollte ungefĂ€hr zu einem Pegel fĂŒhren, den Sie vor der Kompression hatten.

Der Soft-Clip-Schalter aktiviert einen fest eingestellten Waveshaper, der sehr nĂŒtzlich zum DĂ€mpfen von sehr lauten knalligen Transienten sein kann. Wird der Waveshaper aktiviert, liegt Glue Compressors maximaler Ausgangspegel bei - 0.5 dB. (Bitte beachten Sie, dass bei eingeschaltetem Oversampling vereinzelt sehr laute Pegelspitzen ĂŒber 0 dB auftreten können.) Der Soft Clipper ist kein transparenter Limiter und fĂŒgt, wenn er aktiviert ist, Ihrem Signal Verzerrungen hinzu. Wir empfehlen ihn deaktiviert zu lassen, außer, wenn Sie bewusst nach solchen "fĂ€rbenden" Verzerrungen suchen.

Die Nadel von Glue Compressor zeigt den Wert der Pegelabsenkung in dB. Die Clip-LED leuchtet rot, sobald der Ausgangspegel des GerĂ€ts 0 dB ĂŒbersteigt. Wenn Soft Clipping aktiviert ist, wird die LED gelb und zeigt an, dass Pegelspitzen beschnitten werden.

24.23.1 Sidechain-Parameter

Der Glue-Compressor-Effekt mit den Sidechain-Parametern.

Normalerweise ist das komprimierte Signal mit dem Eingangssignal, das die Kompression auslöst, identisch. Bei Verwendung von Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal basierend auf dem Pegel eines anderen Signals oder basierend auf einem bestimmten Frequenzband zu komprimieren. Die Sidechain-Parameter erreichen Sie, indem Sie das Glue-Compressor-Fenster durch Umschalten des Tasters in seiner Titelleiste ausklappen.

Die Sidechain-Parameter sind in zwei Bereiche unterteilt. Links finden sich die External-Parameter. Wenn Sie diesen Bereich mit dem Sidechain-Schalter aktivieren, können Sie jeden von Lives internen Routing-Punkten aus dem MenĂŒ darunter auswĂ€hlen. Die so gewĂ€hlte Signalquelle arbeitet nun anstelle des tatsĂ€chlich komprimierten Signals als Auslöser fĂŒr Glue Compressor.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Dry/Wet-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Auslöser fĂŒr den Kompressor zu wĂ€hlen. Steht Dry/Wet auf 100%, wird Glue Compressor ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle ausgelöst. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient nur dem Auslösen von Glue Compressor und ist nie selbst hörbar.

Rechts im External-Bereich finden sich die Parameter fĂŒr den Sidechain-EQ. Wenn Sie diesen Bereich aktivieren, wird Glue Compressor durch bestimmte FrequenzbĂ€nder und nicht durch das gesamte Signal ausgelöst. Das können entweder Frequenzen im komprimierten Signal selbst sein, oder in Kombination mit externem Sidechaining auch Frequenzen aus dem Signal einer anderen Spur.

Mit dem Kopfhörerschalter zwischen dem Extern- und dem EQ-Bereich können Sie nur das Sidechain-Signal abhören und den Ausgang des Kompressors stummschalten. Da das Sidechain-Signal nicht zum Ausgang gelangt und nur als Auslöser fĂŒr den Kompressor arbeitet, vereinfacht Ihnen diese temporĂ€re Abhörmöglichkeit, die Sidechain-Parameter einzustellen und das Signal zu ĂŒberprĂŒfen, das den Kompressor arbeiten lĂ€sst.

24.23.1.1 Parameter im KontextmenĂŒ

Das Oversampling kann ĂŒber den entsprechenden Eintrag im KontextmenĂŒ mit [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick] (Mac) aktiviert/deaktiviert werden. Das Aktivieren dieser Option lĂ€sst Glue Compressor die Bearbeitung intern mit der doppelten Samplingrate durchfĂŒhren, was Aliasing und harsch klingende Transienten reduzieren kann. Der Oversampling-Modus belastet die CPU etwas stĂ€rker. Bitte beachten Sie, dass bei eingeschaltetem Oversampling der Pegel 0 dB ĂŒberschreiten kann, selbst wenn Soft Clip aktiviert ist.

24.24 Grain Delay

Der Grain-Delay-Effekt

(Hinweis: Der Grain-Delay-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Das Grain Delay zerlegt das Eingangssignal in winzige Partikel (sogenannte "Grains"), die individuell verzögert werden. Die Grains können außerdem unabhĂ€ngig vom Eingangssignal gestimmt werden. Sowohl die Tonhöhe als auch die Delayzeit können zufĂ€llig variiert werden, wodurch sich komplexe Klang- und Rhythmus-Gebilde erzeugen lassen, die mit dem Eingangssignal nicht mehr viel zu tun haben mĂŒssen. Das kann sehr nĂŒtzlich zum Erzeugen neuer KlĂ€nge und Klangtexturen sowie zum Vertreiben von ungebetenen GĂ€sten und noch viel ungebeteneren Insekten sein (ein Scherz...).

Jeder Parameter kann der vertikalen oder horizontalen Achse des X/Y-Feldes zugewiesen werden. Verwenden Sie die Wahlschalter unter dem X/Y-Feld, um einen Parameter der X-Achse zuzuordnen. Verwenden Sie den Wahlschalter links neben dem Feld, um einen Parameter der Y-Achse zuzuordnen.

Um die Verzögerungszeit in Bezug zum Songtempo einzustellen, aktivieren Sie den Sync-Schalter, der das Verwenden des Wahlschalters fĂŒr die Takt-Unterteilung erlaubt. Die Zahlen auf den Schaltern reprĂ€sentieren die Delayzeit in 1/16tel Noten. Ein Wert von "4" erzeugt demnach eine Verzögerung von vier Sechzehntelnoten, was einem Delay von einer Viertelnote entspricht. Ist der Sync-Modus aktiv, verkĂŒrzt oder verlĂ€ngert das Delay-Time-Feld die Verzögerung um den gewĂ€hlten Prozentsatz und erzeugt so den aus Drumcomputern bekannten und mit "Swing" bezeichneten Timing-Effekt.

Ist der Sync-Schalter deaktiviert, wird die Delayzeit in Millisekunden angegeben. In diesem Fall können Sie die Delayzeit durch Ziehen der Werte mit der Maus oder durch Klicken und Eintippen eingeben.

Die Delay-Zeit lÀsst sich auch der horizontalen Achse des X-Y-Felds zuweisen.

Spray sorgt fĂŒr zufĂ€llige Variationen bei der Delayzeit. Niedrige Werte "verschmieren" das Signal zeitlich etwas und fĂŒgen ihm dadurch eine Art Rauschanteil hinzu. Hohe Werte zerstören die zeitliche Struktur des Signals komplett und sorgen damit fĂŒr mehr oder weniger viel rhythmisches Chaos - die bevorzugte Einstellung fĂŒr Anarchisten. Spray sorgt fĂŒr zufĂ€llige Variationen bei der Delayzeit.

Die GrĂ¶ĂŸe und Dauer der Grains hĂ€ngt von dem Frequency-Parameter ab. Auch die klangliche Auswirkung von Pitch und Spray wird stark von diesem Parameter beeinflusst.

Die Tonhöhe der Grains kann mit dem Pitch-Parameter eingestellt werden, der wie bei einem einfachen PitchShifter funktioniert.

Random Pitch variiert die Tonhöhe mit Zufallswerten fĂŒr jedes Grain. Niedrige Werte fĂŒhren zu einer Art Chorus-Effekt, hohe Werte können dem Eingangssignal jegliche TonalitĂ€t rauben. Dieser Parameter kann sinnvoll mit dem Pitch-Parameter gemeinsam benutzt werden, um gleichzeitig Stimmung und TonalitĂ€t des Signals zu beeinflussen.

Mit dem Feedback-Parameter kann der Anteil des vom Ausgang an den Eingang zurĂŒckgefĂŒhrten Signals bestimmt werden. Hohe Werte können zu einem unendlichen Feedback fĂŒhren - achten Sie auf Ihre Ohren und Lautsprecher, wenn Sie das ausprobieren!

Das Grain-Delay besitzt auch einen Dry/Wet-Parameter; er kann der Y-Achse des X/Y-Feldes zugeordnet werden.

24.25 Der Hybrid-Reverb-Effekt.

Hybrid Reverbs Convolution-Reverb-Sektion.

(Hinweis: Der Hybrid-Reverb-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Hybrid Reverb kombiniert zwei Methoden zur Erzeugung von Hall in einem GerĂ€t und ermöglicht die Mischung von Convolution-Reverb mit verschiedenen digitalen Hall-Algorithmen. Durch mehrere Routing-Optionen und Parameter können Sie mit Hybrid Reverb außergewöhnliche Hall- und Raum-Effekte gestalten, Drone-artige Klangteppiche erzeugen oder Ihr Quellmaterial komplett verformen.

ZusĂ€tzlich zu der mitgelieferten Auswahl Impulsantworten erlaubt Hybrid Reverb auch den Import eigener Audio-Dateien als IRs (engl. Impulse Response, kurz auch mit IR bezeichnet), was die Möglichkeiten fĂŒr eigenes Sounddesign enorm erweitert. Die ausgewĂ€hlte Impulsantwort kann mit mehreren Parametern im Klang modifiziert werden.

Die algorithmische Engine bietet verschiedene Reverb-Modi an, jeweils mit eigenem Parametersatz und Klangeigenschaften, die von sauber und cremig dicht bis hin zu metallisch resonant und Gong-artig reichen.

Die Convolution und algorithmische Engine können unabhĂ€ngig voneinander oder zusammen in Kombination in Serie oder parallel eingesetzt werden. Mit einer EQ-Sektion kann der Klang des Halls weiter geformt werden, der EQ lĂ€sst sich selektiv auf beide Reverb-Engines legen. Ein zusĂ€tzlicher Parameter sorgt fĂŒr eine verminderte KlangqualitĂ€t, um den Sound Ă€lterer Digital-HallgerĂ€te nachzubilden.

24.25.1 Signalfluss

Sie können sich die Signalverarbeitung in Hybrid Reverb von der linken zur rechten Seite laufend vorstellen. Zuerst wird die Eingangs-Sektion durchlaufen, dann die beiden Reverb-Engines. Die Beziehung zwischen beiden Reverb-Engines wird mit der Routing-Sektion beeinflusst, nach der das Signal weiter in die EQ-Sektion und dann schließlich an den Ausgang geleitet wird.

Die Parameter der Convolution Reverb Engine sind in gelber Farbe, wÀhrend die Parameter der algorithmischen Engine in blau angezeigt werden.

24.25.2 Die Eingangs-Sektion

Mit dem Send-Regler können Sie den Pegel wÀhlen, der in die Reverb-Sektion geleitet wird. Beachten Sie bitte, dass das trockene Signal nicht beeinflusst wird und weiter unbearbeitet durch das GerÀt lÀuft.

Pre-Delay bestimmt die Verzögerung bis zum Erklingen der ersten frĂŒhen Reflexionen und damit auch des gesamten Halls gegenĂŒber dem Eingangssignal. Der Eindruck , den man von der GrĂ¶ĂŸe eines echten Raums hat, hĂ€ngt zum Teil auch von diesem Delay ab. Typische Werte fĂŒr “natĂŒrliche” RĂ€ume liegen zwischen 1ms und 25ms. Mit der Taste Predelay Sync können Sie wĂ€hlen, ob das Predelay zeitbasiert oder synchron zum Takt als Notenwert ist.

Feedback bestimmt, wie stark das Ausgangssignal des Predelays wieder zurĂŒck in seinen Eingang geleitet wird. Beachten Sie bitten, dass die Feedback-Werte fĂŒr das zeit- und taktbasierte Predelay unabhĂ€ngig voneinander sind.

Das Hauptfenster von Hybrid Reverb hat zwei Seiten: Reverb und EQ. Die Reverb-Seite enthĂ€lt alle Parameter der beiden Convolution- und Algorithmus-Reverb-Engines. Den Anfang macht das Routing-WahlmenĂŒ in der Mitte, das vier Optionen bietet.

  • Serial leitet den Ausgang der Convolution-Engine in die algorithmische Engine. WĂ€hrend das Convolution Reverb in diesem Modus immer aktiv ist, steuert Blend mit welcher StĂ€rke das Convolution Reverb in das algorithmische Reverb geleitet wird. Die Einstellung 100/0 erzeugt rein Convolution Reverb, wĂ€hrend 0/100 rein algorithmischen Hall erzeugt, der vom Ausgang der Convolution-Sektion gespeist wird.
  • Die Option Parallel nutzt sowohl die Convolution- als auch die algorithmische Reverb-Engine, jedoch unabhĂ€ngig voneinander. Der Blend-Regler steuert in diesem Modus das MischungsverhĂ€ltnis der beiden Reverb-Engines. Die Einstellung 100/0 erzeugt rein Convolution Reverb und 0/100 rein algorithmischen Hall.
  • Algorithm verwendet nur die algorithmische Reverb Engine.
  • Convolution verwendet entsprechend nur die Convolution Reverb Engine.

Die NutzeroberflÀche von Hybrid Reverb passt sich dynamisch an. Wird eine Reverb Engine nicht verwendet, erscheinen ihre Parameter grau.

Der Blend-Regler mischt die AusgĂ€nge der Convolution und algorithmischen Sektionen, wenn das Routing auf Serial oder Parallel gestellt ist. Beachten Sie, dass der Blend-Regler keine Auswirkung hat, wenn im Routing-WahlmenĂŒ Algorithm oder Convolution ausgewĂ€hlt ist.

24.25.3 Die Convolution Reverb Engine

Der Hybrid-Reverb-Effekt.

Ein Convolution Reverb verwendet zur Erzeugung seines Effekts Audioaufnahmen von echten RĂ€umen (die sogenannten Impulsanworten, engl auch Impuls Responses oder kurz IRs). Hierdurch können Sie Ihre Sounds und Samples in praktisch jeden Raum stellen, fĂŒr den Sie die Aufnahme einer Impulsantwort haben. FĂŒr den typischen Reverbeffekt, können diese z.B. auch von den berĂŒhmtesten Konzerthallen und Studios der Welt stammen. FĂŒr kreative und ungewöhnliche Effekte lassen sich jedoch auch beliebige Aufnahmen von Snare-Drums oder MĂŒlltonnen oder auch von Instrumenten oder Stimmen verwenden.

Die Impulsantworten können im Convolution IR-MenĂŒ ausgewĂ€hlt werden. Im oberen MenĂŒ lĂ€sst sich die Impulsantwort-Kategorie wĂ€hlen, wĂ€hrend im unteren MenĂŒ die gewĂŒnschte Impulsantwort in der jeweiligen Kategorie ausgewĂ€hlt wird. Die Pfeiltasten Vor und ZurĂŒck ermöglichen es, sehr einfach durch die Impulsantworten zu browsen. Die Pfeiltasten wechseln automatisch in die nĂ€chste Kategorie, sobald Sie das Ende der aktuellen Kategorie erreicht haben. Die Wellenform der ausgewĂ€hlten Impulsantwort wird im Haupt-Display angezeigt, deren Darstellung sich abhĂ€ngig von den Einstellungen fĂŒr Attack, Decay und Size (unten beschrieben) Ă€ndert.

Die verschiedenen Impulsantwortkategorien sind: Early Reflections, Real Places, Chambers and Large Rooms, Made for Drums, Halls, Plates, Springs, Bigger Spaces, Textures und User.

Um der User-Kategorie eigene Impulsantworten hinzuzufĂŒgen, ziehe die Audiodatei mit der IR in die Wellenformanzeige von Hybrid Reverb. Wenn du eine Datei aus einem Ordner mit mehreren Audiodateien einfĂŒgst, werden alle Dateien darin als Impulsantworten geladen. Hinweis: Wenn du Hybrid Reverb von einer Spur entfernst und dann wieder einfĂŒgst, sind die zuvor abgelegten User-Samples in der User-Kategorie nicht mehr verfĂŒgbar. Die Samples lassen sich jedoch erneut in die Wellenform-Anzeige ziehen, um die Liste zu fĂŒllen.

Die Parameter Attack, Decay und Size steuern die Amplituden-HĂŒllkurve und die GrĂ¶ĂŸe der Impulsantwort. Der Attack-Parameter bestimmt die Attack-Zeit der HĂŒllkurve, wĂ€hrend der Decay-Parameter die Decay-Zeit regelt. Der Size-Parameter bestimmt die relative GrĂ¶ĂŸe der Impulsantwort.

24.25.4 Algorithmische Reverb-Engine

Hybrid Reverbs algorithmische Reverb-Sektion.

Im Vergleich zur Convolution.Engine basiert die algorithmische Engine rein auf digitalen Delays. Es werden keine Samples verwendet.

Rechts vom Blend-Regler finden Sie die Parameter der algorithmischen Reverb-Engine. AbhĂ€ngig von Ihrer Wahl im Algorithm-MenĂŒ werden unterschiedliche Parameter angezeigt.

Es sind fĂŒnf Algorithmen wĂ€hlbar: Dark Hall, Quartz, Shimmer, Tides und Prism. Bei allen Algorithmen sind Decay, Size, Delay und Freeze als Parameter vorhanden.

Decay bestimmt die ungefĂ€hre Zeit, die die Hallfahne des Algorithmus benötig,t um im Pegel auf 1/1000 (-60 dB) ihres Anfangswertes abzufallen. Size steuert die GrĂ¶ĂŸe des virtuellen Raums. Delay stellt eine zusĂ€tzliche Predelay-Zeit in Millisekunden fĂŒr die algorithmische Sektion ein.

Die Freeze-Parameter haben zwei Tasten, Freeze und Freeze In. Freeze deaktiviert das Signal am, Eingang der Reverb Engine und setzt die algorithmische Decay-Zeit auf unendlich, die Hallfahne klingt unendlich weiter. Aktiviert, fĂŒgt der Button Freeze In dem eingefrorenen Hall stetig das Eingangssignal hinzu, wodurch sich die Hallfahne weiter aufbaut.

Jeder Algorithmus und dessen Parameter werden nachfolgend ausfĂŒhrlich erklĂ€rt.

24.25.4.1 Dark Hall

Der Dark Hall Algorithmus ist ein dichter, klassisch klingender Algorithmus, der sich gut fĂŒr mittlere bis große Hallen eignet.

ZusÀtzlich zu den bereits oben gelisteten Parametern bietet Dark Hall folgende Einstellmöglichkeiten:

  • Damping steuert die StĂ€rke der Filterung hoher Frequenzen im Hall-Algorithmus. Höhere Werte ergeben dunklere Hall-Klangfarben.
  • Mod steuert die IntensitĂ€t der Modulationsbewegung in der algorithmischen Hallfahne. Weniger Modulation erzeugt auch weniger Bewegung, stĂ€rkere Modulation fĂŒhrt zu mehr Bewegung mit einem chorusartigen Effekt, wĂ€hrend Resonanzen in der Hallfahne reduziert werden.
  • Shape Ă€ndert den klanglichen Charakter des kĂŒnstlichen Raums von klein und resonant bis zu zu groß und diffus.
  • Bass X steuert die Übergangsfrequenz zu tiefen Frequenzanteilen der Hallfahne, die mit dem Bass Mult Parameter skaliert werden kann.
  • Bass Mult skaliert die Decay-Zeit der tiefen Frequenzanteile in der Hallfahne.

Tipp: im Modus Dark Hall erzeugen lange Decay-Zeiten kombiniert mit extrem kleinen Size-Werten schöne metallische, gongartige Resonanz-Effekte.

24.25.4.2 Quartz

Der Quartz Algorithmus ist ein Hall-Effekt mit einigen hörbaren Echos in der Hallfahne. Dieser Reverb-Effekt hat eine sehr deutliche Abbildung des Eingangssignal in den FrĂŒhreflexionen und ist gut fĂŒr Stimmen, Drums und Signale mit ausgeprĂ€gten Transienten geeignet, kann aber auch zum Erzeugen von ungewöhnlichen Echos genutzt werden.

