Lektion 1: Mashups dekonstruieren

LektionsĂŒbersicht  

In dieser Lektion hören sich die SchĂŒler:innen eine Auswahl von Mashups an und dekonstruieren diese, um die Verwendung von Time-Stretching und Pitch-Shifting zu verstehen. Anschließend wenden sie die Techniken mit Lives Warp-Funktion selbst an und erstellen eigene kreative Kombinationen aus den im Projekt enthaltenen Songs.

    Lernziele

    • Kritisches Hören - Erkennen und Manipulieren musikalischer Elemente: Tonhöhe und Tempo
    • Technische Kompetenz - Warping in Ableton Live effektiv nutzen
    • Kritisches Denken - Diskutieren, warum Song-Kombinationen (nicht) funktionieren

    Vorbereitung (10 Min.)

    DurchfĂŒhrung im Unterricht (50-90 Min.)

    • Schritt 1: EinfĂŒhrung - Sehen, hören und dekonstruieren: was macht ein Mashup aus? (10-15 Min.)
    • Schritt 2: Praktische Aufgabe - Die SchĂŒler:innen richten die Voreinstellungen in Ableton Live so ein, dass die enthaltenen Songs importiert werden* (5-10 Min.)
    • Schritt 3: Praktische Aufgabe - Die SchĂŒler:innen lernen anhand der enthaltenen Songs die Grundlagen des Time-Stretching, Pitch-Shifting und Loopings (15-30 Min)
    • Schritt 4: Ergebnissicherung - Die SchĂŒler:innen tauschen ihre musikalischen Ideen mit der Klasse aus (5-10 Min.)

    Option:

    * Die SchĂŒler können dabei einzeln oder in Teams arbeiten.

    EinfĂŒhrung: Die Kunst des Mashup

    Ein Mashup kombiniert verschiedene Tracks zu einem neuen musikalischen Werk. In folgenden Beispielen wurden die Audiodateien von unterschiedlichen Songs in einer Musiksoftware kombiniert, manipuliert und bearbeitet, um eine solche Mashup-Produktion zu erstellen.

    Jeder Video-Clip stellt eine der wesentlichen Grundlagen zum Erstellen von Mashups vor: Time-Stretching, Pitch-Shifting und Looping.

    Time-stretch

    Das Mashup von White Stripes vs. Nirvana kombiniert zwei Klassiker der Rockmusik.

    Hören Sie sich das Mashup und anschließend die ursprĂŒnglichen Tracks an:

    Fragen:

    • Welche Teile der beiden Tracks werden verwendet, welche fehlen?
    • Welcher Teil wurde zur Anpassung an den anderen beschleunigt oder verlangsamt? 
    • Was fĂ€llt Ihnen noch auf?

    Looping

    Im Mashup der BeeGees vs. Pink Floyd kann man hören, dass beide Songs geloopt worden sind.

    Frage: Wie lang sind einige der Loops, die in diesem Mashup verwendet werden?

    Der Refrain ist besonders interessant, da sich der Song "Stayin' Alive" gegen "Another Brick In The Wall, Pt. II" zeitlich etwas versetzt.

    Frage: Warum, glauben Sie, wurden die Spuren im Refrain gegeneinander versetzt?

    Pitch-shifting

    Dieses Mashup von Linkin Park/Billie Eilish, Khalid und Slipknot lÀsst drei Songs förmlich miteinander verschmelzen.

    Das Mashup wirkt wie ein Wechselspiel zwischen den verschiedenen Gesangsstimmen.

    In der Einleitung werden die Worte "Lovely" und "New Divide" zusammen verwendet.

    Frage: Welcher Song wurde in der Tonhöhe verschoben, um ihn an die anderen anzupassen?

    Original-Songs:

    Billie Eilish & Khalid – Lovely (der Mashup nutzt Intro & Gesang) 

    Linkin Park – New Divide (der Mashup nutzt instrumentale Elemente, Drums & Gesang)

    Slipknot – Snuff (der Mashup nutzt instrumentale Elemente)

    Praktische Aufgabe: Warping mit Mashups 

    Warping ist eine Funktion in Live, mit der Sie die Tonhöhe und die Geschwindigkeit einer Audiodatei unabhĂ€ngig voneinander und in Echtzeit verĂ€ndern können. Um ein Mashup zu realisieren, mĂŒssen alle Dateien so gewarpt werden, dass sie mit Lives globalem Tempo synchronisiert sind.