ZusÀtzlich zu den zuvor bereits genannten Parametern bietet Quartz folgende Einstellmöglichkeiten:

  • Damping steuert die StĂ€rke der Filterung hoher Frequenzen im Hall-Algorithmus. Höhere Werte ergeben dunklere Hall-Klangfarben.
  • Lo Damp regelt die IntensitĂ€t mit der die tiefen Frequenzen im Hall-Algorithmus gefiltert werden. Hier fĂŒhren höhere Werte zu einer helleren Klangfarbe des Halls.
  • Mod steuert die IntensitĂ€t der Modulationsbewegung in der algorithmischen Hallfahne. Weniger Modulation erzeugt auch weniger Bewegung, stĂ€rkere Modulation fĂŒhrt zu mehr Bewegung mit einem chorusartigen Effekt, wĂ€hrend Resonanzen in der Hallfahne reduziert werden.
  • Diffusion steuert die Dichte der Hallfahne des Algorithmus. Niedrige Werte produzieren weniger dichte Fahnen mit einzeln wahrnehmbaren Echos, wĂ€hrend höhere Werte dichtere Fahnen ermöglichen.
  • Distance bestimmt den virtuellen Abstand der Reflexionen. Kleinere Werte setzen sie nĂ€her an den Hörer und erhöhen ihre Dichte, wĂ€hrend höhere Werte sie weiter entfernt setzen und die Zeit zwischen den EchorĂŒckwĂŒrfen erhöhen.

24.25.4.3 Shimmer

Der Shimmer Reverb-Algorithmus besteht aus dicht ĂŒbereinandergelegten diffusen Delays mit einem Pitch-Shifter im Feedback. Niedrige Diffusion-Werte ergeben einen reinen Delay-Effekt, wĂ€hrend höhere Werte einen ĂŒppigen kĂŒnstlichen Hall mit schönen Schwebungen ergeben. Der Shimmer-Effekt crossfadet das mit dem Pitch-Shifter bearbeitete Signal in die Feedback-Schleife. Das Ergebnis sind Hallfahnen mit steigenden oder fallenden Frequenzen.

ZusĂ€tzlich zu den oben aufgefĂŒhrten Parametern bietet Shimmer die folgenden Einstellmöglichkeiten:

  • Damping regelt die IntensitĂ€t mit der hohe Frequenzen im Hall-Algorithmus gefiltert werden. Höhere Werte fĂŒhren zu dunkleren HallklĂ€ngen.
  • Mod regelt, wie stark die Modulationsbewegung in der algorithmischen Hallfahne ist. Weniger Modulation erzeugt weniger Bewegung, wĂ€hrend mehr Modulation zu mehr Bewegung und einem chorusartigen Effekt fĂŒhrt, wĂ€hrend Resonanzen verringert werden.
  • Pitch bestimmt wieviel Pitch-Shifting auf das Feedback-Signal angewendet wird und kann in Halbtönen und Cent eingestellt werden.
  • Diffusion steuert die Dichte der Hallfahne des Algorithmus. Niedrige Werte produzieren weniger dichte Fahnen mit einzeln wahrnehmbaren Echos, wĂ€hrend höhere Werte dichtere Fahnen ermöglichen. (Tipp: stellen Sie den Wert auf unter 10% fĂŒr verwirbelte Dub-artige Delay-Effekte. Übrigens ein besonders witziger Effekt auf Drums!)
  • Shimmer bestimmt die StĂ€rke des Shimmer-Effekts. Deaktiviert, gibt es kein Pitch-Shifting; Aktiviert, wird das gepitchte Signal mit höheren Werten zunehmend lauter und deutlich wahrnehmbarer. (Tipp: Stellen Sie Shimmer mit melodischem Material auf 100%, um interessante Pitch-Harmonisierungen zu erzeugen.)

Tipp: im Shimmer-Modus bestimmt der Size-Regler den Abstand zwischen einzelnen Echos, was besonders bei perkussivem Material gut zu hören ist.

24.25.4.4 Tides

Der Tides-Algorithmus verwendet einen dichten Hall, dessen Ausgangsspektrum mit einem Multiband-Filter moduliert wird, wodurch plÀtschernde Frequenzband-Effekte erzeugt werden.

ZusĂ€tzlich zu den oben aufgefĂŒhrten Parametern bietet Tides die folgenden Einstellmöglichkeiten:

  • Damping regelt die IntensitĂ€t mit der hohe Frequenzen im Hall-Algorithmus gefiltert werden. Höhere Werte fĂŒhren zu dunkleren HallklĂ€ngen.
  • Wave morpht die Filter-Modulationswelle von Rauschen (0%) ĂŒber Sinus (50%) zu Rechteck (100%).
  • Tide bestimmt die IntensitĂ€t des durch die Modulation der Hallfahne erzeugten Musters.
  • Phase stellt den Phasenversatz zwischen den Modulations-Wellenformen fĂŒr den linken und rechten Kanal ein. Bei 180° sind die KanĂ€le in der Phase komplett entgegengesetzt.
  • Rate stellt die Frequenz des Modulations-Oszillators als Taktunterteilungen mit triolischen, sechzehntel und punktierten Werten ein.

24.25.4.5 Prism

Der Prism-Algorithmus ist ein heller, markanter und kĂŒnstlich klingender, diffuser Hall, der auf einem samtigen, spektral gleichmĂ€ĂŸig verlaufendem Rauschen basiert. Dieser Algorithm kann einfach als “Ghost”-Reverb eingesetzt werden, der dem Ausgangsmaterial Tiefe und RĂ€umlichkeit gibt, ohne es zu beeintrĂ€chtigen. Es eignet sich gut zum Erzeugen nicht-linearer kurzer Decays fĂŒr Drums und transientenreiches Material, kann aber mit lĂ€ngeren Decays auch auf lĂ€nger anhaltenden Sounds eingesetzt werden, um einen sauberen, digitalen Hall zu bekommen.

ZusÀtzlich zu den zuvor bereits genannten Parametern bietet Prism folgende Einstellmöglichkeiten:

  • Low Mult skaliert die Decay-Zeit der tiefen Frequenzanteile in der Hallfahne.
  • High Mult skaliert die Decay-Zeit der hohen Frequenzanteile in der Hallfahne.
  • X over steuert die Übergangsfrequenz zwischen den tiefen und hohen Frequenzen der Hallfahne und damit, wie die Low Mult und High Mult Parameter auf das Frequenzspektrum wirken.

Tipp: fĂŒr ein klassisches Gated-Snare-Reverb aus den 80ern verwenden Sie kleine Decay- und Size-Werte.

24.25.5 EQ-Sektion

Hybrid Reverbs EQ-Sektion

Der EQ-Bereich von Hybrid Reverb ist auf der zweiten Display-Seite des GerÀts zu finden. Sie können den Bereich schnell aktivieren und deaktivieren, indem Sie auf den EQ-Schalter der Seite oben klicken.

StandardmĂ€ĂŸig liegt der EQ im Signalweg hinter beiden Reverb-Engines; durch Umschalte der Pre-Algo-Taste können Sie den EQ jedoch auch vor den algorithmischen Hall legen, unabhĂ€ngig davon, welches Reverb-Routing Sie gewĂ€hlt haben.

Es stehen vier EQ-BĂ€nder zur VerfĂŒgung, um den Klang des Hallsignals zu gestalten und zu verfeinern. Die Low- und High-BĂ€nder können zwischen Low- und Highpass-Filtern und Shelving-EQs umgeschaltet werden. Im Lowpass- oder Highpass-Modus bieten die Filter mehrere Steilheiten (Slopes) zur Auswahl an, von sanften 6 dB/Oktave bis zu extrem steilen 96 dB/Oktave. Die beiden mittleren Peak-EQs decken den gesamten Frequenzbereich ab und können sowohl fĂŒr breitbandiges Anheben als auch fĂŒr relativ schmalbandiges Absenken eingesetzt werden.

24.25.6 Ausgangs-Sektion

Der Ausgangsbereich von Hybrid Reverb enthĂ€lt abschließende Parameter, um den Gesamtklang des GerĂ€ts zu formen.

Stereo legt die Stereobreite des Effektsignals (Wet) fest. 0% ergibt ein Mono-Signal, wĂ€hrend Werte ĂŒber 100% ein verbreitertes Stereobild erzeugen.

Der Vintage-Regler verschlechtert in mehreren Stufen den Klang von Hybrid Reverb, indem er geringere Sampleraten und Bittiefen emuliert, wie bei Àlteren Vintage-HallgerÀten. Mit vier Presets kann der Sound radikal geÀndert werden: Subtle, Old, Older und Extreme.

Bass Mono konvertiert Frequenzen unter 180 Hz in Hybrid Reverbs Ausgangssignal nach mono, wodurch Bassfrequenzen trockener und kontrollierter wiedergegeben werden.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf "100%", wenn Sie Hybrid Reverb in einer Return-Spur verwenden.

24.26 Limiter

Der Limiter-Effekt.

(Hinweis: Der Limiter-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Limiter ist ein Dynamikprozessor in MasteringqualitĂ€t, der sicher stellt, dass das Ausgangssignal einen bestimmten Pegel nicht ĂŒberschreitet. Limiter wird idealerweise auf einer Summenspur eingesetzt, um Übersteuerungen und Clipping zu vermeiden. Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Limiter um einen Kompressor mit unendlicher Ratio. Die theoretischen HintergrĂŒnde der Kompression behandelt das Handbuch im Kapitel ĂŒber den Compressor (siehe Compressor).

Der Gain-Regler ermöglicht Ihnen den Pegel des Eingangssignals vor der Limiter-Bearbeitung anzuheben oder abzusenken.

Der Ceiling-Parameter bestimmt den absoluten, maximalen Ausgangspegel des Limiters. Wenn Ihr Eingangssignal keine ĂŒber dem Ceiling-Wert liegenden Pegelspitzen enthĂ€lt, nimmt Limiter auch keine Bearbeitung am Signal vor.

Der Stereo/L/R-Schalter legt fest, wie Limiter Pegelspitzen behandelt, die nur auf einer Seite im Stereopanorama auftreten. Im L/R-Modus arbeitet Limiter wie zwei einzelne GerĂ€te mit unabhĂ€ngigem Limiting fĂŒr jeden Kanal. Im Stereo-Modus wird das Limiting auf beiden KanĂ€len angewendet, sobald auf einem der KanĂ€le Pegelspitzen auftreten, die eine Kompression erforderlich machen. Der L/R-Modus ermöglicht Limiter eine stĂ€rkere Kompression, die jedoch auch Verschiebungen im Stereobild zur Folge hat.

Das Lookahead-WahlmenĂŒ beeinflusst die Reaktionsgeschwindigkeit des Limiters auf Pegelspitzen. KĂŒrzere Lookahead-Zeiten erlauben eine stĂ€rkere Kompression, fĂŒhren jedoch zu einem Anstieg von Verzerrungen, insbesondere im Bassbereich.

Der Release-Regler bestimmt, wie lange der Limiter benötigt, um in den Normalbetrieb zurĂŒckzukehren, nachdem der Signalpegel unter den Ceiling-Wert fĂ€llt. Ist Auto Release aktiviert, wird die Release-Zeit automatisch, abhĂ€ngig vom Eingangssignal eingestellt.

Diese Pegelanzeige liefert einen Anhaltspunkt, wie stark die LautstÀrke des Eingangssignals reduziert wird.

Beachten Sie, dass GerĂ€te oder Kanal-Fader, die im Signalfluss hinter Limiter liegen, weiteren Pegel hinzufĂŒgen können. Um sicherzustellen, dass Ihr abschließendes Ausgangssignal absolut keine Übersteuerung enthĂ€lt, setzen Sie Limiter als letztes GerĂ€t in die GerĂ€tekette der Masterspur ein und stellen Ihren Masterfader auf einen Wert kleiner oder gleich 0 dB.

24.27 Looper

Der Looper-Effekt.

(Hinweis: Der Looper-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Looper ist ein Audio-Effekt, der auf der klassischen Echtzeit-Looper-Hardware basiert. Er ermöglicht es Ihnen Audiomaterial aufzunehmen und im Loop wiederzugeben, sowie eine unbegrenzte Anzahl von Overdubs zu erzeugen, die synchron zu Ihrem Set sind. Wenn das Set nicht wiedergegeben wird, kann Looper das eingehende Audiomaterial analysieren und Lives Tempo anpassen. Sie können vor der Aufnahme auch eine Loop-LĂ€nge vorbestimmen, sodass Live sein Tempo automatisch anpasst und Ihr Loop somit in die angegebene Taktzahl hineinpasst. DarĂŒberhinaus können Audiodateien in Looper importiert werden, z.B. als Basis fĂŒr neues Overdub-Material.

In der oberen HĂ€lfte von Loopers OberflĂ€che befindet sich eine große Anzeige, die Ihnen eine optimale Lesbarkeit wĂ€hrend Ihrer Performance bietet. Bei der Aufnahme wird die gesamte Anzeige rot. Nach Abschluss der Aufnahme zeigt sie die aktuelle Position im Loop und die gesamte LooplĂ€nge in Takten und SchlĂ€gen an.

Loopers Transport-Taster arbeiten Ă€hnlich wie die anderen Transportsteuerungen in Live. Die Aufnahme-Taste startet die Aufnahme des Eingangssignals, solange bis eine andere Taste gedrĂŒckt wird. Durch die Aufnahme werden alle momentan in Looper gespeicherten Audiodaten ĂŒberschrieben. Mit Overdub werden stĂ€ndig weitere Aufnahmelayer des Eingangssignals hinzugefĂŒgt, die alle die LĂ€nge des ursprĂŒnglich aufgenommenen Materials haben. Die Play-Taste gibt den momentanen Zustand von Loopers Pufferspeicher wieder, ohne neues Material aufzunehmen. Die Stop-Taste stoppt die Wiedergabe.

Das Verhalten der Transportsteuerung Ă€ndert sich abhĂ€ngig davon, ob Lives Wiedergabe lĂ€uft oder nicht. Bei laufender Wiedergabe verhĂ€lt sich Looper wie ein Clip und unterliegt der globalen Launch-Quantisierung, deren Wert im Quantisierungs-WahlmenĂŒ eingestellt werden kann (siehe Neue Clips aufnehmen). Wird die Wiedergabe in Live gestoppt, schaltet sich sofort Loopers eigene Transportsteuerung ein, unabhĂ€ngig von der Quantisierungs-Einstellung.

Die Clear-Taste löscht Loopers Puffer. Wenn Sie Clear im Overdub-Modus bei laufender Wiedergabe drĂŒcken, wird nur der Inhalt des Puffers gelöscht, Tempo und LĂ€nge bleiben jedoch erhalten. Das DrĂŒcken von Clear in irgendeinem der anderen Modi löscht auch die Einstellungen fĂŒr Tempo und LĂ€nge.

Die Undo-Taste löscht alle Overdubs, die seit dem letzten DrĂŒcken der Overdub-Taste gemacht wurden. Ihre ursprĂŒngliche Aufnahme und alle in vorherigen DurchlĂ€ufen gemachten Overdubs bleiben jedoch erhalten. Nach DrĂŒcken von Undo wechselt der Taster zu Redo. Der Redo-Speicher wird dann durch das Material ersetzt, das mit dem letzten Undo-Befehl gelöscht wurde.

Die große Taste unter der Transportsteuerung ist die Multi-Transport-Taste. Wie bei den normalen Transporttasten Ă€ndert sich das Verhalten dieser Taste abhĂ€ngig von Loopers momentanem Wiedergabe-Status und ob bereits Material aufgezeichnet wurde oder nicht. Ist der Puffer leer, startet ein einzelner Mausklick die Aufnahme. Befindet sich Looper im Aufnahme-, Overdub- oder Stop-Modus schaltet ein einzelnes DrĂŒcken des Pedals wieder auf den Play-Modus um. WĂ€hrend der Wiedergabe wechselt Looper durch einmaliges DrĂŒcken in den Overdub-Modus und ermöglicht so das einfache hin und her schalten zwischen Overdub und Wiedergabe, jeweils mit einem einzigen zusĂ€tzlichen Pedaldruck.

Schnelles zweifaches DrĂŒcken der Taste stoppt Looper entweder aus dem Play- oder Overdub-Modus. Das DrĂŒcken und Halten der Taste fĂŒr zwei Sekunden im Wiedergabe-Modus aktiviert Undo oder Redo. Das DrĂŒcken und Halten des Pedals fĂŒr zwei Sekunden im Stop-Modus hingegen löscht Loopers Puffer.

Übersicht ĂŒber das Verhalten von Loopers Multi-Transport-Taste

Loopers Multi-Transport-Taste wurde fĂŒr den Einsatz mit einem MIDI-Fußschalter optimiert. Um ein Pedal zuzuordnen, gehe in den MIDI-Zuweisungs-Modus (siehe Das Zuweisen der MIDI-Fernsteuerung), klicke auf die Taste und drĂŒcke dann auf dein angeschlossenes Pedal. Danach verlassen Sie den MIDI-Zuweisungs-Modus.

Das Tempo-Control-WahlmenĂŒ beeinflusst den Zusammenhang zwischen Loopers Tempo und dem globalen Tempo von Live:

  • None: Loopers internes Tempo ist vollkommen unabhĂ€ngig von Lives globalem Tempo.
  • Follow song tempo: Loopers Wiedergabegeschwindigkeit wird so angepasst, dass das aufgenommene Material mit dem globalen Tempo von Live abgespielt wird.
  • Set & Follow song tempo: Hierbei wird das globale Tempo von Live an das Tempo des in Looper aufgenommenen Materials angepasst. Alle nachfolgenden Änderungen an Lives globalem Tempo Ă€ndern auch die Geschwindigkeit von Loopers Wiedergabe, so dass das aufgenommene Material mit dem neuen globalen Tempo abgespielt wird.

Mit dem Record-Length-WahlmenĂŒ kann die AufnahmelĂ€nge des Materials eingestellt werden. Seine Auswirkungen Ă€ndern sich abhĂ€ngig davon, ob Lives globaler Transport lĂ€uft oder nicht und können auch Lives globales Tempo bestimmen, abhĂ€ngig von der Einstellung im Tempo-Control-WahlmenĂŒ:

  • Bei laufendem Song: Ist Loopers Record-Length-WahlmenĂŒ auf den Standardwert "x bars" gestellt, nimmt Looper solange auf, bis eine andere Transport-Taste gedrĂŒckt wird. Wenn Sie eine bestimmte Taktanzahl fĂŒr die AufnahmelĂ€nge festlegen, indem Sie eine andere Option im WahlmenĂŒ auswĂ€hlen, nimmt Looper nur diese festgelegte Taktanzahl auf und schaltet dann auf Play oder Overdub um, je nachdem, was mit dem Taster neben dem WahlmenĂŒ festgelegt wurde.
  • Bei nicht laufendem Song: Wenn Loopers Record-Length-WahlmenĂŒ auf den Standardwert "x bars" gestellt ist, versucht Looper das Tempo des aufgenommenen Materials zu schĂ€tzen, sobald Sie Overdub, Play oder Stop drĂŒcken. Dies kann jedoch dazu fĂŒhren, dass das Tempo doppelt oder halb so schnell wie gewĂŒnscht ist. Wenn Sie vorher zuerst eine feste Anzahl an Takten bestimmen, stellt Looper das Tempo so ein, dass Ihre Aufnahme genau in diese Zeitspanne hineinpasst.

Das Song-Control-WahlmenĂŒ bestimmt, wie Loopers Transportsteuerung den globalen Transport von Live beeinflusst:

  • None bedeutet, dass Loopers Transportsteuerung keinen Einfluss auf den globalen Transport von Live besitzt.
  • Start Song startet Lives globalen Transport, sobald Looper in den Play- oder Overdub-Modus geht. Loopers Stop-Taste hat jedoch keinen Einfluss auf den globalen Transport.
  • Start & Stop Song verknĂŒpft Lives globalen Transport fest mit der Transportsteuerung von Looper. Das Betreten des Play- oder Overdub-Modus startet Lives Transport, wĂ€hrend das DrĂŒcken von Loopers Stop-Taste den Transport von Live stoppt.

Wird Lives Wiedergabe ĂŒber Looper gestartet, wird die Wiedergabeposition von allen Apps, die ĂŒber Ableton Link verbunden sind (siehe Link einrichten), automatisch ĂŒbernommen. Dies stellt sicher, dass diese Apps tempo-synchron bleiben und die richtige Position innerhalb der musikalischen Phrase erhalten bleibt.

Die "\\2"-Taste verdoppelt die LĂ€nge des Aufnahme-Puffers in Looper. Das gesamte, bereits aufgenommene Material wird einfach dupliziert. Dies ermöglicht Ihnen zum Beispiel zunĂ€chst eine Serie mit eintaktigen Ideen aufzunehmen und dann eine zweitaktige Ideenfolge darĂŒberzulegen. LĂ€nge und Tempo von Loopers Puffer werden im Display-Bereich angezeigt.

Auf Àhnliche Weise halbiert die ":2"-Taste die LÀnge des aktuellen Puffers. Das Material in der momentan wiedergegebenen HÀlfte wird behalten, wÀhrend die andere HÀlfte gelöscht wird.

Der "Drag me!"-Bereich in der Anzeige ermöglicht Ihnen den Export von Loopers Pufferspeicher als neue Audiodatei. Sie können den Inhalt direkt in den Browser oder auf eine Spur ziehen und somit einen neuen Clip erzeugen. Der Warp-Modus des neu erzeugten Clips wird standardmĂ€ĂŸig auf Re-Pitch gestellt (siehe Repitch-Modus). Sie können auch Audio-Dateien in den "Drag me!"-Bereich ziehen, wodurch die Inhalte von Loopers Puffer ersetzt werden. Dieses Material lĂ€sst sich dann beispielsweise als Basis fĂŒr weitere Overdubs verwenden.

Der Speed-Regler steuert Loopers Wiedergabegeschwindigkeit (und somit auch die Tonhöhe des Material). Mit den Up- und Down-Pfeiltastern auf der linken Seite lĂ€sst sich die Tonhöhe in Oktavschritten nach oben oder unten Ă€ndern (durch Verdopplung oder Halbierung der Wiedergabegeschwindigkeit). Diese Tasten unterliegen den Einstellungen des Quantisierungs-WahlmenĂŒs.

Eine Aktivierung des Reverse-Tasters spielt das bereits aufgezeichnete Material rĂŒckwĂ€rts ab. Alle Overdubs, die Sie nach der Aktivierung von Reverse aufnehmen, werden dann vorwĂ€rts abgespielt. Beachten Sie bitte, dass ein nachfolgendes Deaktivieren von Reverse dieses Verhalten wieder umkehrt; das ĂŒrsprĂŒngliche Material wird dann wieder vorwĂ€rts abgespielt, die mit aktiver Reverse-Funktion gemachten Overdubs hingegen rĂŒckwĂ€rts. Das Aktivieren der Reverse-Funktion unterliegt den Einstellungen des Quantisierungs-WahlmenĂŒs.

Feedback legt die LautstĂ€rke des bereits aufgenommenen Materials fest, das beim Overdub wieder zurĂŒck in Looper geleitet wird. Steht der Wert auf 100%, wird die LautstĂ€rke der bereits gemachten Aufnahmen nicht geĂ€ndert. Bei 50% halbiert sich die LautstĂ€rke mit jeder Wiederholung. SĂ€mtliche Änderungen des Feedback-Werts zeigen bis zur nĂ€chsten Wiederholung keine Auswirkung. Beachten Sie, dass Feedback keinen Einfluss im Play-Modus besitzt; jede Wiederholung hat die gleiche LautstĂ€rke.

Das Input -> Output-WahlmenĂŒ bietet vier Optionen, um den Eingang von Looper abzuhören:

  • Always ermöglicht das Eingangssignal immer abzuhören, unabhĂ€ngig von Loopers Wiedergabe- oder Aufnahme-Status. Always wĂ€hlen Sie normalerweise, wenn Looper als Effekt auf einer einzigen Spur eingesetzt wird.
  • Never bedeutet, dass das Eingangssignal nie zu hören ist. In der Regel wird Never gewĂ€hlt, wenn Looper als Effekt auf einer Return-Spur eingesetzt wird und dabei sein Eingang von den Sends mehrerer anderer Spuren gespeist wird.
  • Rec/OVR bedeutet, dass der Eingang nur im Aufnahme- und Overdub-Modus zu hören ist, jedoch nicht, wenn Looper im Play-Modus oder gestoppt ist. Dies ist nĂŒtzlich, wenn das Eingangssignal ĂŒber mehrere Spuren verteilt werden muss, die jeweils einen eigenen Looper enthalten. Wird jeder dieser Looper von einem eigenen Fußpedal gesteuert, können Sie den Aufnahme- und Wiedergabe-Status umschalten, ohne sich wĂ€hrend des Spielens um die Monitoreinstellungen kĂŒmmern zu mĂŒssen.
  • Rec/OVR/Stop ermöglicht das Abhören des Eingangs, außer wenn sich Looper im Wiedergabe-Modus befindet. Die Funktion Ă€hnelt dem Insert-Modus von Beat Repeat (siehe Beat Repeat) und kann zum Aufnehmen von Material benutzt werden, das das Live-Spielen unterbricht.

24.27.1 Feedback-Routing

Looper kann sowohl Quelle als auch Ziel fĂŒr das interne Routing zu anderen Spuren sein (siehe Internes Routing). Hierdurch können Sie z.B. mit Looper Overdubs erzeugen, bei denen das Feedback-Signal immer wieder neu ĂŒber die Effekt-GerĂ€te anderer Spuren lĂ€uft. Um dies zu erreichen:

  1. FĂŒgen Sie Looper auf einer Spur ein.
  2. Nehmen Sie mindestens einen Durchgang mit Audio-Material in Looper auf.
  3. Erzeugen Sie eine neue Audio-Spur.
  4. In den oberen Audio From- und Audio To-WahlmenĂŒs dieser neuen Spur, wĂ€hlen Sie die Spur aus, die Looper enthĂ€lt.
  5. WĂ€hle weiter unten in der neuen Spur unter Audio From und Audio To die Option Insert-Looper.
  6. Schalten Sie den Monitor-Wahlschalter dieser Spur auf "In."
  7. FĂŒgen Sie der GerĂ€te-Kette dieser neuen Spur zusĂ€tzliche Effekt-GerĂ€te hinzu.
  8. Aktivieren Sie in Looper den Overdub-Modus.

Loopers Ausgangssignal wird nun durch die GerĂ€tekette der anderen Spur und wieder zu seinem eigenen Eingang zurĂŒck geroutet. Hierdurch steigert sich mit jedem Durchgang die StĂ€rke der Effektbearbeitung fĂŒr die Overdub-Layer.

24.28 Multiband Dynamics

Der Multiband-Dynamics-Effekt.

(Hinweis: Der Multiband-Dynamics-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Das Multiband-Dynamics-GerĂ€t ist ein flexibles Werkzeug, um die Dynamik von Audiomaterial zu modifizieren. HauptsĂ€chlich als Mastering-Effekt konzipiert, ermöglicht Multiband Dynamics die Anwendung verschiedener Kompressions- und Expansions-Arten mit maximal drei unabhĂ€ngigen FrequenzbĂ€ndern, von denen jedes Band einstellbare Übergangsfrequenzen und eigene HĂŒllkurven-Parameter besitzt. Jeder Frequenzbereich hat sowohl einen oberen als auch unteren Threshold, was die gleichzeitige Dynamikbearbeitung mit zwei Kompressionsarten pro Band ermöglicht.

24.28.1 Dynamikbearbeitung: Theorie

Um das Multiband-Dynamics-GerÀt besser zu verstehen, hilft es, die vier verschiedenen Methoden zu kennen, mit denen die Dynamik eines Signals beeinflusst werden kann.

Unter dem Begriff Kompression verstehen wir gewöhnlich das Absenken von Signalen, wenn sie einen Schwellwert (Threshold) ĂŒberschreiten. Auf diese Weise funktioniert Lives Compressor (siehe Compressor). Genauer gesagt handelt es sich um Downward-Kompression, da der Pegel von lauten Signalen verringert und der Dynamikbereich eingeschrĂ€nkt wird. Es ist jedoch auch möglich, die Signaldynamik einzuschrĂ€nken, indem Signalpegel, die sich unter einem Threshold befinden, angehoben werden. Diese weitaus weniger gebrĂ€uchliche Kompressionsform wird auch Upward-Kompression genannt. Wie bei dem folgenden Diagramm ersichtlich, fĂŒhrt die Anwendung von beiden Kompressionsarten zu einem Signal, das einen kleineren Dynamikumfang als das ursprĂŒngliche Signal hat.

Downward- und Upward-Kompression.

Das Gegenteil von Kompression ist Expansion. Ein typischer Expander verringert den Pegel von Signalen, die sich unter einem Threshold befinden. Nach diesem Prinzip arbeitet auch Lives Gate (siehe Gate), wobei es sich genau genommen um Downward-Expansion handelt, da der Pegel von leisen Signalen weiter verringert und somit der Dynamikbereich erweitert wird. Es ist jedoch auch möglich, den Dynamikbereich eines Signals zu erweitern, indem Signalpegel, die ĂŒber einem Threshold liegen, weiter angehoben werden. Ähnlich der Upward-Kompression wird diese Technik auch als Upward-Expansion bezeichnet und ist weitaus weniger verbreitet. Das folgende Diagramm zeigt, dass beide Expansionsarten zu einem Signal mit höherem Dynamikumfang fĂŒhren.

Downward- und Upward-Expansion.

Eine Zusammenfassung:

  • Downward-Kompression (verbreitet): macht laute Signale leiser
  • Upward-Kompression (weniger verbreitet): macht leise Signale lauter
  • Downward-Expansion (verbreitet): macht leise Signale leiser
  • Upward-Expansion (weniger verbreitet): macht laute Signale lauter

Das Multiband-Dynamics-GerĂ€t ermöglicht die Bearbeitung mit allen vier Methoden. Da das GerĂ€t darĂŒber hinaus Eingangssignale in drei FrequenzbĂ€nder aufteilen kann und jedes Band sowohl einen unteren als auch oberen Threshold besitzt, bietet eine Instanz des Multiband-Dynamics-Effekts insgesamt sechs Arten Dynamikbearbeitung gleichzeitig.

24.28.2 OberflÀche und Bedienelemente

Die High- und Low-Taster schalten die High- und Low-BĂ€nder ein oder aus. Sind beide EckbĂ€nder ausgeschaltet, funktioniert das GerĂ€t wie ein normaler, einbandiger Kompressor. In diesem Fall beeinflussen nur die Mid-Parameter das Eingangssignal. Mit den Frequency-Reglern unter den High- und Low-Tasten können die Übergangsfrequenzen eingestellt werden, die wiederum den Frequenzbereich fĂŒr jedes Band festlegen. Wenn Low-Frequency auf 500 Hz und High-Frequency auf 2000 Hz gestellt ist, reicht das tiefe Band von 0 Hz bis 500 Hz, das mittlere von 500 Hz bis 2000 Hz und das hohe von 2000 Hz bis zur höchsten Frequenz, die mit der eingestellten Samplingrate oder Ihrer Hardware erreicht werden kann.

Jedes Band hat einen Aktivierungs- und Solo-Schalter. Steht dieser Schalter fĂŒr ein Band auf aus, werden die Einstellungen fĂŒr Kompression/Expansion und Gain ignoriert. Das Solo-Hören eines Bandes schaltet die anderen BĂ€nder stumm. Der Input-Regler erhöht oder verringert den Eingangspegel fĂŒr jedes Band getrennt, noch bevor die Dynamikbearbeitung durchgefĂŒhrt wird. Die Output-Regler rechts von der Anzeige bestimmen hingegen den Ausgangspegel fĂŒr die BĂ€nder nach der Bearbeitung.

Die Anzeige ermöglicht Ihnen nicht nur eine optische Kontrolle ĂŒber Ihre Dynamikbearbeitung, sondern auch das Einstellen der relevanten Kompressions- bzw. Expansions-Parameter. FĂŒr jedes Band wird der Ausgangspegel mit den großen Balken und der Eingangspegel vor der Bearbeitung mit den kleinen gelben Balken angezeigt. Wird keine Dynamikbearbeitung ausgefĂŒhrt, liegt die Eingangsanzeige auf einer Linie mit der Ausgangsanzeige. Die Skalierung im unteren Displaybereich zeigt einen dB-Wert. Wenn Sie den Pegel oder die Dynamikbearbeitung fĂŒr ein Band einstellen, können Sie sehen, wie sich der Ausgangspegel im Vergleich zum Eingangspegel Ă€ndert.

Wenn Sie mit der Maus ĂŒber die Anzeige gehen, Ă€ndert sich der Cursor zur Klammer, sobald er sich rechts oder links den Seiten der Blöcke nĂ€hert. Diese Blöcke reprĂ€sentieren die Signalpegel unter dem unteren (Below, kurz B) und ĂŒber dem oberen (Above, kurz A) Threshold. Ein Ziehen nach links oder rechts an den entsprechenden Seiten dieser Blöcke stellt somit den Threshold ein. Das Halten von STRG(PC) / CMD(Mac) wĂ€hrend des Ziehens stellt fĂŒr alle BĂ€nder gemeinsam den gleichen Threshold ein. Halten Sie ALT(PC) / ALT(Mac), um gleichzeitig obere und untere Thresholds fĂŒr ein einzelnes Band einzustellen. Halten von Shift beim nach links oder rechts ziehen ermöglicht Ihnen den Threshold eines Bandes feiner einzustellen.

Wenn Sie mit der Maus in die Mitte eines Blocks gehen, Ă€ndert sich der Cursor zu einem Pfeilsymbol. Klicken und ziehen Sie nach oben oder unten, um das Signal innerhalb des gewĂ€hlten LautstĂ€rkebereichs lauter oder leiser zu machen. Das Halten von STRG(PC) / CMD(Mac) wĂ€hrend des Ziehens stellt die LautstĂ€rke beim gleichen Block fĂŒr alle BĂ€nder ein. Halten Sie ALT(PC) / ALT(Mac), um gleichzeitig obere und untere LautstĂ€rken eines einzelnen Bandes einzustellen. Halten von Shift beim nach oben oder unten ziehen ermöglicht Ihnen die LautstĂ€rke eines Bandes feiner einzustellen. Ein Doppelklick in den Bereich setzt die LautstĂ€rke bzw. Ratio auf ihren Standardwert zurĂŒck.

Fachsprachlich entspricht eine Verkleinerung des Pegels im Block ĂŒber dem Oberen Threshold (A) der Anwendung von Downward-Kompression und eine VergrĂ¶ĂŸerung der Anwendung von Upward-Expansion. Ebenso entspricht eine Verkleinerung des Pegels im Block unter dem Unteren Threshold (B) der Anwendung von Downward-Expansion, wĂ€hrend eine VergrĂ¶ĂŸerung der Anwendung von Upward-Kompression entspricht. In allen FĂ€llen stellen Sie in den Blöcken die Ratio des jeweiligen Kompressors oder Expanders ein.

Die Threshold- und Ratio-Parameter fĂŒr alle BĂ€nder lassen sich auch in der Spalte rechts von der Anzeige einstellen. Mit den "T", "B" und "A"-Tasten unten rechts im Anzeige-Bereich kann zwischen drei Anzeige-Modi umgeschaltet werden: Time (Attack und Release-Zeit), Below (unterer Threshold und Ratio-Wert) und Above (oberer Threshold- und Ratio-Wert), jeweils fĂŒr jedes Band.

FĂŒr die oberen Thresholds (A) bestimmt Attack, wie lange fĂŒr das Erreichen der maximalen Kompression oder Expansion benötigt wird, sobald der Signalpegel den Threshold ĂŒberschreitet.

Release hingegegen bestimmt, wie lange das GerĂ€t fĂŒr die RĂŒckkehr zum Normalbetrieb benötigt, nachdem der Signalpegel unter den Threshold fĂ€llt.

Ist Soft Knee aktiviert, setzt die Kompression oder Expansion eher sanft ein, sobald sich der Signalpegel dem Threshold nÀhert.

Der RMS/Peak-Schalter beinflusst ebenfalls wie schnell Multiband Dynamics auf PegelĂ€nderungen reagiert. Ist Peak gewĂ€hlt, reagiert das GerĂ€t eher auf kurze Pegelspitzen im Signal. Im RMS-Modus hingegen reagiert es auf sehr kurze Pegelspitzen weniger empfindlich und die Dynamikbearbeitung startet erst, wenn der Eingangspegel den Threshold bereits fĂŒr eine etwas lĂ€ngere Zeit ĂŒberschritten hat.

Der globale Output-Regler bestimmt den Gesamt-Ausgangspegel des GerÀts.

Der Time-Parameter skaliert die Zeitwerte aller Attack- und Release-Parameter. Dies ermöglicht Ihnen die Relation der HĂŒllkurvenzeiten zueinander zu erhalten, jedoch alle Zeiten um den gleichen Wert schneller oder langsamer einzustellen.

Der Amount-Regler bestimmt die StÀrke der auf allen BÀndern angewendeten Kompression oder Expansion. Bei 0% besitzt jeder Kompressor/Expander eine effektive Ratio von 1, es wird also keine Bearbeitung am Signal vorgenommen.

24.28.3 OberflÀche und Parameter

Der Multiband-Dynamics-Effekt mit den Sidechain-Parametern.

Normalerweise ist das komprimierte Signal mit dem Eingangssignal, das die Kompression auslöst, identisch. Bei Verwendung von Sidechaining ist es jedoch möglich, ein Signal basierend auf dem Pegel eines anderen Signals oder basierend auf einem bestimmten Frequenzband zu komprimieren. Die Sidechain-Parameter erreichen Sie, indem Sie das Multiband-Dynamics-Fenster durch Umschalten des Tasters in seiner Titelleiste ausklappen.

Wenn Sie diesen Bereich mit dem "Sidechain"-Schalter aktivieren, können Sie jeden von Lives internen Routing-Punkten aus dem MenĂŒ darunter auswĂ€hlen. Die so gewĂ€hlte Signalquelle arbeitet nun anstelle des tatsĂ€chlich bearbeiteten Signals als Auslöser fĂŒr das Processing.

Der Gain-Regler bestimmt den Pegel des externen Sidechain-Eingangssignals; der Dry/Wet-Regler ermöglicht es Ihnen, eine Kombination aus dem externen Sidechain-Eingangssignal und dem Originalsignal als Auslöser fĂŒr den Kompressor zu wĂ€hlen. Steht Dry/Wet auf 100%, wird das GerĂ€t ausschließlich von der Sidechain-Signalquelle ausgelöst. Bei 0% wird das Sidechain-Signal gar nicht genutzt. Beachten Sie, dass ein Erhöhen von Gain nicht zu einer Erhöhung der LautstĂ€rke des Originalsignals im Mix fĂŒhrt. Das Sidechain-Signal dient ausschließlich zum Triggern fĂŒr das GerĂ€t und ist selbst nie hörbar.

Mit dem Kopfhörerschalter können Sie nur das Sidechain-Signal abhören und den Ausgang des Gates stummschalten. Da das Sidechain-Signal nicht zum Ausgang gelangt und nur als Auslöser fĂŒr das GerĂ€t arbeitet, vereinfacht Ihnen diese temporĂ€re Abhörmöglichkeit, die Sidechain-Parameter einzustellen und das Signal zu ĂŒberprĂŒfen, das das GerĂ€t arbeiten lĂ€sst.

24.28.4 Tipps zu den Multiband Dynamics

Multiband Dynamics ist ein mĂ€chtiges und mit umfangreichen Funktionen ausgestattetes GerĂ€t, das gleichzeitig sechs unabhĂ€ngige Bearbeitungsarten ausfĂŒhren kann. Aufgrunddessen gestaltet sich der Einstieg nicht gerade leicht. Hier einige Standardanwendungen, die Ihnen das GerĂ€t nĂ€her bringen.

24.28.4.1 Grundlagen zur Multiband-Kompression

Indem nur die oberen Thresholds benutzt werden, kann Multiband Dynamics als traditioneller "Downward"-Kompressor eingesetzt werden. Stellen Sie die Übergangsfrequenzen passend zu Ihrem Audiomaterial ein und wenden dann die Downward-Kompression an (indem Sie in den oberen Blocks im Display nach unten ziehen oder durch numerische Eingabe eines Ratio-Wertes grĂ¶ĂŸer 1).

24.28.4.2 De-Essing

Um Ihrem Klangmaterial SchĂ€rfe zu nehmen, die durch ĂŒbermĂ€ĂŸig laute, hohe Frequenzen (wie z.B. Zischlaute) verursacht wird, aktivieren Sie nur das obere Band und stellen die Übergangsfrequenz auf ungefĂ€hr 5 kHz ein. Ändern Sie nach und nach Threshold und Ratio, um eine sanfte Downward-Kompression zu erhalten. Das Solo-Abhören des Bandes kann Ihnen helfen, Ihre Einstellungen besser einschĂ€tzen zu können. Meistens funktioniert das De-essing mit schnellen Attack- und Release-Zeiten am besten.

24.28.4.3 Dekompression

Das Steigern von Druck und Lautheit bei bereits ĂŒberkomprimierten Mischungen, die fast keine verbleibenden Transienten zur Bearbeitung mehr bereitstellen, ist ein typisches Beispiel hierfĂŒr. Meistens sind diese Mischungen bereits extrem in der Lautheit maximiert, sodass kein Headroom mehr vorhanden ist. GlĂŒcklicherweise kann Upward-Expansion in solchen Situationen helfen, dem "komplett an die Wand gefahrenen" Material wieder etwas Dynamik zu geben. Um dies zu machen:

  1. Verringern Sie den Eingangspegel mit dem Input-Regler, um zusÀtzlichen Headroom zu gewinnen.
  2. Stellen Sie die Above-Schwellwerte der BÀnder so ein, dass sie unter den höchsten Pegelspitzen liegen.
  3. Stellen Sie fĂŒr jedes Band eine kleine Menge an Upward-Expansion ein. Gehen Sie dabei jedoch vorsichtig vor - extreme Upward-Expansion lĂ€sst Transienten sehr laut werden.
  4. Stellen Sie vorsichtig die Attack- und Release-Zeiten fĂŒr jedes Band ein. Beachten Sie, dass im Gegensatz zur normalen Downward-Kompression, sehr schnelle Attack-Zeiten die Wahrnehmung der Transienten steigert, wĂ€hrend langsamere Zeiten zu einem dumpferen Klang fĂŒhren.

Hinweis: Wenn Sie nach Ihrer "Rettungsaktion" fĂŒr die Pegelspitzen wieder einen Maximizer oder Limiter-Effekt zur Erhöhung der LautstĂ€rke hinzufĂŒgen, kann die gewonnene Dynamik eventuell wieder verloren gehen.

24.29 Overdrive

Der Overdrive-Effekt.

(Hinweis: Der Overdrive-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Overdrive ist ein Verzerrer-Effekt, der sich an den klassischen Bodeneffektpedalen orientiert, die zumeist von Gitarristen eingesetzt werden. Entgegen den meisten Verzerrer-Effekten, kann Overdrive jedoch extrem hart in die Verzerrung gefahren werden, ohne dabei die Dynamik des Signals opfern zu mĂŒssen.

Der Verzerrerstufe ist ein Bandpass-Filter vorgeschaltet, das mit einem X-Y-Feld gesteuert werden kann. Um die Filterbandbreite zu bestimmen, klicken und ziehen Sie auf der vertikalen Achse. Um die Filterfrequenz einzustellen, klicken und ziehen Sie auf der horizontalen Achse. Beide Parameter lassen sich auch mit den Reglern unter dem X-Y-Feld einstellen.

Der Drive-Regler bestimmt die StÀrke der Verzerrung. 0% bedeutet jedoch nicht, dass keine Verzerrungen vorhanden sind!

Bei Tone handelt es sich um eine Klangregelung, die dem Verzerrer nachgeschaltet ist. Bei höheren Werten werden hohe Frequenzen im Signal verstÀrkt, der Klang wird heller.

Der Dynamics-Regler bestimmt, wie viel Kompression angewendet wird, wenn die Verzerrung zunimmt. Bei niedrigen Werten fĂŒhren stĂ€rkere Verzerrungen zu einer Zunahme der internen Kompression und der AufholverstĂ€rkung. Bei höheren Werten wird weniger Kompression angewendet.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf "100%", wenn Sie Overdrive in einer Return-Spur verwenden.

24.30 Pedal

Der Pedal-Effekt.

(Hinweis: Der Pedal-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Pedal ist ein Gitarrenverzerrer. In Verbindung mit den Live-Effekten Tuner (siehe Tuner), Amp (siehe Amp) und Cabinet (siehe Cabinet) eignet sich Pedal hervorragend zur Bearbeitung von Gitarren-Sounds. Pedal lĂ€sst sich jedoch auch fĂŒr untypische Signale einsetzen, zum Beispiel als alleiniger Effekt auf Vocals, Synths oder Drums.

Gain reguliert den Distortion-Anteil, der auf das unbearbeitete Signal gelegt wird. 0% bedeutet jedoch nicht, dass keine Verzerrungen vorhanden sind. 0% heißt jedoch nicht, dass gar keine Verzerrungen vorhanden sind Wir empfehlen Gain zuerst auf 0% zurĂŒckzusetzen und dann den Wert langsam zu erhöhen, bis der gewĂŒnschte Ausgangspegel erreicht ist. Wird Pedal in einer GerĂ€tekette als erstes EffektgerĂ€t eingesetzt, kann der Gain-Parameter von Utility verwendet werden (siehe Utility), um den Signalpegel davor weiter abzusenken.

Der globale Output-Regler bestimmt den Gesamt-Ausgangspegel des GerÀts.

Sie können drei verschiedenen Pedal-Typen wÀhlen, jeder ist von einem bestimmten Distortion-Pedal inspiriert und hat seinen eigenen Klangcharakter.

  • Overdrive: warm und weich
  • Distortion: tight und aggressiv
  • Fuzz: instabil, mit den Sound eines kaputten Amps

Pedal hat einen Dreiband-EQ integriert, mit dem der Sound nach der Verzerrerstufe weiter geformt werden kann. Dieser EQ ist adaptiv, das heißt, dass die Resonanz (oder “Q”) stĂ€rker wird, abhĂ€ngig von der Pegelanhebung/Absenkung des EQ-Bandes.

Der Bass-Regler ist ein Peak-EQ mit einer Mittenfrequenz von 100Hz. Er ist sehr nĂŒtzlich, um BĂ€ssen und Drum-Sounds mehr Druck zu geben oder um die tiefen Frequenzen von Gitarren anzupassen.

Der Mid-Regler ist ein dreifach schaltbarer Boosting-EQ. Der Mid-Frequency-Schalter wĂ€hlt die Mittenfrequenz und den Frequenzbereich des Mid-Reglers. Die Mittenfrequenz wird mit dem Mid-Regler eingestellt. Die Bandbreite des Filters ist in der unteren Stellung kleiner und in der oberen Stellung grĂ¶ĂŸer. Dies ist bei Gitarrenpedalen oft vorhanden, wo es normal ist, engere Absenkungen/Anhebungen in den tiefen Frequenzen zu machen und breitere in den hohen Frequenzen.

Die Mitten-Frequenzen fĂŒr die jeweiligen Schalterstellungen sind:

  • Untere Einstellung, der Schalter steht links: 500 Hz
  • Mittlere Einstellung, der Schalter steht in der Mitte: 1 kHz
  • Hohe Einstellung, der Schalter steht rechts: 2 kHz

Der Treble-Regler ist ein Hishelf-EQ mit einer Filterfrequenz von 3,3 kHz. Er ist nĂŒtzlich, um harsch klingende Höhen zu entfernen (oder auch zu boosten, wenn Sie das lieber mögen).

Tipp: FĂŒr feinere EQ-Einstellungen nach der Verzerrung sollten die Regler in ihrer neutralen Stellung bleiben und stattdessen sollte ein zusĂ€tzlicher EQ eingefĂŒgt werden, z.B. EQ Eight (siehe EQ Eight).

Der Sub-Schalter aktviert ein Low-Shelf-Filter, das Frequenzen unter 250Hz boostet. Sie können Sub auch auf verschiedene Weise mit dem Bass-Regler kombinieren, indem Sie Sub einschalten und Bass auf -100% stellen oder umgekehrt Sub aus und Bass auf 100% stellen.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

Das Aliasing kann durch Aktivieren des Hi-Quality-Modus reduziert werden, auf den Sie mittels Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) KontextmenĂŒ Zugriff haben. Dies verbessert die KlangqualitĂ€t -- besonders im Höhenbereich -- erhöht aber auch die CPU-Last etwas.

24.30.1 Pedal-Tipps

24.30.1.1 Pedal in einer GerÀtekette einsetzen

Die Beschaffenheit und LautstĂ€rke des Eingangssignals hat eine starken Einfluss darauf, wie der Verzerrer reagiert. Setzen Sie zum Beispiel einen Kompressor vor Pedal in der GerĂ€tekette ein, bekommen Sie ein ausgewogeneres Klangergebnis. Andererseits kann das HinzufĂŒgen eines EQs oder Filters mit hoher Gain-Einstellung und Resonanz vor Pedal einen schreienden Distortion-Effekt ergeben.

24.30.1.2 Techno Kick

WĂ€hlen Sie eine geeignete Kick-Drum mit langem Decay (z.B. Kit-Core 909 mit aufgedrehtem Decay). WĂ€hlen Sie dann das “Distort”-Pedal, aktivieren den Sub-Schalter und wĂ€hlen einen passenden Gain-Wert.

FĂŒr mehr “Whack” setzen Sie einfach den Mid-Frequency-Schalter nach ganz rechts und drehen den Mid-Regler auf. FĂŒr mehr “Thump” können Sie den Bass-Regler aufdrehen.

FĂŒr weniger „Air” reduzieren Sie den Treble-Regler.

24.30.1.3 Drum Group Fizzle

Um einer Drum-Gruppe einen durchsetzungsfÀhigeren, zischenden Sound zu geben, wÀhlen Sie Fuzz-Pedal, erhöhen Gain auf 50% und stellen sicher, dass der Sub-Switch deaktiviert ist.

Reduzieren Sie den Bass- und Mid-Regler komplett auf -100% und stellen dann den Mid-Frequency-Schalter nach Geschmack ein. Erhöhen Sie Treble auf 100%.

Stelle den Output auf -20 dB. Ziehe als nÀchstes den Dry/Wet-Regler auf 0 % herunter und langsam wieder herauf, bis die Drums so zischen, wie du es brauchst.

24.30.1.4 Defekter Lautsprecher

WĂ€hlen Sie das “Fuzz”-Pedal und stellen sicher, dass der Sub-Schalter deaktiviert ist. Drehen Sie dann den Bass-Regler komplett runter und stellen Treble auf 25%.

Stellen Sie den Mid-Regler auf 100% und bewegen den Mid-Frequency-Schalter nach ganz rechts. Setzen Sie abschließend den Gain-Regler auf 100%.

24.30.1.5 Sub Warmer

Um einem einfachen Sub-Bass mehr Obertöne und WĂ€rme zu geben, wĂ€hlen das OD-Pedal, aktivieren den Sub-Schalter und drehen den Bass-Regler auf. Erhöhen Sie dann langsam Gain bis der gewĂŒnschte Effekt erreicht ist. Sie können anschließend die mittleren Frequenzen mit dem Mid-Regler anheben oder absenken.

24.31 Phaser

Der Phaser-Effekt.

(Hinweis: Der Phaser-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Der Effekt Phaser-Flanger (siehe Phaser-Flanger) wurde mit Live 11.0 eingefĂŒhrt, er bietet als erweiterte Version von Flanger einen grĂ¶ĂŸeren Funktionsumfang. Phaser gehört seit Live 11.0 nicht mehr zur Core Library, ist aber in der User Library noch vorhanden. In Live-Sets aus frĂŒheren Versionen wie 10.1.30, in denen Phaser eingesetzt wurde, lĂ€sst sich der Effekt auch ab 11.0 noch öffnen.

Phaser verwendet eine Reihe von All-Pass-Filtern, um eine Phasenverschiebung im Frequenzspektrum des Klangs zu erzeugen.

Der Poles-Parameter erzeugt Kerben im Frequenzspektrum. Mit dem Feedback-Parameter kann man diesen Effekt invertieren und die Kerben in Betonungen umwandeln. Die Eckfrequenz der Filter kann mit dem Frequency-Parameter bestimmt werden, der gemeinsam mit dem Feedback-Parameter auch durch das X/Y-Bedienelement des Effekts gesteuert werden kann.

Der Effekt bietet die zwei Betriebsarten Space und Earth, die die Verteilung der Kerben im Frequenzspektrum und damit die "Farbe" des Klangs bestimmen. Dieser Effekt kann mit dem Color-Parameter weiter variiert werden.

Die Filterfrequenz kann mit einem integrierten HĂŒllkurvenfolger gesteuert werden. Justieren Sie die IntensitĂ€t der Modulation mit dem Envelope-Regler (negative Werte invertieren die HĂŒllkurve) und stellen Sie dann den gewĂŒnschten HĂŒllkurvenverlauf mit den Parametern Attack und Release ein.

Phaser besitzt auch zwei LFOs zur Modulation der Filterfrequenzen von rechtem und linkem Kanal. Die LFOs bieten sechs verschiedene Wellenformen an: Sinus, Rechteck, Dreieck, SÀgezahn aufwÀrts, SÀgezahn abwÀrts und Zufall. Die IntensitÀt, mit der der LFO die Filterfrequenzen moduliert, wird mit dem Amount-Parameter eingestellt.

Die LFO-Geschwindigkeit lÀsst sich mit dem Rate-Regler in Hertz eingeben. Sie kann in Hertz oder synchronisiert zum Songtempo eingestellt werden.

Der Phase-Parameter erzeugt Stereo-Effekte, indem er die Wellenformen der mit gleicher Frequenz laufenden LFOs gegeneinander verschiebt. Wenn Sie diesen Parameter auf "180" stellen, sind die beiden Wellenformen exakt gegenphasig (um 180 Grad verschoben), so dass die eine gerade das Maximum erreicht, wenn die andere am Minimum ist.

Spin verstimmt die beiden LFOs gegeneinander. Die Filter jeder Seite werden dadurch mit einer unterschiedlichen LFO-Frequenz moduliert; der Frequenzunterschied hÀngt vom Spin-Wert ab.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie den Phaser in einer Return-Spur verwenden.

24.32 Phaser-Flanger

Der Phaser-Flanger-Effekt

Phaser-Flanger bietet die Funktionen der Flanger- und Phaser-Effekte zusammengefasst in einem GerĂ€t als unabhĂ€ngige Modi, sowie einen zusĂ€tzlichen Doubler-Modus. In allen drei Modi lassen sich satt schwebende, ausdrucksstarke Sounds mit einer Vielzahl verschiedener Parameter und Optionen erzeugen. FĂŒr weitreichende Modulationsmöglichkeiten sorgen zwei LFOs und ein Envelope Follower.

Im Display können Sie einen der drei folgenden Modi wÀhlen:

  • Phaser, der einen großen Frequenz- und Modulationsumfang bietet und wandernde Kerbfilter (Notches) erzeugt, indem er eine in der Phase verschobene Version des Eingangssignals wieder zurĂŒck in den Eingang leitet. Die Phasenverschiebung wird mit modulierten Allpass-Filtern erzeugt und hat einen satten Sound.
  • Flanger erzeugt einen sich kontinuierlich verĂ€ndernden Kammfiltereffekt durch HinzufĂŒgen zeitlich modulierter, verzögerter Signale, die wieder zurĂŒck in den Eingang gespeist werden.
  • Doubler erzeugt den Effekt gedoppelter Spuren (mehrerer ĂŒbereinander gelegter Aufnahmen mit Ă€hnlichen Takes) indem zum Eingangssignal zeitlich modulierte, verzögerte Signale hinzugefĂŒgt werden.

Das Display enthĂ€lt eine Visualisierung der Effekte und die Tasten zur Mode-Auswahl. Die Visualisierung zeigt unterschiedliche Informationen an, abhĂ€ngig von dem gewĂ€hlten Modus und den Einstellungen des LFO-Stereo-Modus (der unten ausfĂŒhrlich beschrieben wird).

Im Phaser-Modus zeigt die Visualisierung die Anzahl der Kerben (Notches) und ihre Position im Frequenzspektrum an.

Die Parameter von Phaser lassen sich im unteren Teil des Displays einstellen.

Der Parameter Notches erhöht oder verringert die Zahl der verwendeten Allpassfilter. Center wĂ€hlt die mittlere Frequenz fĂŒr die Notches. Spread erhöht oder verringert den Abstand zwischen Notches, indem der Q-Faktor fĂŒr die Allpassfilter geĂ€ndert wird. Blend mischt das Modulationsrouting zwischen Center Frequency (Blend auf 0.0) und Spread (Blend auf 1.0).

Im Flanger-Modus zeigt die Visualisierung, wie das Modulationssignal die Delayzeit beeinflusst. Die Position ganz links entspricht dabei dem gewÀhlten Wert des Time-Parameters. Bewegt sich die Visualisierung nach rechts, verringert sich die Delay-Zeit; bewegt sie sich nach links, erhöht sie sich. Time bestimmt die Delayzeit der Flanger-Delays.

Im Doubler-Modus verhÀlt sich die Visualisierung im Vergleich zum Flanger-Modus etwas anders. Die Modulation im Doubler-Modus ist bipolar. Wenn sich die Visualisierung nach rechts bewegt, nimmt die Delayzeit zu, bewegt sie sich nach links, nimmt sie ab. Der Parameter Time stellt die Delayzeit der Doubler-Delays ein.

FĂŒr feinere Kontrolle ĂŒber den Sound, kann das GerĂ€t mit der Taste in der Titelzeile von Phaser-Flanger ausgeklappt werden, wodurch weitere Optionen fĂŒr den Haupt-LFO und den zweiten LFO erscheinen, sowie einem Envelope Follower und einem Safe Bass Hochpassfilter. ZusĂ€tzlich wird die Visualisierung fĂŒr den Haupt-LFO sichtbar, in der seine Rate, seine Wellenform und die Phasenbeziehung zwischen den StereokanĂ€len angezeigt werden.

Die ausgeklappte Ansicht des Phaser-Flanger Effekts.

Die Geschwindigkeit des Haupt-LFOs wird mit dem Freq/Rate-Parameter gesteuert und kann wahlweise zum tempo synchron oder frei laufen. Verwenden Sie die Modulation Sync-Tasten links neben dem Regler, um zwischen Frequency und Sync Rate zu wÀhlen. Auf Hz gestellt, steuert der entsprechende Freq-Regler die LFO-Rate in Hertz; andernfalls wird der Wert des Rate-Reglers zum Songtempo synchronisiert und ist dann als Notenwert einstellbar.

FĂŒr den Haupt-LFO sind verschiedene Wellenformen verfĂŒgbar, die im LFO Waveform-WahlmenĂŒ zu finden sind. Mit dabei sind Sine, Triangle (default), Saw Up, Saw Down, Rectangle, Random und Random S&H (Sample and Hold). ZusĂ€tzlich gibt es noch Triangle Analog, Triangle 8, Triangle 16, die nachfolgend beschrieben werden:

  • Triangle Analog ist eine tiefpassgefilterte Rechteck-Wellenform, die ihre Form und Amplitude bei verschiedenen LFO-Raten extrem Ă€ndert.
  • Triangle 8 unterteilt eine Schwingungsperiode einer normalen Dreieckswelle in acht diskrete Schritte.
  • Triangle 16 unterteilt eine Periode einer normalen Dreieckswelle entsprechend in sechzehn diskrete Schritte.

Die LFO Stereo Mode-Tasten wechseln zwischen dem Phase- und dem Spin-Modus, beide Modi erlauben die unabhÀngige Modulation jedes Stereokanals.

Wird Phase gewÀhlt, Àndert sich beim Einstellen des Phase-Werts die Phasenbeziehung zwischen dem linken und rechten Kanal. Bei 180° sind die Phase des linken und rechten Kanals komplett invertiert. Dies wird entsprechend in der LFO-Visualisierung dargestellt.

Wird Spin gewĂ€hlt, fĂŒhrt eine Änderung des Spin-Werts dazu, dass beide LFO-Raten fĂŒr Links und Rechts relativ zueinander verstimmt werden. Dies wird ebenfalls in der Visualisierung im Hauptdisplay sichtbar.

Duty Cycle Ă€ndert die Zeitskalierung der Wellenformperiode und komprimiert sie entweder in Richtung Anfang des Wellenformzyklus (100%) oder Ende des Zyklus (-100%). Bei 0% ist die Zeitskalierung der Periode gleichmĂ€ĂŸig ĂŒber den gesamten Zyklus skaliert und die Wellenform wird nicht beeinflusst. Der Parameter entspricht praktisch der Pulsweite bei Rechteckwellen und seine Auswirkungen sind gut in der Wellenformdarstellung fĂŒr den Haupt-LFO zu sehen. Duty Cycle hat keine Wirkung bei den Noise-basierten Modulationswellenformen Random und Random S&H.

Der zweite LFO hat ein fest eingestellte Dreieckswellenform und kann mit den Parametern LFO2 Mix und LFO2 Freq/Rate gesteuert werden.

LFO2 Mix bestimmt die IntensitĂ€t, mit der LFO2 zum Haupt-LFO gemischt wird. Bei 0% wirkt ausschließlich der Haupt-LFO, bei 100% ist nur LFO2 aktiv.

Die Geschwindigkeit des zweiten LFOs kann unabhÀngig oder synchron zum Tempo eingestellt werden. Die Auswahl ist mit den Modulation Sync 2-Tasten möglich. LÀuft der LFO unabhÀngig, wird seine Rate in Hertz angezeigt, die mit dem LFO2 Freq-Parameter eingestellt werden kann. LÀuft der LFO temposynchron, werden stattdessen Taktunterteilungen/Notenwerte angezeigt, die dann mit dem LFO2 Rate-Parameter eingestellt werden können.

An globalen Parametern sind Amount, Feedback, Output, Warmth und Dry/Wet vorhanden. Ist das GerÀt ausgeklappt, kann auf den zusÀtzlichen Envelope Follower und Safe Bass Hochpassfilter zugegriffen werden.

Amount stellt die IntensitÀt der Delay-Modulation ein, mit der Eingangssignale bearbeitet werden und betrifft sowohl den Haupt-LFO als auch LFO2.

Feedback bestimmt, wir stark das Ausgangssignal wieder zurĂŒck an die jeweiligen EingĂ€nge geleitet wird. Wird der Parameter höher eingestellt, ergibt sich ein extremerer Sound mit Tendenz zu Kammfiltereffekten, bei denen einige Frequenzen betont und andere abgeschwĂ€cht sind. Im Doubler-Modus entstehen lĂ€ngere wahrnehmbare Delays, die deutlicher hörbar werden, sobald die Wiedergabe gestoppt wird. Das Feedback-Signal kann mit der Ø-Taste invertiert werden, was einen eher “hohlen” Sound ergibt, wenn er mit hohen Feedback-Einstellungen kombiniert wird.

Achtung: hohe Feedback-Werte können in Kombination mit bestimmten Einstellungen zu einem unkontrolliert schnellen Anstieg der LautstĂ€rkepegel fĂŒhren. SchĂŒtzen Sie Ihre Ohren und Ihr Equipment!

Unter dem Haupt-LFO finden Sie den Envelope Follower. Ein Envelope Follower (HĂŒllkurvenfolger) ĂŒbertrĂ€gt die Amplitude des empfangenen Audiosignals als Steuersignal auf eine Modulationsquelle.

Um den Envelope Follower einzusetzen, aktivieren Sie die Taste Env Fol und stellen Envelope Amount auf einen anderen Wert als Null. Envelope Amount bestimmt die IntensitĂ€t der vom Envlope Follower verursachten Modulation. Negative Werte kehren die Phase der HĂŒllkurve um.

Attack und Release bestimmen die Zeiten der Attack- und Release-HĂŒllkurvenabschnitte des Envelope Followers. KĂŒrzere Attack-Zeiten lassen den Envelope Follower schneller reagieren, wĂ€hrend lĂ€ngere Zeiten sein Einsetzen verzögern. KĂŒrzere Release-Zeiten lassen den Effekt des Envelope Follower schneller stoppen als lĂ€ngere Release-Zeiten.

Safe Bass ist ein Hochpassfilter, das den Effekt bei Signalanteilen unter einer bestimmten Frequenz reduziert. Der einstellbare Bereich geht von 5 Hz bis 3000 Hz. Dies kann das Mixing bei bestimmten Signalen mit hohem Bassanteil erleichtern.

Output bestimmt den Ausgangspegel des Effektsignals. Der Warmth-Parameter fĂŒgt leichte Verzerrungen und einen Filtereffekt fĂŒr einen wĂ€rmeren Sound hinzu. Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhĂ€ltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie Phaser-Flanger in einer Return-Spur einsetzen.

24.33 Redux

Der Redux-Effekt

Der Redux-Effekt bietet zahlreiche Parameter, um verschiedenste verzerrte und geschredderte Sounds zu erzeugen. Jegliches Quellmaterial kann regelrecht auseinander genommen werden, mit Effekten, die von brutal harter Verzerrung und digitalen Aliasing-Fehlern bis hin zu einer warm fetten 8-Bit-Körnung reichen. Dem Downsampling-Effekt kann extra Rauschen und Stereoverbreiterung hinzugefĂŒgt werden, wĂ€hrend ein zusĂ€tzliches Filter den Sound weiter verformt. Auch die Amplitudenkurve des Quantizers lĂ€sst sich anpassen und erlaubt sowohl subtiles als auch radikales Bitcrushing.

Redux nutzt zwei unterschiedliche Techniken, um das Signal zu manipulieren: Die Reduktion der Abtastrate (Downsampling) und Bit-Reduktion.

24.33.1 Downsampling

Die Downsampling-Parameter liegen auf der linken Seite des GerÀts. Wird der Abtastrate mit Redux ohne weitere Filter reduziert, treten im Frequenzspektrum unharmonische Klanganteile auf. Der Frequenzbereich dieser neuen Signalanteile ist abhÀngig von dem VerhÀltnis zwischen dem Frequenzumfang des Quellmaterials und der mit dem GerÀt gewÀhlten Samplerate.

Rate bestimmt die Samplingfrequenz, mit der das Eingangssignal neu abgetastet und vermindert wird. Niedrigere Werte resultieren in einer erhöhten Abbildung mit mehr inharmonischen Tönen.

Jitter fĂŒgt dem Clocksignal des Downsamplers Rauschen hinzu, wodurch die Reduktion der Samplingfrequenz gewisse ZufĂ€lligkeiten erhĂ€lt. Es entsthet ein stĂ€rker rauschender Sound mit erhöhter Stereobreite.

Die Filter-Sektion bietet sowohl Pre als auch Post-Bearbeitung. Aktivierung der Pre-Taste schaltet einen Filter vor dem Downsampling hinzu, der die Bandbreite des heruntergesampelten Signals reduziert. Wird Jitter eingesetzt, wird auch die Stereobreite des Signals reduziert.

Die Post-Taste aktiviert ein Tiefpassfilter nach dem Downsampling-Prozess, der das Imaging reduziert. Die Frequenz dieses Post-Filters kann mit Post-Filter Octave eingestellt werden. Die hier angezeigte Zahl reprĂ€sentiert die Anzahl Oktaven ĂŒber und unterhalb der angezeigten Frequenz des Rate-Parameters.

24.33.2 Bit-Reduktion

Die Parameter fĂŒr die Bit-Reduktion liegen auf der rechten Seite des GerĂ€ts. Die Bit-Reduktion verringert die Anzahl der verwendeten Bits zur LautstĂ€rkeauflösung des digitalen Audiosignals und damit auch den Dynamikumfang, wĂ€hrend Verzerrungen und Rauschen hinzugefĂŒgt werden. Bei extremen Einstellungen geht die ursprĂŒngliche Dynamik komplett verloren und die Sounds werden zu kantigen Rechteckwellen verzerrt.

Der Bits-Parameter reduziert die Anzahl der verwendeten Bits. Der angezeigte Wert entspricht der Anzahl Bits, die zur Enkodierung des Ausgangssignals verwendet wird. Eine Reduktion dieses Werts erhöht Rauschen und Verzerrungen, wÀhrend der Dynamikumfang kleiner wird.

Shape variiert die Kurvenform und damit den Klangcharakter der Quantisierung. Höhere Werte erzeugen feinere Auflösungen fĂŒr kleinere Amplituden. Das bedeutet, das subtile Signalanteile weniger beeinflusst werden als laute Anteile. Die GesamtstĂ€rke der erzeugten Verzerrungen bei unterschiedlichen Shape-Einstellungen hĂ€ngt vom Dynamikumfang des Eingangssignals ab.

Aktivieren der DC Shift-Taste wendet einen Amplitudenversatz vor dem Quantisierungseffekt an. Hierdurch kann sich der Sound der Quantisierungsverzerrungen erheblich verÀndern, besonders wenn Bits auf einen niedrigen Wert eingestellt ist - der Sound bekommt eine höhere LautstÀrke und mehr Crunch!

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie Redux in einer Return-Spur einsetzen.

24.34 Redux Legacy

Der Redux-Legacy-Effekt.

Der LoFi-Sound eines Ensoniq Mirage, Fairlight CMI oder Commodore-64 lĂ€sst Sie nostalgisch werden? Kein Problem: Der Redux Legacy-Effekt fĂŒhrt uns zurĂŒck in die digitale Audio-FrĂŒhzeit, indem er die Samplingrate und Bitauflösung des Eingangssignals reduziert.

Der Downsample-Bereich hat zwei Parameter: "Downsample" und einen Mode-Schalter.

Wenn der Downsample-Parameter auf "1" steht, wird jedes einzelne Samplewort an den Ausgang geleitet, wodurch keine KlangÀnderung entsteht. Mit der Einstellung "2" wird nur jedes zweite Samplewort durchgelassen, wodurch der Klang schon etwas "digitaler" wird. Je höher der gewÀhlte Wert, desto niedriger ist die resultierende Samplingrate und desto "dekonstruierter" wirkt auch der Klang. Das Reduzieren der Samplingrate wirkt wie das Anwenden eines Mosaik-Effekts auf ein Bild: Es gehen Informationen verloren und es entstehen scharfe Ecken zwischen den einzelnen Blöcken.

Der Mode-Schalter bestimmt, ob beim Reduzieren der Samplingrate in einem kleineren Bereich interpoliert ("soft," bis zu 20 Samples) oder in einem grĂ¶ĂŸeren Bereich nicht interpoliert wird ("hard," bis zu 200 samples).

WĂ€hrend die Reduzierung der Samplingrate aber eine zeitliche Rasterung des Signals bewirkt, kommt es hier zu einer Rasterung der Amplitude.

Wenn der Parameter auf 8 gestellt wird, werden die Amplitudenwerte auf 256 Stufen quantisiert (8-Bit-Auflösung). Bei einer Einstellung von 1 ist das Ergebnis Ă€ußerst brutal: jedes Samplewort hat dann entweder die volle positive oder negative Aussteuerung, dazwischen gibt es nichts.

Die Reduzierung der Bitauflösung definiert ein Eingangssignal von 0dB als 16 Bit. Signale ĂŒber 0dB werden abgeschnitten, in einem solchen Fall leuchtet die rote LED.

Das Ausschalten der Bit Reduction vermindert etwas die CPU-Last.

24.35 Resonators

Der Resonators-Effekt

(Hinweis: Der Resonators-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Dieser Effekt besteht aus fĂŒnf parallelen Resonatoren, die dem Eingangssignal einen tonalen Charakter aufprĂ€gen. Er kann eine Vielzahl an KlĂ€ngen erzeugen, von gezupften Saiten bis zu Vocoder-artigen Effekten. Die Resonatoren werden in Halbtönen gestimmt, was eine musikalische Herangehensweise an ihre Einstellung erlaubt. Der erste Resonator bestimmt die Grundtonhöhe, wĂ€hrend die anderen vier relativ dazu in musikalischen Intervallen gestimmt werden.

Das Eingangssignal passiert zuerst ein Filter und wird dann in die Resonatoren eingespeist. Beim Filter fĂŒr das Eingangssignal stehen vier verschiedene Filtertypen zur Wahl: Tiefpass, Bandpass, Hochpass und Notch. Die Eckfrequenz kann mit dem Frequency-Parameter eingestellt werden.

Der erste Resonator wird mit dem kombinierten Signal des linken und des rechten Kanals gespeist, der zweite und vierte mit dem Signal des linken und der dritte und fĂŒnfte mit dem des rechten Kanals.

Der Note-Parameter bestimmt die Grundtonhöhe aller Resonatoren im Bereich von C-1 bis C5. Mit dem Fine-Parameter kann auch eine Feinstimmung in Schritten von hundertstel Halbtönen vorgenommen werden. Der Decay-Parameter entscheidet darĂŒber, wie lange die Resonatoren nach dem ZufĂŒhren eines Eingangsignal nachklingen. Je lĂ€nger die Decayzeit ist, desto tonaler wird der das Ergebnis sein, Ă€hnlich wie bei einer ungedĂ€mpften Klaviersaite. Wie bei einer echten Saite hĂ€ngt die Abklingzeit von der Tonhöhe ab; bei hohen Noten ist sie kĂŒrzer als bei tiefen. Mit dem Const-Schalter kann dieses Verhalten deaktiviert werden, die Resonatoren klingen dann unabhĂ€ngig von der Tonhöhe immer gleich lang aus.

In Resonator gibt es zwei verschiedene Resonanz-Modi. Modus A liefert eine realistisch klingende Resonation, wÀhrend Modus B einen besonders interessanten Effekt erzielt, wenn der Note-Parameter von Resonator I auf tiefe Noten gesetzt wird.

Die Brillanz des Klangergebnisses kann mit dem Parameter Color eingestellt werden.

Alle Resonatoren besitzen einen On/Off-Schalter und einen Gain-Parameter. Ein ausgeschalteter Resonator benötigt keine Rechenleistung. Das Ausschalten des ersten Resonators beeinflusst nicht die anderen Resonatoren.

Die Resonatoren II bis V folgen dem fĂŒr Resonator I eingestellten Note-Wert, können aber mit den Pitch-Parametern individuell um +/- 24 Halbtöne transponiert und mit den Detune-Parametern in Cents feingestimmt werden.

Im Ausgangsbereich findet sich der obligatorische Dry/Wet-Parameter sowie ein Width-Regler, der die Stereobreite des Effektsignals beeinflusst und bei einem Wert von Null die linke und die rechte Seite zu einem Monosignal zusammenmischt.

24.36 Reverb

Der Reverb-Effekt

Reverb (Hall) ist ein Audioeffekt, der die Eigenschaften von Schall simuliert, wenn er sich in einem Raum ausbreitet.

In der physikalischen Welt bezeichnet Hall das Ergebnis einer Schallausbreitung im Raum und damit ein Schallfeld, dessen spektraler Gehalt durch die Reflexion an starren OberflÀchen und durch Absorption entsteht. Im digitalen Kontext nÀhert man sich diesem PhÀnomen durch eine Kombination aus Filtern und modulierten Delay-Dauern.

Der Reverb-Effekt steuert all diese Faktoren prÀzise aus, um Audiosignalen spezielle RÀume zu geben, in denen sie sich ausbreiten können, von intimen StudiorÀumen bis hin zu gewaltigen Felsschluchten.

24.36.1 Input-Filter

Reverbs Input-Filter.

Das Eingangssignal passiert zuerst ein Tiefpass- und ein Hochpassfilter. Ein X/Y-Bedienelement erlaubt das Einstellen der Filtereckfrequenz (X-Achse) und der Bandbreite (Y-Achse). Um die CPU-Last zu vermindern, kann jedes Filter abgeschaltet werden, falls es nicht gebraucht wird.

24.36.2 FrĂŒhe Reflexionen

Reverbs Abschnitt fĂŒr frĂŒhe Reflexionen.

Dies sind die ersten hörbaren RĂŒckwĂŒrfe von den WĂ€nden eines Raums, bevor sich die diffuse Hall-"Fahne" aufbaut. Die Amplitude und Verteilung der frĂŒhen Reflexionen gibt einen Eindruck von der Beschaffenheit des Raums.

Der Spin-Parameter moduliert die frĂŒhen Reflexionen. Mit dem X/Y-Feld wird die IntensitĂ€t und Frequenz der Modulation eingestellt. Eine stĂ€rkere Modulation neigt dazu, ein verfĂ€rbungsĂ€rmeres (spektral neutraleres) Ausklingen zu bewirken. Wenn die Modulationsfrequenz zu hoch ist, treten Dopplereffekte beim Eingangssignal auf, zusammen mit surrealen Panning-Effekten. Spin kann mit dem dazugehörigen Schalter deaktiviert werden, um die CPU-Last etwas zu vermindern.

Der Shape-Parameter "formt" die Betonung der frĂŒhen Reflexionen und ihre Überlappung mit der diffusen Hallfahne. Kleinere Werte fĂŒhren dazu, dass die Reflexionen langsamer ausklingen und die diffuse Hallfahne frĂŒher einsetzt, wodurch es zu einer lĂ€ngeren Überlappung dieser beiden Komponenten kommt. GrĂ¶ĂŸere Werte lassen die Reflexionen schneller abklingen und die Hallfahne spĂ€ter einsetzen. Höhere Werte verbessern manchmal die VerstĂ€ndlichkeit des Signals, wĂ€hrend kleinere Werte ein sanfteres Ausklingen bewirken können.

24.36.3 Das Diffusions-Netz

Reverbs Abschnitt Diffusion Network.

Das Diffusions-Netzwerk erzeugt die Hallfahne, die auf die frĂŒhen Reflexionen folgt.

Die Shelvingfilter fĂŒr Höhen und BĂ€sse ermöglichen ein frequenzabhĂ€ngiges Abklingverhalten des Halls. Das Absenken der Höhen ahmt die Absorption höherer Frequenzen nach, die in echten RĂ€umen durch Luft, WĂ€nde, Menschen, Teppiche und so weiter verursacht wird. Das Absenken der BĂ€sse fĂŒhrt zu einem dĂŒnner werdenden Klang wĂ€hrend des Ausklingens. Jedes Filter kann separat ausgeschaltet werden, um die CPU-Last zu reduzieren.

Die Parameter Echo Density und Scale bieten weitere Möglichkeiten, die Dichte und Rauheit des diffusen Hallanteils zu kontrollieren. Sie haben besonders bei sehr kleinen RaumgrĂ¶ĂŸen einen starken Einfluss auf die klangliche FĂ€rbung wĂ€hrend des Abklingens.

24.36.4 Chorus

Reverbs Chorus-Bereich.

Die Chorus-Abteilung versieht die diffuse Hallfahne mit etwas zusÀtzlicher Modulation und Bewegung. Wie beim Spin-Effekt, können Sie die Frequenz und die Amplitude der Modulation einstellen und den Effekt gegebenenfalls ausschalten.

24.36.5 Globale Einstellungen

Der Repeat-Schalter umgeht bei seiner Aktivierung die beschriebenen Parameter und beginnt augenblicklich mit dem Einfangen und Wiederholen des Signals, bis er wieder deaktiviert wird.

Predelay verzögert die ersten frĂŒhen Reflexionen um Millisekunden. Damit tritt der gesamte Nachhall relativ zum Eingangssignal spĂ€ter auf. Der Eindruck von der GrĂ¶ĂŸe eines echten Raums hĂ€ngt zum Teil von dieser Verzögerung ab. Typische Werte fĂŒr "echte" RĂ€ume liegen im Bereich von 1ms bis 25 ms.

Smooth bestimmt, wie sich der Size-Parameter verhĂ€lt, wenn sich dessen Wert Ă€ndert. Bei None werden die Delayzeiten sofort ins Diffusion Network ĂŒbernommen, was Artefakte verursachen kann. Mit Slow oder Fast werden neue Delayzeiten ĂŒber eine bestimmte Zeit hinweg aktualisiert, wodurch der Sound an den ÜbergĂ€ngen zwischen Werten sanfter wirkt.

Der Size-Parameter hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Wahrnehmung der RaumgrĂ¶ĂŸe. Eine extrem große Raumeinstellung verleiht dem Hall einen etwas verwaschenen, diffusen Delay-Charakter. Eine extrem kleine RaumgrĂ¶ĂŸe fĂŒhrt hingegen zu starken metallischen KlangfĂ€rbungen.

Der Parameter Decay bestimmt die Zeitdauer, in der die Hallfahne auf 1/1000 (-60 dB) der Ausgangs-Amplitude abfÀllt.

Der Parameter Freeze hĂ€lt die diffuse Antwort des Eingangssignals im Schwebezustand. Ist Freeze eingeschaltet, dauert der Hall nahezu endlos an. Flat umgeht die High- und Low-Shelf-Filter, wenn Freeze eingeschaltet ist. Ist Flat deaktivert, verliert der eingefrorene Hall in den abgeschwĂ€chten FrequenzbĂ€ndern nach und nach an Energie, abhĂ€ngig von den Filtereinstellungen fĂŒr High- und Low-Shelf. Der Cut-Schalter modifiziert diesen Effekt, indem er verhindert, dass das Eingangssignal weiter zu der eingefrorenen Hallfahne addiert wird; ist er ausgeschaltet, wird es weiterhin in den Hall eingespeist.

Der Stereo-Image-Parameter bestimmt die Stereobreite des Ausgangssignals. Bei der Maximaleinstellung von 120 Grad erhÀlt jedes Ohr die Informationen eines individuellen Hallkanals, der nichts mit dem anderen Kanal zu tun hat. (Dies ist auch eine Eigenschaft der Diffusion in echten RÀumen.) (Dies entspricht der Diffusion in echten RÀumen.) Die niedrigste Einstellung bricht das Ausgangssignal auf mono herunter.

Density reguliert den Kompromiss zwischen der QualitÀt des Reverbs und der Rechenleistung. WÀhrend Sparse nur minimal auf die CPU zugreift, liefert High den reichhaltigsten Hall.

24.36.6 Ausgang

Reverbs Output-Bereich.

Am Output steuerst du ĂŒber Reflect und Diffuse die Amplitude der frĂŒhen Reflexionen und der Diffusion. Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhĂ€ltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

24.37 Saturator

Der Saturator-Effekt.

(Hinweis: Der Saturator-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Saturator ist ein Waveshaping-Effekt, der Ihren Sounds die fehlende Portion Schmutz, Druck oder WĂ€rme geben kann. Er kann Eingangssignale sanft anzerren oder sie in viele unterschiedliche Arten der Verzerrung fahren.

Eine XY-Anzeige visualisiert Saturators Shaping-Funktion. Die Eingangs- und Ausgangswerte des Shapers sind der X- beziehungsweise Y-Achse zugeordnet. Die Transferfunktion wird durch die Kurve definiert; sie zeigt, wie stark die Ausgangswerte im VerhĂ€ltnis zu den Eingangswerten verĂ€ndert werden. Da dies ĂŒblicherweise ein nicht-linearer Prozess ist, wird das Eingangssignal in jedem Moment in AbhĂ€ngigkeit seines Pegels mehr oder weniger stark verformt.

Das Eingangssignal wird zunĂ€chst nach Maßgabe des mit Drive eingestellten dB-Werts geclippt. Die Pegelanzeige auf der rechten Seite des Displays zeigt, wie stark Saturator das Signal beeinflusst.

FĂŒr das Clippen des Signals gibt es sechs feststehende Modi: Analog Clip, Soft Sine, Medium Curve, Hard Curve, Sinusoid Fold und Digital Clip. ZusĂ€tzlich gibt es einen flexiblen Waveshaper-Modus mit sechs automatisierbaren Waveshaping-Parametern.

Die Modi Analog Clip und Digital Clip clippen das Signal komplett und sofort. Die Modi Soft Sine, Medium Curve und Hard Curve lassen das Clipping in unterschiedlichen Stufen sanfter wirksam werden. Der Modus Sinusoid Fold kann sich fĂŒr spezielle Effekte lohnen.

Die drastischsten Effekte können mit der Waveshaper-Kurve erzeugt werden, die ein eigenes Set an Parametern bietet. Diese sechs Parameter erreichen Sie, indem das Saturator-Fenster mit dem Schalter in seiner Titelleiste ausklappen.

Die sechs zusÀtzlichen Parameter des Waveshaper-Modus sind: Drive, Lin, Curve, Damp, Depth und Period.

  • Drive bestimmt, wie stark das Signal von den Waveshaper-Parametern beeinflusst wird. Steht Drive auf Null, ist kein Effekt wirksam.
  • Lin wirkt zusammen mit den Parametern Curve und Depth und verĂ€ndert den linearen Anteil der Kurve.
  • Curve addiert vor allem Harmonische dritter Ordnung zum Eingangssignal.
  • Damp senkt jegliches Signal in der NĂ€he des Ursprungs der Darstellung ab. Das funktioniert wie ein ultra-schnelles Noise Gate.
  • Depth kontrolliert die Amplitude einer Sinuskurve, die der Verzerrungskurve ĂŒbergestĂŒlpt wird.
  • Period bestimmt die Anzahl der Wellen in der ĂŒbergestĂŒlpten Sinuskurve.

Der DC-Schalter aktiviert ein Gleichsspanungsfilter in Saturators Eingangsstufe. Dies ist vor allem nĂŒtzlich, um eventuell im Signal enthaltene Gleichspannungsanteile (DC Offsets) zu entfernen.

Mit dem Color-Schalter werden zwei Filter aktiviert. Der erste, der mit dem Base-Regler gesteuert wird, bestimmt wie stark der Effekt fĂŒr sehr tiefe Frequenzen reduziert oder verstĂ€rkt wird. Das zweite Filter, im Wesentlichen ein Equalizer, wird fĂŒr die Kontrolle der höheren Frequenzen genutzt. Seine Wirkung wird mit den Parametern Freq (Eckfrequenz), Width (Weite) und Depth (IntensitĂ€t) geformt.

Der Output-Parameter reduziert den Pegel am Ausgang des GerÀts. ist der Soft-Clip-Schalter aktiviert, wendet Saturator eine Instanz seiner "Analog Clip"-Kurve auf den Ausgang an.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie den Saturator in einer Return-Spur verwenden.

Der Hi-Quality-Modus kann ĂŒber den Eintrag im Rechts-Klick(PC) / [CTRL-Klick](Mac) KontextmenĂŒ aktiviert/deaktiviert werden. Dies verbessert die KlangqualitĂ€t -- besonders im Höhenbereich -- erhöht aber auch die CPU-Last etwas.

24.38 Shifter

Output bestimmt den Ausgangspegel des Effektsignals.

(Hinweis: Der Flanger-Effekt ist in der Lite-Edition nicht verfĂŒgbar.)

Shifter ist ein vielseitiger Audio-Effekt zur Tonhöhen- und Frequenzmodulation, der ein Eingangssignal mit Ringmodulation versehen kann oder die Tonhöhe bzw. Frequenz eines Signals in Echtzeit verschiebt.

24.38.1 Vorbereitung des Eingangssignals

Der Bereich Pitch Shift und Delay in Shifter.

Die Drehregler Coarse und Fine steuern je nach gewÀhltem Shift-Modus die Tonhöhe bzw. die Frequenz (siehe Shifter-Modus-Bereich).

Ist Wide aktiviert, wird im rechten Kanal die PolaritĂ€t fĂŒr den Spread-Wert umgedreht, so dass ein Stereo-Effekt entsteht. Eine Erhöhung des Spread-Werts verschiebt die Frequenz im rechten Kanal nach unten, wĂ€hrend sie links nach oben verschoben wird. Bitte berĂŒcksichtige, dass der Wide-Parameter bei einem Spread-Wert von 0 keine Auswirkungen hat.

Im Pitch-Modus bestimmt der Regler Window, welche Fensterung der Algorithmus verwendet. Signale im Bassbereich klingen meist mit grĂ¶ĂŸerer Fensterung am besten und hohe Frequenzen mit geringer Fensterung. Tone schneidet schneidet die hohen Frequenzen im Feedbackpfad des Delays ab.

Der Delay-Button gibt wahlweise ein Delay hinzu, das ĂŒber den Slider in Hertz oder ZĂ€hlzeiten angegeben werden kann, je nachdem welcher Button fĂŒr den Delay-Modus aktiv ist. Der Regler Delay Feedback definiert den Signalanteil, der vom Ausgang wieder zurĂŒck ins Delay gespeist wird.

24.38.2 Die LFO-Seite

Der LFO-Bereich in Shifter.

Mit Shifters LFO kannst du die StereokanÀle links und rechts modulieren.

In der Anzeige fĂŒr die LFO-Wellenform findest du die Parameter Duty Cycle und Phase/Spin/Width. Duty Cycle definiert die Verlaufsform der LFO-Welle. Phase stellt den Phasenversatz zwischen den Wellenformen fĂŒr den linken und rechten Kanal ein. Bei 180° sind die KanĂ€le in der Phase komplett entgegengesetzt. Je nach gewĂ€hlter LFO-Wellenform oder Rate erscheint statt Phase das Bedienfeld Spin oder Width, wie unten nĂ€her beschrieben.

Der Parameter Offset ĂŒbernimmt den Wert des zugewiesenen Parameters, damit dieser Wert vom LFO moduliert wird.

In der Drop-Down-Liste des LFOs stehen mehrere Wellenformen zur Auswahl: Sinus (Sine), Dreieck (Triangle), Dreieck analog (Triangle Analog), Dreieck 8 (Triangle 8), Dreieck 16 (Triangle 16), SÀgezahn aufwÀrts (Saw Up), SÀgezahn abwÀrts (Saw Down), Rechteck (Rectangle), Zufall (Random) und Zufall Sample & Hold (Random S&H).

Die LFO-Wellenformen von Sine, Triangle, Triangle Analog, Triangle 8, Triangle 16, Saw Up, Saw Down und Rectangle können anstelle von Phase auch den Spin-Modus verarbeiten. Spin verstimmt die Geschwindigkeiten der beiden LFOs relativ zueinander.

FĂŒr die LFO-Wellenformen Random und Random S&H lassen sich nur Phase und Width einstellen. FĂŒr die Stereobreite der zufĂ€lligen LFO-Wellenform ist Width zustĂ€ndig. Bei 0% ist die Wellenform fĂŒr den linken und rechten Kanal identisch. Bei 100 % wird die volle Stereobreite ausgeschöpft, Wellenberge links korrespondieren also mit WellentĂ€lern rechts und andersherum.

Die LFO-Modulation steuert der Parameter Rate, er kann optional im Hertz-Modus oder synchron zum Songtempo laufen beziehungsweise gemĂ€ĂŸ bestimmter Notenwerte. Amount bestimmt die StĂ€rke der LFO-Modulation, die auf Eingangssignale angewendet wird.

24.38.3 Der Bereich Envelope Follower

Shifters Envelope Follower.

Ein Envelope Follower (HĂŒllkurvenfolger) ĂŒbertrĂ€gt die Amplitude des empfangenen Audiosignals als Steuersignal auf eine Modulationsquelle.

WĂ€hrend Envelope Attack dafĂŒr zustĂ€ndig ist, wie schnell der Envelope Follower auf einen Pegelanstieg reagiert, ist Envelope Release dafĂŒr zustĂ€ndig, wie schnell er auf einen Pegelabfall reagiert.

Der Schalter Env Fol aktiviert den Envelope Follower in Shifter. Amount bestimmt die ModulationsstÀrke des Envelope Follower. Ist als Modus Pitch aktiviert, lÀsst sich Amount in Halbtonschritten regulieren, sind Freq oder Ring aktiv, in Hertz.

24.38.4 Die Filterfrequenzen können mit einem integrierten HĂŒllkurvenfolger gesteuert werden: Justieren Sie die IntensitĂ€t der Modulation mit dem Envelope-Regler (negative Werte invertieren die HĂŒllkurve) und stellen Sie dann den gewĂŒnschten HĂŒllkurvenverlauf mit den Parametern Attack und Release ein.

Der Bereich Mode in Shifter.

You can apply one of three different filter types to the noise signal: low-pass, high-pass, or band-pass.

Im Pitch-Modus kann die Tonhöhe des eingehenden Signals wahlweise um mehrere Halbtöne (Coarse) oder Cent (Fine) transponiert werden.

Im Freq-Modus verschiebt man die Frequenzen des Eingangssignals in Hertz nach oben oder unten. Kleinere Shift-Werte können subtile Tremolo- oder Phasing-Effekte ergeben, wĂ€hrend starkes Shifting zu dissonanten, metallischen KlĂ€ngen fĂŒhrt.

Im Ring-Modus wird der in Hertz definierte Wert in Hertz als Ringmodulation zum Input addiert oder subtrahiert.

Der Drive-Schalter bewirkt eine Verzerrung und der Slider darunter bestimmt dabei den Verzerrungs-Pegel. Drive steht ausschließlich im Ring-Modus zur VerfĂŒgung.

Setzen Sie Output auf -20dB Setzen Sie dann den Dry/Wet-Regler komplett zurĂŒck auf 0% und drehen ihn langsam wieder auf, bis die Drums den gewĂŒnschten Schmutz in den Höhen haben.

24.38.5 Sidechain-Parameter

Der Compressor-Effekt mit den Sidechain-Parametern.

Die Sidechain-Parameter werden sichtbar, wenn du links in der Titelleiste das Dreieck anklickst und damit das Shifter-Fenster erweiterst. Zwei wÀhlbare Pitch-Modi bestimmen, wie Tonhöhe und Frequenz eingestellt werden: Internal und MIDI. Im Internal-Modus bestimmen die Drehregler Coarse und Fine die Tonhöhe bzw. Frequenz. Im MIDI-Modus, wird der Pitch oder Frequency-Wert direkt von der empfangenen MIDI-Note bestimmt.

Im MIDI-Modus erscheint ein Drop-Down-MenĂŒ zum AuswĂ€hlen der externen MIDI-Quelle. Außerdem stellt der Glide-Parameter die Zeit in Millisekunden ein, die Noten brauchen, um von ihrer Tonhöhe auf die Tonhöhe der nĂ€chsten empfangene Note zu gleiten. Mit dem PB-Slider können Sie einen Wertebereich von 0 bis 24 Halbtönen einstellen, um den Effekt von eingehenden Pitchbend-Daten zu definieren.

24.38.6 In den beiden unteren EingĂ€nge/AusgĂ€nge-WahlmenĂŒs der neuen Spur, wĂ€hlen Sie als Abgriffpunkt jeweils "Insert-Looper" aus.

24.38.6.1 Transponierte Drum-Layer

Um einen Drumloop mit Glitch und metallischen Echos anzureichern, dupliziere eine Drum-Spur und fĂŒge sie nach dem Drum-Rack Shifter ein. Spiele im Pitch-Modus mit dem Regler Coarse oder automatisiere ihn und aktiviere das Delay. Je weiter du nach oben transponierst, umso mehr wirkt das Delay-Echo metallisch und kantig. Transponieren nach unten bewirkt einen langgezogenen Delay-Effekt. Die LautstĂ€rke der transponierten Spur kannst du verringern, damit sie sich im Hintergrund hĂ€lt und die Haupt-Drums etwas lebendiger macht.

24.38.6.2 Der Display-Bereich von Gate zeigt fortlaufend die Eingangs-Pegel in hellgrau und die Ausgangspegel in dunklerem grau mit weißer Kontur an . So können Sie jederzeit die StĂ€rke des auftretenden Gate-Effekts sehen, was Ihnen beim Einstellen der entsprechenden Parameter hilft.

FĂŒr reichhaltige Phasenverschiebungen kannst du im Freq-Modus ganz minimal den Fine-Regler verstellen, etwa um 2 Hz. Phasing entsteht durch das Zusammenwirken von bearbeiteten und unbearbeiteten Signalen; der Mix lĂ€sst sich so justieren, dass beide hörbar sind. Am stĂ€rksten ist das Phasing bei einem Wet-/Dry-VerhĂ€ltnis von 50 % zu hören.

24.38.6.3 Der Resonator-Effekt bietet zwei verschiedene Betriebsarten: Mode A bietet eine realistischere Resonanz, wÀhrend Mode B einen Effekt erzeugt, der besonders bei niedrigen Einstellungen des Note-Parameters von Resonator I interessant klingt.

Im Ring-Modus erzeugen Frequenzen unterhalb der Hörgrenze (ca. 20 Hz) einen Tremolo-Effekt. Durch Einschalten des Wide-Parameters und den Einsatz kleiner Spread-Werte kannst du dem Tremolo eine Stereo-Panoramabewegung hinzufĂŒgen.

24.39 Spectral Resonator

Der Spectral-Resonator-Effekt

(Hinweis: Der Spectral-Resonator-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Spectral Resonator basiert auf einer spektralen Klangbearbeitung und setzt spektrale Resonanzen und gepitchte Obertöne ein, um beliebigen Audioquellen einen tonalen oder auch gerĂ€uschhaften Charakter zu geben. Einzelne Frequenzen der resonierenden Teiltöne können hervorgehoben und ihr Decay geĂ€ndert werden, wodurch sowohl kurze perkussive HallklĂ€nge als auch lang verwoben schwebende Klangfarben erzeugt werden können. Welche Frequenzen betroffen sind, kann intern mit einem Resonator oder extern ĂŒber MIDI-Sidechain bestimmt werden. Ähnlich wie bei einem Vocoder können Sie ĂŒber den MIDI-Eingang die Resonanzen musikalisch passend zur Tonart begleitender musikalischer Elemente setzen und damit den Effekt mit bis zu 16 stimmiger Polyphonie spielen. Spectral Resonator bietet dazu verschiedene Arten der spektralen Bearbeitung des Eingangssignals an, darunter spektrale Filterung, spektraler Chorus und Granularisierung.

Spectral Resonator zeigt in einer Spektraldarstellung an, wie sich das trockenen und bearbeitete Signal im Zeitverlauf verhalten. Trockene Signale (Dry) werden in gelb und Effektsignale (Wet) in blau angezeigt. Die Spektralanzeige kann ĂŒber eine Taste auch deaktiviert werden.

Auf der linken Seite des GerĂ€ts finden Sie die Pitch Mode-Sektion. Hier sind verschiedene Parameter verfĂŒgbar, abhĂ€ngig davon, ob der interne Modus oder der MIDI-Modus ausgewĂ€hlt wurde.

Ist der interne Modus aktiviert, wird Spectral Resonator auf die mit dem Freq-Regler eingestellte Frequenz gestimmt. Die Frequenz kann entweder in Hertz oder auf eine bestimmte Tonhöhe eingestellt werden. Welche Option möglich ist, wird mit den Frequency Dial Mode-Tasten festgelegt. Beachten Sie bitte, dass im internen Modus die Parameter fĂŒr den MIDI-Modus deaktiviert sind.

Wenn der MIDI-Modus aktiviert ist, kann Spectral Resonator auf die Frequenzen der eingehenden MIDI-Noten gestimmt werden. Bei aktivierten MIDI-Modus sind auch der MIDI-Router, der Mono/Poly-Schalter, der Polyphony-Regler, MIDI Gate und die Glide- und Pitch Bend Range-Regler verfĂŒgbar.

Mit dem MIDI Router kann eine beliebige MIDI-Spur als Quelle gewĂ€hlt werden. Um einen externen MIDI-Controller zu verwenden, können Sie zunĂ€chst im “MIDI From”-MenĂŒ einer beliebigen MIDI-Spur Ihren MIDI-Controller auswĂ€hlen. Danach wird dann in Spectral Resonator diese Spur mit dem gewĂ€hlten MIDI-Controller im “MIDI From” Dropdown-MenĂŒ gewĂ€hlt.

Der MIDI-Eingang kann mit dem Transpose-Regler (angezeigt als “Transp.” im Bereich von +/- 48 Halbtönen transponiert werden.

Der Mono/Poly-Schalter aktiviert fĂŒr das eingehende MIDI-Signal die Polyphonie, wodurch es möglich wird auch polyphones Material, wie zum Beispiel Akkorde durch Spectral Resonator zu schicken. Im Polyphonie-MenĂŒ können 2, 4, 8, oder 16 Stimmen gewĂ€hlt werden. Die Anzahl der fĂŒr den Effekt eingesetzten Harmonischen (Obertöne) lĂ€sst sich mit dem Harmonics-Regler einstellen. Die Obertöne werden gleichmĂ€ĂŸig auf alle Stimmen verteilt, höhere Einstellungen bei der Stimmenzahl fĂŒhren somit zu weniger Harmonischen pro Stimme. Werden hohe Polyphonie und hohe Unison-Werte kombiniert, ergibt sich ein dunklerer Sound.

Ist die MIDI-Gate-Taste deaktiviert, regt das Audioeingangssignal den Resonator, auch wenn keine MIDI-Noten gespielt werden, weiter an. Ist MIDI-Gate aktiviert, verhĂ€lt sich das GerĂ€t eher wie ein Instrument und resoniert nur, wenn MIDI-Noten gespielt werden. Im Polyphonic-Modus ist MIDI Gate immer aktiv, sodass MIDI-Noten gespielt werden mĂŒssen, um Sound zu erzeugen.

Der Glide-Parameter stellt die Zeit in Millisekunden ein, die Noten brauchen, um von ihrer Tonhöhe auf die Tonhöhe der nĂ€chsten empfangene Note zu gleiten. Beachten Sie bitte, dass der Parameter nur im Mono-Modus verfĂŒgbar ist. Der PB-Parameter legt fest, wie MIDI-Pitchbend-Daten die Tonhöhe beeinflussen, es sind Werte zwischen 0-24 Halbtönen möglich. Beachten Sie bitte, dass Spectral Resonator auch MPE empfangen kann.

Mit dem Harmonics-Parameter (in der Ecke oben rechts im Spectrogramm) kann die Anzahl der eingesetzten Obertöne eingestellt werden. Mehr Harmonische fĂŒhren zu einem helleren Klang, weniger Harmonische machen ihn entsprechend dunkler. Beachten Sie auch, dass eine höhere Anzahl Harmonische die CPU stĂ€rker belastet.

Stretch erhöht oder verringert den Abstand zwischen den Harmonischen. Werte unter 0 verdichten den Abstand, wĂ€hrend Werte ĂŒber 0 ihn ausdehnen. Bei 100% werden nur ungerade Obertöne erzeugt, was zu einem Sound in Richtung Rechteckwellenform fĂŒhrt.

Shift transponiert das Spektrum des Eingangssignals in einem Bereich von +/- 48 Halbtönen nach oben oder unten. Wichtig ist hier zu verstehen, dass dabei nicht das Spektrum des Effekts verschoben wird, sondern stattdessen das Spektrums des Signals, das in den Effekt gespeist wird.

Decay stellt die Decayzeit in Millisekunden ein. Höhere Werte lassen den Effekt lĂ€nger ausklingen. HF Damp bestimmt, wie stark hochfrequente Teiltöne (Partials) bedĂ€mpft werden. Entsprechend bestimmt LF Damp, wie stark die DĂ€mpfung fĂŒr tieffrequente Teiltöne ist.

Sowohl bei HF Damp als auch LF Damp verschieben sich die vom Parameter betroffenen Frequenzen zusammen mit der Tonhöhe des Freq-Reglers (im internen Modus) oder der empfangenen MIDI-Noten (im MIDI-Modus).

Sie können mit den Schaltern einen der folgenden vier Modulations-Modi wÀhlen: None, Chorus, Wander und Granular. Diese Modi legen fest, wie die Tonhöhe (Pitch) und Amplitude der einzelnen Harmonischen moduliert wird:

  • None wendet keine Modulation an.
  • Chorus moduliert jeden Teilton mit einer Dreieckswellenform. Ist Mod Rate auf 0 eingestellt, moduliert dieser Modus ausschließlich die Amplituden der Teiltöne.
  • Wander nutzt zufĂ€llige SĂ€gezahnwellenformen als Modulationquelle fĂŒr jeden Teilton.
  • Granular moduliert die Amplitude aller Teiltöne komplett zufĂ€llig und setzt dabei exponentielle Decay-HĂŒllkurven ein. Die Teiltöne werden damit zufĂ€llig generiert und in diesem Modus beeinflusst der Mod Rate-Parameter die Dichte der Teiltöne.

Sowohl der Wander- als auch der Granular-Modus beeinflussen auch jede Unisono-Stimme unabhÀngig, wodurch stark verwirbelte, dichte und verschwommene Sounds entstehen.

Alle Modulations-Modi werden dazu auch von Mod Rate und Pch beeinflusst. Mod (Pitch Modulation) Parameter. Mod Rate legt die Modulationsfrequenz fest, wĂ€hrend Pch. Mod den Umfang der Pitch-Modulation in Halbtönen einstellt. Obwohl Pch. Mod nur einen positiven Wert anzeigt, wird die Pitch-Modulation in beide Richtungen, also positiv und negativ, angewendet. Ausgenommen hiervon ist der Granular-Mode, indem die Grain-HĂŒllkurven nur in positiver Richtung modulieren.

Der Input Send-Regler bestimmt, wie viel VerstĂ€rkung auf das Eingangssignal angewendet wird. Es gibt ĂŒbrigens auch einen integrierten Limiter, der verhindert, dass Signale zu laut werden. Die kleine LED neben dem Input Send-Regler leuchtet auf, sobald der Limiter aktiv wird.

Der Unison-Parameter ermöglicht Ihnen 1, 2, 4, oder 8 Stimmen auszuwĂ€hlen, wĂ€hrend Unison Amount (angezeigt als “Uni. Amt”) die StĂ€rke des Unisono-Effekts bestimmt. Höhere Unison-Werte erhöhen die Anzahl der verwendeten Stimmen und ein Erhöhung von Unison Amount lĂ€sst die Stimmen in der Tonhöhe weiter gegeneinander verstimmt werden.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen trockenen Original- (Dry) und bearbeitetem Effekt-Signal (Wet) und Àndert entsprechend die Darstellung beider Signale in der Spektralanzeige. Stellen Sie den Wert auf "100%", wenn Sie Spectral Resonator in einer Return-Spur verwenden.

24.39.1 Spectral-Resonator-Tipps

Hier einige Tipps fĂŒr den Einsatz von Spectral Resonator:

  • Erzeugen Sie tonal klingende Drum-Loops, indem Sie Spectral Resonator auf eine Drum-Spur setzen und dann den MIDI-Sidechain-Eingang nutzen, um bestimmte Töne oder Akkorde an Spectral Resonator zu senden. So können Sie zum Beispiel Ihrem Track interessante Rhythmus-Elemente geben, die z.B. mit der gleichen Tonhöhe wie der Bass spielen.
  • Spectral Resonator kann auch den Tonhöhen von melodischem Material folgen, indem zuerst der Befehl Harmonie zu neuer MIDI-Spur konvertieren (siehe Harmonie auf neue MIDI-Spur konvertieren) oder Melodie zu neuer MIDI-Spur konvertieren (siehe Melodie auf neue MIDI-Spur konvertieren) ausgefĂŒhrt wird und die so entstandene MIDI-Spur den Spectral Resonator speist.
  • Erzeugen Sie Reverb-artige KlĂ€nge, indem Sie Frequency auf einen sehr niedrigen Wert, Unison und Unison Amount auf einen hohen Wert stellen und dann die Wander-Modulation in Kombination mit niedrigen Werten fĂŒr Mod Rate und Pch. Mod einsetzen. Mit dem Decay-Parameter können Sie diese “Hallfahne” dann lĂ€nger oder kĂŒrzer ausklingen lassen.
  • Vocal-Bearbeitung - Spectral Resonator kann auch gut als eine Art Vocoder eingesetzt werden, bei dem Ihre Stimme das zu bearbeitende Audiosignal ist in Kombination mit ĂŒber den MIDI-Sidechain-Eingang gespielten Noten.
  • Oder Sie verwenden zwei Spectral Resonator seriell nacheinander, um ĂŒberlappende Harmonische zu erzeugen, indem unterschiedliche MIDI-Signale an die beiden Spectral Resonator-Effekte gesendet werden.

24.40 Spectral Time

Der Spectral-Time-Effekt

(Hinweis: Der Spectral-Time-Effekt ist in den Intro-, Lite- und Standard-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Spectral Time kombiniert zeiteinfrierende und spektrale Delay-Effekte in einem sehr inspirierenden GerĂ€t. Sie können Ihre Sounds resynthetisieren indem Sie verschiedene spektrale Filter, Delays und Frequency Shifter-Techniken auf das Eingangsmaterial anwenden, wodurch extrem variable und einzigartig klingende Kopien erzeugt werden. Die Freeze- und Delay-Effekte können zusammen oder unabhĂ€ngig voneinander eingesetzt werden, wodurch zahlreiche Effektmöglichkeiten entstehen, wie zum Beispiel das Spektrum eines Klangs unendlich weiter klingen zu lassen oder Delays mit zeitlich synchronisierten Fade-ÜbergĂ€ngen zu kombinieren. Sie können KlĂ€nge einfach transformieren, indem Sie Frequenzen zeitlich verwischen oder beliebigen Klangquellen metallische Echos und RĂ€ume geben.

Spectral Time ist in zwei Hauptbereiche unterteilt, Freezer und Delay die unabhÀngig voneinander oder seriell nacheinander eingesetzt werden können, indem der Freezer das Delay speist. Sie können die einzelnen Sektionen mit den Freezer On und Delay On Tasten aktivieren/deaktivieren.

Spectral Time verwendet eine Spektralanzeige, um darzustellen, wie sich das Eingangs- und das Effektsignal im zeitlichen Verlauf verhalten. Trockene Signale (Dry) werden in gelb und Effektsignale (Wet) in blau angezeigt. Die Spektralanzeige kann ĂŒber eine Taste auch deaktiviert werden.

Per Rechts-Klick(Win) / [CTRL-Klick](Mac) lĂ€sst sich im KontextmenĂŒ von Spectral Time die Option Latenzfreies Dry-Signal einschalten oder deaktivieren. Ist das HĂ€kchen gesetzt, wird die Latenz des Eingangssignals auf Null reduziert, statt synchron zum Effektausgang zu laufen. Diese Option hilft dabei, den Ausgang von Spectral Time abzuhören, wĂ€hrend man ein Instrument spielt.

24.40.1 Freezer-Sektion

Spectral Times Freezer-Sektion.

AbhÀngig davon, welche Manual/Retrigger-Modus-Tasten eingeschaltet sind, steuert die Freezer-Sektion, wodurch die Freeze-Funktion ausgelöst wird und wie bestimmte zeitliche Eigenschaften des eingefrorenen Audiomaterials beeinflusst werden. Beachten Sie bitte,dass die Freeze-Taste in beiden Modi aktiviert bzw. eingeschaltet sein muss, damit der Effekt auftritt.

In Manual-Modus wird das Audiosignal mit Klick auf die Freeze-Taste eingefroren. ZusÀtzlich können Sie die Fade-In- und Fade-Out-Zeiten des eingefrorenen Signals in Millisekunden einstellen.

Im Retrigger-Modus, haben Sie prÀzisere Möglichkeiten den Rhythmus des eingefrorenen Audiosignals zu steuern. Das Audiosignal kann dabei automatisch bei jeder Transiente (Onset) oder in regulÀren Zeitabschnitten eingefroren werden.

Der Onsets-Modus friert das Audiosignal ein, sobald eine Transiente im Eingangssignal entdeckt wird. Mit dem Sensitivity-Regler können Sie die Empfindlichkeit der Onset-Erkennung einstellen. Die Empfindlichkeit ist bei 100% am höchsten und bei 0% am niedrigsten.

Der Sync-Modus friert das Audiosignal in regulÀren ZeitabstÀnden ein, die mit dem Interval-Parameter festgelegt werden können. Durch Umschalten der Freezer-Time-Unit-Tasten kann der Interval-Parameter auf Millisekunden oder Takt-Werte gestellt werden.

In beiden Onsets- und Sync-Modi können mit den Freezer Fade Shape-Tasten zwei verschiedene Formen fĂŒr die ÜbergĂ€nge zwischen spektralen Segmenten gewĂ€hlt werden: Crossfade und Envelope. Beide Fade-Formen haben unterschiedliche Parameter, die bestimmen, wie ein neu eingefrorenes Audio-Segment ein- und ausfadet.

Ist die Crossfade-Form gewÀhlt, fadet der neue Freeze ein und der alte Freeze (oder das trockene Signal) aus. Die Crossfade-Dauer wird mit dem X-Fade-Regler eingestellt, der die Zeit in Millisekunden bestimmt, mit der ein neuer Freeze einfadet als Prozentanteil des Sync-Intervals, das mit dem Interval-Parameter eingestellt wurde.

Wird die Envelope-Form gewĂ€hlt, fadet ein neuer Freeze mit den MiIllisekunden-Werten ein und aus, die mit den Parametern Fade In und Fade Out eingestellt wurden. In diesem Modus können bis zu acht Freezes gleichzeitig ĂŒbereinandergelegt werden.

24.40.2 Delay-Sektion

Spectral Times Delay-Sektion.

Der Delay-Bereich von Spectral Time kann mit dem Delay-Schalter aktiviert und deaktiviert werden und ermöglicht ihnen verzögerte und manipulierte Kopien spektraler Informationen zu erzeugen. Ist die Freezer-Sektion aktiv, wird die Delay-Sektion vom Ausgang des Freezers gespeist.

Der Time-Parameter steuert die Delay-Zeit der spektralen Delay-Linien. Der hier angezeigte Wert ist abhĂ€ngig von der im “Mode”-MenĂŒ gewĂ€hlten Einheit:

  • Im Time-Modus wird die Delayzeit in Millisekunden eingestellt.
  • Notes stellt die Delayzeit als Taktunterteilungen ein.
  • 16tel, 16tel triolisch und 16tel punktiert zusammen mit der Anzahl der gewĂ€hlten 16tel Noten bestimmen in diesem Modus die Delayzeit.

Feedback bestimmt, wie stark das Ausgangssignal wieder zurĂŒck in den Delay-Eingang geleitet wird. Das Aufdrehen von Feedback erhöht die Anzahl hörbarer Echos im Signal.

Shift verschiebt die Frequenz des verzögerten Signals. Jedes nachfolgende Delay wird mit dem angegebenen Frequenzwert nach oben oder unten verschoben.

Stereo legt die Stereobreite fĂŒr die Tilt- und Spray-Parameter fest.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Delay-Signal. Beachten Sie, dass dieser Regler nur die Delay-Sektion des GerÀts betrifft.

Tilt kippt den Schwerpunkt der Delayzeiten zu verschiedenen Frequenzen hin. Ein positiver Wert verzögert hohe Frequenzen mehr als tiefe Frequenzen, wÀhrend negative Werte tiefe Frequenzen mehr als die hohen Frequenzen verzögert.

Spray verteilt die Delayzeiten in dem angegebenen Zeitrahmen zufÀllig auf verschiedene Frequenzen.

Mask beschrĂ€nkt die Wirkung der Tilt- und Spray-Parameter entweder fĂŒr hohe oder tiefe Frequenzen. Positive-Werte beschrĂ€nken den Effekt auf hohe Frequenzen, wĂ€hrend negative Werte den Effekt auf tiefe Frequenzen beschrĂ€nken.

24.40.3 Der Resolution-Bereich

Die Pegelanzeige ermöglicht eine optische Kontrolle ĂŒber die am Signal vorgenommene Pegelabsenkung (Gain Reduction).

In der Ecke oben rechts der Spektralanzeige finden Sie den Resolution-Parameter, der die FFT-Auflösung fĂŒr die Effektbearbeitung des Eingangssignals einstellt. Niedrige Werte reduzieren die Gesamtlatenz des Effekts auf Kosten der PrĂ€zision und Klangtreue. Hinweis: da höhere Werte die Gesamtlatenz beeinflussen, können Sie die Auflösung auch zum Einspielen in Aufnahmesituationen vorĂŒbergehend heruntersetzen.

24.40.4 Global-Parameter

Die globalen Parameter von Spectral Time.

Input Send legt den Gain des Eingangssignal fest.

Die beiden SchaltflÀchen Frz > Dly und Dly > Frz kehren die Effektreihenfolge um.

Der globale Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal. Stellen Sie den Wert auf 100%, wenn Sie Spectral Time in einer Return-Spur einsetzen.

24.41 Spectrum

Das Spectrum-GerÀt.

(Hinweis: Das Spectrum-GerĂ€t ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Spectrum ermöglicht eine Echtzeit-Frequenzanalyse des Eingangssignals. Die Ergebnisse werden in einer Grafik dargestellt, deren vertikale Achse dB und deren horizontale Achse Frequenz/Tonhöhe anzeigt. Die Spitzenpegel in der Anzeige werden solange gehalten, bis der Song neu gestartet wird. Beachten Sie, dass Spectrum kein Audio-Effekt, sondern ein MessgerÀt ist - es verÀndert das durchgeleitete Signal in keiner Weise.

Im Block-MenĂŒ kann gewĂ€hlt werden, wie viele Samples in einem Messdurchgang analysiert werden sollen. Höhere Werte fĂŒhren zu höherer Genauigkeit, belasten aber auch die CPU stĂ€rker.

Channel bestimmt, welcher Kanal analysiert werden soll - Links, Rechts oder beide.

Der Refresh-Parameter gibt vor, wie oft Spectrum eine Analyse ausfĂŒhren soll. Genau wie beim Block-Parameter gilt es auch hier, zwischen Genauigkeit und CPU-Last abzuwĂ€gen. Ein schnelleres Ansprechen ist genauer, belastet aber auch die CPU stĂ€rker.

Mit dem Avg-Parameter wĂ€hlen Sie, wie viele Sample-Blöcke fĂŒr jedes Auffrischen der Anzeige gemittelt werden sollen. Mit einer Einstellung von Eins wird jeder Block angezeigt. Dies fĂŒhrt zu mehr AktivitĂ€t in der Anzeige, was beim Finden kurzer Pegelspitzen im Spektrum hilfreich sein kann. Wird der Avg-Wert erhöht, erfolgt das Auffrischen der Anzeige weicher, sie zeigt dann den Durchschnitt des Spektrums im Zeitverlauf an. Dies entspricht eher der Art und Weise wie wir wirklich hören.

Der Graph-Schalter wechselt bei der Anzeige des Spektrums zwischen einer einzelnen interpolierten Linie und mehreren separaten Frequenzanzeigen.

Max schaltet die Anzeige auf den akkumuliert maximalen Amplitudenwert um. Ist Max aktiviert, können Sie die maximale Amplitude mit Klick ins Display zurĂŒcksetzen.

Der Scale-X-Schalter erlaubt es Ihnen, die Skalierung der Frequenzanzeige zwischen linear, logarithmisch und Halbtönen umzuschalten. Beachten Sie, dass sich logarithmisch und in Halbtönen eigentlich entsprechen, dass hier aber die Beschriftung oben in der Anzeige zwischen Hertz und Notennamen umgeschaltet wird. Die lineare Skalierung ist besonders fĂŒr eine detaillierte Analyse der höheren Frequenzen gut geeignet.

Wenn Sie die Maus ĂŒber Spectrums Anzeige bewegen, erscheint eine Infobox, mit der die Amplitude, die Frequenz und der Notennamen an der aktuellen Mausposition angezeigt wird. Mit den Schaltern Range/Auto unten links in Spektrums OberflĂ€che können Sie wĂ€hlen, ob der angezeigte Dynamikumfang manuell eingestellt werden kann, oder ob er automatisch ermittelt werden soll. Ist Range gewĂ€hlt, können Sie die Amplitudendarstellung scrollen und zoomen, indem Sie die Maus in der Legende an der linken Seite der Anzeige ziehen. Ziehen Sie vertikal zum Scrollen und horizontal zum Zoomen. Sie können auch die Range-Wertefelder Ă€ndern, um die höchsten und niedrigsten angezeigten Amplitudenwerte zu bestimmen. Ist hingegen Auto gewĂ€hlt, skaliert sich die Anzeige automatisch, abhĂ€ngig vom eingehenden Audio-Pegel. Beachten Sie bitte, dass im Auto-Modus die Range-Wertefelder und das Zooming deaktiviert sind.

Um eine noch bessere Darstellung zu erhalten, können Sie mit dem Schalter in Spectrums Titelzeile die Platzierung der Anzeige zwischen der GerÀtekette und Lives Hauptfenster umschalten.

24.42 Tuner

Das GerÀt Tuner

Tuner analysiert und zeigt die monophone Tonhöhe des Eingangssignals an, sowie dessen Abstand zum nĂ€chstliegenden Halbton. Angelehnt an klassische GitarrenstimmgerĂ€te wurde Tuners große Anzeige so gestaltet, dass sie auch auf der BĂŒhne sehr gut lesbar ist, perfekt zum Stimmen von externen Instrumenten und Synthesizern.

Beachten Sie, dass Tuner kein Audio-Effekt, sondern ein MessgerĂ€t ist - es verĂ€ndert das durchgeleitete Signal in keiner Weise. Hinweis: Tuner wurde gestaltet, um monophone Tonhöhen zu erkennen und funktioniert am besten mit einem sauberen, deutlichen Signal. Polyphone, rauschende oder sehr obertonreiche Signale können zu ungenauen Ergebnissen fĂŒhren.

24.42.1 Ansicht wechseln

Die zwei Tasten unten links wechseln zwischen den beiden Hauptansichten von Tuner. Die Classic-Ansicht Ă€hnelt der Anzeige konventioneller StimmgerĂ€te, wĂ€hrend die Histogramm-Ansicht die Tonhöhe im Zeitverlauf darstellt. Beiden Ansichten nutzen im Display Farben zur Anzeige der Tuning-Genauigkeit. GrĂŒn bedeutet richtig gestimmt, Rot falsch gestimmt.

Die SchaltflÀchen zum Umschalten der Anzeige.

24.42.2 Classic-Ansicht

In der Classic-Ansicht wird die Tonhöhe des Eingangssignals als farbiger Ball entlang einer Kurve dargestellt. Der Name der nÀchstliegend erkannten Note erscheint in der Mitte der Anzeige. Die Pfeile auf jeder Seite des Notennamens leuchten auf, um anzuzeigen, ob das Signal höher oder tiefer gestimmt werden muss, damit die Ziel-Tonhöhe erreicht wird.

Im Target-Modus zeigt eine kreisförmige Umrandung in der Mitte der Kurve die Zieltonhöhe an. Ihr Signal ist richtig gestimmt, wenn sich der farbige Ball exakt in dieser Umrandung befindet. Ist das Eingangssignal zu hoch, erscheint der Ball rechts vom Ziel, wÀhrend zu tiefe Signale links erscheinen.

Tuner im Target-Modus.

Im Strobe-Modus wird die Kurve zum rotierenden Lichtband. Dabei zeigt die Richtung der Rotation an, ob das Signal zu hoch oder zu tief liegt. Rotiert das Band nach rechts ist die Eingangstonhöhe zu hoch, wÀhrend zu tiefe Signale das Band nach links rotieren lassen. Je mehr das Signal verstimmt ist, umso schneller rotiert das Band.

Tuner im Strobe-Modus.

Der Hertz/Cent-Schalter wechselt zwischen den Anzeigen und gibt entweder die absolute Frequenz des eingehenden Signals in Hertz oder den Abstand zum Zielton in Cent an. Dieser Schalter existiert auch in der Histogramm-Ansicht.

24.42.3 Die Histogramm-Ansicht

In der Histogramm-Ansicht wird die Tonhöhe im Zeitverlauf gezeigt. Die Skala rechts vom Display zeigt die möglichen Notennamen und die horizontalen grauen Balken reprĂ€sentieren die perfekt gestimmte “Mitte” der jeweiligen Note. Höher gestimmte Noten erscheinen ĂŒber ihrer jeweiligen grauen Linie, wĂ€hrend tiefer gestimmte Noten darunter erscheinen.

Tuner in der Histogramm-Ansicht.

Ziehen Sie im Display hoch oder runter, um zu anderen Tonhöhen zu scrollen, oder ziehen Sie horizontal, um ein- oder auszuzoomen. Ist Auto aktiviert, passt sich die Anzeige automatisch an, sodass die Tonhöhe des Eingangssignals in der Mitte der Anzeige liegt.

Der Hertz/Cent-Schalter wechselt zwischen den Anzeigen und gibt entweder die absolute Frequenz des eingehenden Signals in Hertz oder den Abstand zum Zielton in Cent an. Dieser Schalter existiert auch in der Classic-Ansicht.

24.42.4 Notennamen

Notennamen in Tuner.

Tuner bietet drei Optionen zum Bezeichnen von Noten. Auf diese Optionen kannst du in Tuner per Rechtsklick zugreifen:

  • Sharps (Kreuze wie C#)
  • Bes (D♭)
  • Kreuze und Bes (C♯/D♭)

24.42.5 Reference

Der Reference-Slider in Tuner.

Der Reference-Regler ermöglicht Ihnen die Referenztonhöhe zu Àndern, die Tuner bei der Analyse des Eingangssignals verwendet. Der Standard liegt bei 440 Hz, der gebrÀuchlichen Konzertstimmung. Die Referenz kann jedoch auf beliebige Werte zwischen 410-480 Hz gestellt werden.

24.43 Utility

Der Utility-Effekt

Der Utility-Effekt kann gerade in Verbindung mit anderen GerĂ€ten einige sehr nĂŒtzliche Aufgaben erfĂŒllen.

Es gibt zwei unabhĂ€ngige Phase-Schalter, einen fĂŒr jeden Eingangskanal (Links und Rechts). Wie der Name annehmen lĂ€sst, dienen sie zum Invertieren der Phase des jeweiligen Kanals.

Der Kanal-Modus-Schalter erlaubt es wahlweise nur den rechten oder linken Kanal eines Stereosignals zu bearbeiten. Wenn beispielsweise Links ausgewĂ€hlt ist, wird der rechte Kanal ignoriert und der linke Kanal an beide AusgĂ€nge geleitet. Das ist sehr nĂŒtzlich, wenn Sie in einer Stereo-Datei links und rechts unterschiedliche Signale haben, von denen Sie nur eines benutzen wollen.

Der Stereo-Regler legt die Stereobreite des Effektsignals (Wet) fest. 0% ergibt ein Mono-Signal, wĂ€hrend Werte ĂŒber 100% ein verbreitertes Stereobild erzeugen.

Sie können mit [Rechtsklick](PC) / [CTRL-Klick](Mac) im KontextmenĂŒ zwischen dem Width-Regler fĂŒr Stereo-Signale und dem Mid/Side-Regler fĂŒr Mitten/Seiten-Signale umschalten. Der Mid/Side-Parameter regelt den Ausgang stufenlos von Mono nach Stereo, von 100M bis 0. D.h wird der Parameter auf 100M gesetzt, wird das Audiosignal zu einem Monosignal summiert. Werte zwischen 0 und 100S betonen die “gegenphasigen” Stereosignalanteile. Bei 100S ist nur noch das Seitensignal zu hören. Der linke und rechte Ausgangskanal sind in der Phase jeweils um 180 Grad versetzt.

Wird beim Kanal-Modus nur der Left- oder der Right-Kanal gewÀhlt, hat der Width- bzw. Mid/Side-Regler keine Funktion- Er ist deshalb deaktiviert.

Ist der Mono-Schalter aktiviert, wird das Stereoeingangssignal komplett in ein Monosignal umgewandelt.

Der Bass-Mono-Schalter konvertiert nur die tiefen Frequenzen des Eingangssignals nach Mono. Dies ist nĂŒtzlich, um FĂ€rbungen in den BĂ€ssen zu vermeiden, die bei der Monowiedergabe entstehen können. Sie können den Bass-Mono-Frequency-Regler zum Finden der Cutoff-Frequenz zwischen 50-500 Hz einstellen.

Wenn Sie Bass-Mono-Audition aktivieren, sind nur die tiefen Frequenzen solo zu hören. Dies kann beim Einstellen der Bass-Mono-Frequenz hilfreich sein.

Der Gain-Parameter passt den Pegel des Eingangssignals im Bereich von -infinite dB (- unendlich) bis +35 dB an. Das ist besonders nĂŒtzlich, um LautstĂ€rke-Fades einer Spur zu automatisieren, wodurch der LautstĂ€rkeregler im Mixer frei wird und zum Ausbalancieren der Mischung eingesetzt werden kann. (Hinweis: Beim Einstellen des Gain-Parameters zwischen -18 und +35 dB mit den Pfeiltasten hoch und runter Ă€ndert sich der Wert in 1-dB-Schritten. Zwischen -18 dB und -inf dB jedoch beschleunigt sich nach und nach die Änderung des Gain-Werts.)

Der Balance-Regler bestimmt das Panorama des Signals im Stereofeld.

Der Mute-Schalter schaltet das Eingangssignal stumm, wenn er betĂ€tigt wird. Hinweis: Der Mute-Schalter eines Tracks wirkt immer ganz am Ende des Signalwegs beziehungsweise der Effektkette. Da sich der Utility-Effekt an einer beliebigen Stelle der Effektkette einsetzen lĂ€sst, können Sie seinen Mute-Schalter beispielsweise nutzen, um das Eingangssignal fĂŒr ein Delay oder einen Reverb stumm zu schalten, ohne das Ausgangssignal des Effekts ebenfalls stumm zu schalten.

Der DC-Schalter filtert GleichspannungsversÀtze (DC-Offsets) und extrem niedrige Frequenzen heraus, die weit unter dem Hörbereich liegen. Er hat nur eine klangliche Auswirkung, wenn das Signal solche Frequenzen enthÀlt und es nach dem Utility-Effekt mit weiteren nichtlinearen Effekten wie Kompressoren oder Waveshapern bearbeitet wird.

24.44 Vinyl Distortion

Der Vinyl-Distortion-Effekt

(Hinweis: Der Vinyl-Distortion-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Der Effekt Vinyl Distortion emuliert einige der typischen Verzerrungen, die bei der Wiedergabe von Vinyl-Schallplatten entstehen. Sie sind durch das geometrische VerhĂ€ltnis von Nadel und Rille verursacht. Der Effekt bietet auch einen Crackle-Generator fĂŒr Schallplatten-typische Knister-Effekte.

"Tracing Model" fĂŒgt dem Signal durch Verzerrung geradzahlige Harmonische hinzu. Die IntensitĂ€t der Verzerrung wird mit Drive oder durch vertikales Verschieben des Punkts im Tracing-Model-X/Y-Feld bestimmt. Die Frequenz oder "Farbe" der Verzerrung kann durch horizontale Bewegung im X/Y-Feld oder im Freq-Feld bestimmt werden. Die Bandbreite wird mit gehaltener ALT(PC) / ALT(Mac) Taste durch vertikale Mausbewegung im X/Y-Feld eingestellt.

Pinch fĂŒgt dem Signal durch Verzerrung ungeradzahlige Harmonische hinzu. Diese Verzerrungen sind um 180 Grad in der Phase verschoben und erzeugen so ein verbreitertes Stereobild. Der Pinch-Effekt hat die gleichen Parameter wie der Tracing-Model-Effekt, klingt aber ziemlich anders.

Der Regler Drive erhöht oder verringert den Anteil der gesamten, von Tracing Model und Pinch erzeugten Verzerrung.

Es gibt zwei verschiedene Verzerrungsvarianten: Soft und Hard. Soft ahmt den typischen Dub-Plate-Sound nach, Hard klingt mehr nach einer normalen Vinyl-Platte.

Der Stereo/Mono-Schalter bestimmt, ob der Pinch-Distortion-Effekt in Stereo oder Mono ist. FĂŒr eine realistische Simulation von Schallplattenknistern stellen Sie den Parameter auf Stereo.

Der Crackle-Bereich mischt dem Signal wahlweise Rauschen bei, wobei sich die GerÀuschdichte mit den Density-Regler einstellen lÀsst. Der Volume-Regler steuert die LautstÀrke des Rauschens.

24.45 Vocoder

Der Vocoder-Effekt.

(Hinweis: Der Vocoder-Effekt ist in den Intro- und Lite-Editionen nicht verfĂŒgbar.)

Ein Vocoder ist ein Effekt, der die Frequenzinformationen eines Audiosignals (genannt Carrier) mit der Amplituden-HĂŒllkurve eines anderen Audiosignals (genannt Modulator) verknĂŒpft. Als Modulationsquelle dient allgemein ein Klang mit deutlich rhythmischem Charakter wie z.B. Sprache oder Schlagzeug, wĂ€hrend es sich beim Carrier normalerweise um einen harmonisch reichhaltigen Synthesizerklang wie z.B. Streicher oder Pad handelt. Die bekannteste Vocoder-Anwendung ist das Erzeugen von "sprechenden Synthesizern" oder roboterhaften Stimmeffekten.

Vocoder arbeiten folgendermaßen: zunĂ€chst werden sowohl das Carrier- als auch das Modulator-Signal jeweils durch eine Filterbank mit Bandpassfiltern bearbeitet. Der Ausgangspegel jedes einzelnen Modulator-Filterbandes wird analysiert und der resultierende Pegelwert zur Steuerung des entsprechenden Filterbandes beim Carrier-Signal benutzt.

Lives Vocoder sollte auf eine Spur mit Audiomaterial eingefĂŒgt werden, das Sie als Modulator benutzen möchten. Das Carrier-WahlmenĂŒ bietet dann eine Vielzahl von Optionen fĂŒr das Carrier-Signal:

  • Noise benutzt Vocoders internen Rauschgenerator als Carrier-Quelle. Bei Auswahl dieser Option können Sie mit dem erscheinenden X-Y-Feld den Klangcharakter des Rauschens einstellen. Die horizontale Achse steuert den Downsampling-Wert. Klicken und ziehen Sie nach links, um die Samplingrate des Carrier-Ausgangs zu verringern. Die vertikale Achse stellt die Dichte des Rauschens ein. Klicken und ziehen Sie nach unten, um die Dichte zu verringern.
  • External ermöglicht Ihnen, jeden verfĂŒgbaren Abgriff fĂŒr das interne Routing mit dem WahlmenĂŒ darunter zuzuweisen. Diese Option eignet sich zum Erzeugen von klassischen "Roboter-Stimmen".
  • Modulator benutzt das Modulatorsignal selbst als Carrier. HauptsĂ€chlich wird hierdurch eine resynthetisierte Version des Modulatorsignals ausgegeben, bei der Sie alle Vocoder-Parameter zur Klangformung einsetzen können.
  • Pitch Tracking aktiviert einen monofonen Oszillator, dessen Tonhöhe der Tonhöhe des Modulators folgt. Die High- und Low-Parameter grenzen den Frequenzbereich ein, in dem der Oszillator versucht die Tonhöhe zu erkennen. Sie können eine SĂ€gezahnwelle oder eine von drei Pulswellenformen wĂ€hlen und die grobe Stimmung des Oszillators mit dem Pitch-Parameter einstellen. Die Tonhöhenerkennung gelingt besonders gut bei monophonen Modulatorquellen, wie z.B. melodischen Instrumenten oder Stimmen. Beachten Sie, dass der Oszillator seine Frequenz nur aktualisiert, wenn er eine klare Tonhöhe erkennt. Diese Tonhöhe wird dann solange beibehalten, bis eine neue erkannt wird. Dies bedeutet, dass Parameter-Änderungen oder ein ZurĂŒcksetzen des Oszillators zu unerwarteten KlangverĂ€nderungen fĂŒhren können, zum Beispiel beim Integrieren der Vocoder-Spur in eine Gruppe (siehe Gruppen-Spuren). Mit polyphonem Material oder Schlagzeug ist das Ergebnis des Pitch-Trackings eher unvorhersehbar (aber manchmal auch sehr interessant).

Insbesondere beim Einsatz von externen Carrier-Quellen kann das Ausgangssignal eines Vocoders manchmal zu viele Höhen verlieren. Die Aktivierung der Enhance-Taste sorgt fĂŒr ein helleres Klangbild, indem Spektrum und Dynamik des Carriers normalisiert werden.

Der Unvoiced-Regler bestimmt die LautstÀrke eines zusÀtzlichen Rauschgenerators, der zur Resynthese von stimmlosen Klanganteilen des Modulatorsignals benutzt wird, wie z.B. "f" und "s"-Lauten.

Sens. stellt die Empfindlichkeit des Erkennungs-Algorithmus von Unvoiced ein. Bei 100% ist der Unvoiced-Rauschgenerator immer zugeschaltet. Bei 0% wird ausschließlich die Carrier-Quelle benutzt. Der Fast/Slow-Schalter bestimmt, wie schnell Vocoder zwischen Unvoiced und Voiced-Erkennung umschaltet.

Das große, in der Mitte liegende Display von Vocoder zeigt die Pegel der einzelnen Bandpass-Filter an. Ein Klicken oder Ziehen bei gehaltener Maustaste innnerhalb des Anzeigefelds ermöglicht Ihnen die Pegelwerte einzuzeichnen.

Der Bands-Parameter bestimmt die Anzahl der benutzten FilterbĂ€nder. Je mehr BĂ€nder eingestellt werden, um so genauer wird die Analyse des Frequenzinhalts fĂŒr den Modulator ausgefĂŒhrt, was jedoch auch eine höhere CPU-Leistung erfordert.

Die beiden Range-Parameter bestimmen den Frequenzbereich in dem die Bandpass-Filter arbeiten. FĂŒr die meisten Quellen ist eher ein großer Bereich geeignet. Wenn der Klang jedoch zu schneidend oder basslastig wird, können die Ă€ußeren Grenzfrequenzen angepasst werden. Der BW-Parameter bestimmt die Bandbreite der Filter. Bei niedrigen Prozentwerten behandelt jeder Filter eine einzelne Frequenz. Mit Erhöhung der Bandbreite, steigern Sie auch die Überlappung der einzelnen FilterbĂ€nder. Eine Bandbreite von 100% besitzt die höchste PrĂ€zision, jedoch können grĂ¶ĂŸere oder kleinere Werte zu interessanten Klangeffekten fĂŒhren.

Der Precise/Retro-Parameter ermöglicht das Umschalten zwischen zwei unterschiedlichen Filterverhalten. Im Precise-Modus besitzen alle Filter die gleiche LautstÀrke und Bandbreite. Im Retro-Modus werden die BÀnder mit höherer Frequenz zunehmend enger und lauter.

Gate bestimmt den Threshold fĂŒr die Filterbank. Alle BĂ€nder, deren Pegel sich unter dem Threshold-Wert befinden, werden stumm geschaltet.

Der Level-Parameter erhöht oder verringert den Ausgangspegel von Vocoder.

Der Depth-Regler bestimmt die StĂ€rke, mit der die Amplituden-HĂŒllkurve des Modulators auf das Carrier-Signal ĂŒbertragen wird. Bei 0% wird die HĂŒllkurve des Modulators nicht berĂŒcksichtigt. Bei 200% werden nur hohe Amplitudenspitzen benutzt. Ein Wert von 100% fĂŒhrt zum "klassischen" Vocoder-Effekt.

Die Attack- und Release-Regler bestimmen, wie schnell Vocoder auf AmplitudenverÀnderungen im Modulator-Signal reagiert. Bei sehr schnellen Zeiten bleiben die Transienten des Modulators erhalten, es können jedoch Verzerrungs-Artefakte entstehen.

Der Mono/Stereo-Schalter legt die Anzahl der benutzten Carrier- und Modulator-KanÀle fest. Im Mono-Modus werden sowohl Carrier als auch Modulator als Mono-Quellen behandelt. Stereo benutzt einen Mono-Modulator, bearbeitet das Carrier-Signal jedoch in Stereo. Die L/R-Einstellung bearbeitet sowohl das Carrier- als auch das Modulator-Signal in Stereo.

Die Frequenzen der Carrier-Filterbank können mit dem Formant-Regler nach oben oder unten verschoben werden. Wird zum Beispiel eine Stimme als Modulator benutzt, fĂŒhren kleine Formant-Änderungen zu einer scheinbaren Änderung des Geschlechts (mĂ€nnlich <-> weiblich) beim Ursprungsmaterial.

Der Dry/Wet-Regler bestimmt das MischungsverhÀltnis zwischen dem Original- und dem Effekt-Signal.

24.45.1 Vocoder Tipps

Dieser Abschnitt erklÀrt die gÀngigsten Anwendungen eines Vocoders.

24.45.1.1 Singender Synthesizer

Die klassische Vocoder-Anwendung ĂŒberhaupt ist der "singende Synthesizer." Um dies mit Live zu erreichen:

  1. Setzen Sie Vocoder in eine Spur ein, die eine Aufnahme mit Ihrer Stimme enthĂ€lt. Neben einem Clip mit bereits aufgenommenem Stimm-Material lĂ€sst sich auch der Live-Input einer Stimme bearbeiten. HierfĂŒr ist ein Mikrofon notwendig, das am Eingangskanal der Audio-Hardware angeschlossen ist und dieser Kanal muss als Eingangsquelle fĂŒr die Spur ausgewĂ€hlt sein (siehe Ein- und Ausgabe externer Audiosignale).
  2. Nun wird ein Synthesizer in eine zweite Spur eingesetzt, z.B. Analog (siehe Analog). Auch hier können Sie wahlweise einen MIDI-Clip erzeugen, um den Synthesizer anzusteuern oder ihn live spielen.
  3. WĂ€hlen Sie im Carrier-MenĂŒ von Vocoder die Einstellung External.
  4. WĂ€hlen Sie die Synthesizer-Spur als Quelle im Audio From-MenĂŒ von Vocoder. (Die besten Ergebnisse liefert die Einstellung Post FX im unteren MenĂŒ.)
  5. Wenn Sie Synthesizer-Material und Stimme live in Echtzeit erzeugen, stellen Sie sicher, dass beide Spuren mit den Schaltern zur Aktivierung der Aufnahmebereitschaft scharf geschaltet sind.
  6. Spielen Sie den Synthesizer und sprechen gleichzeitig in Ihr Mikrofon. Sie hören jetzt den Rhythmus Ihrer Sprache, jedoch mit der Klangfarbe und den Frequenzen des Synthesizers. Um nur das Vocoder-Signal zu hören, benutzen Sie die Solo-Funktion der Vocal-Spur, sodass die "normale" Synthesizer-Spur stumm geschaltet wird.

Hinweis: Allgemein erzielen Sie die besten Ergebnisse mit hellen und harmonisch reichhaltigen SynthesizerklÀngen. Versuchen Sie z.B. zur Verbesserung der SprachverstÀndlichkeit SÀgezahn-basierte KlÀnge zu benutzen. Um einen noch helleren oder durchsichtigeren Klang zu erhalten, probieren Sie andere Einstellungen des Unvoiced-Reglers aus und/oder aktivieren Sie die Enhance-Funktion.

24.45.1.2 Formant-Shifter

Ist Vocoder so eingestellt, dass der Modulator gleichzeitig auch als eigener Carrier benutzt wird, kann das GerÀt als leistungsfÀhiger Formant-Shifter verwendet werden. Um dies zu machen:

  1. Stellen Sie das Carrier-WahlmenĂŒ auf Modulator.
  2. Stellen Sie Depth auf 100%.
  3. Aktivieren Sie Enhance.

Experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen des Formant-Reglers, um den Klangcharakter der Quelle zu verĂ€ndern. FĂŒr noch weiter reichende Möglichkeiten zur Klangformung, probieren Sie auch andere Einstellungen der verschiedenen Filterbank-Parametern aus.