    "VerstĂ€ndnis dafĂŒr, warum es wichtig ist, die Songs synchron mit dem globalen Projekt-Tempo zu halten, ist fĂŒr SchĂŒler:innen, die mit Lives Workflow noch nicht vertraut sind, eine schwierige Aufgabe. Ein regelmĂ€ĂŸiger Vergleich mit dem Klick des Metronoms in Live ist ein guter Weg, um das Warping im richtigen Timing zum Track zu halten." — Matt Ridgway

    In dieser praktischen Aufgabe folgen die SchĂŒler:innen der Anleitung, um zu lernen, wie man Audio in Live importiert, warpt und Loops erstellt und so die AnfĂ€nge eines eigenen Mashup erstellen kann.

    Schritte:

    1. Voreinstellungen einrichten und Songs in die Session-Ansicht von Live importieren
    2. Startpunkt, Loop-LĂ€nge und Timings innerhalb von Clips festlegen
    3. Kombinieren Sie verschiedene Clips aus unterschiedlichen Songs, um ein Mashup zu erstellen

    Warping fĂŒr Mashups - Live-Set

    Das Live-Set kann von den SchĂŒler:innen im Unterricht verwendet werden, um Warping zu ĂŒben. Es handelt sich um ein leeres Live-Set, das jedoch vier Songs in voller LĂ€nge im .aif-Format enthĂ€lt, die wĂ€hrend der praktischen Aufgabe in Lektion 1 verwendet werden können.

    Herunterladen: Warping fĂŒr Mashups - Live-Set*

    1. Öffnet sich in der Session-Ansicht  als leeres Live-Set 
    2. Audiodateien finden sich im Ordner “Aktuelles Projekt” / “Samples”
    3. Überblick ĂŒber den Inhalt des Live-Sets

    * Die herunterladbaren Audiodateien wurden von Ableton zur Verwendung durch Lehrende und SchĂŒler:innen fĂŒr dieses Unterrichtsprojekt lizenziert. Es ist nicht Teil der Lizenzvereinbarung mit diesen Aufnahmen erstellte Werke zu veröffentlichen der Öffentlichkeit zugĂ€nglich zu machen - dazu ist eine zusĂ€tzliche Genehmigung des Lizenzinhabers erforderlich.

    Warping fĂŒr Mashups Schritt-fĂŒr-Schritt-Anleitung

    Die Anleitung erklĂ€rt Schritt fĂŒr Schritt, wie Sie die Voreinstellungen vornehmen und die mitgelieferten Audiodateien in Ableton Live importieren.

    Anleitung: Warping fĂŒr Mashups Schritt-fĂŒr-Schritt

    Tipp fĂŒr den Unterricht: Ergebnisse der SchĂŒler:innen teilen - Strategien / Aufforderungen 

    Sobald die SchĂŒler:innen mit Warping experimentiert und Loops kombiniert haben, sollten Sie sie bitten, ihre Arbeitsergebnisse vor der Klasse zu prĂ€sentieren.

    Praktische Tipps, wie die Arbeitsergebnisse gesichtet werden können

    • Mit einem langen AUX-Kabel nacheinander die Rechner der SchĂŒler:innen an die Lautsprecher des Soundsystems in der Klasse anschließen und abhören
    • Live-VorfĂŒhrung vor der Klasse
    • MĂŒndliche Reflexion des Arbeitsprozesses
    • Arrangements als mp3-Datei exportieren und auf den Schulserver laden

    Aufforderungen an die SchĂŒler:innen

    • Abspielen und Besprechen einzelner selbst erstellter Clips
    • ErlĂ€utern, welche Änderungen am Clip nötig waren, damit sich dieser gut mit anderen Songs kombinieren lĂ€sst
    • ErlĂ€utern, welche Herausforderungen es bei der Arbeit mit den ausgewĂ€hlten Songs zu bewĂ€ltigen galt.
    • Schlussfolgern, welche Elemente innerhalb der Songs am besten miteinander funktioniert haben? (Breakdowns? Intros? Hooks?)

    "SchĂŒler:innen zu ermutigen, ihre Arbeit vor der Klasse zu teilen und darĂŒber zu sprechen, bietet ihnen die Möglichkeit, sich engagiert, positiv und bestĂ€rkt in ihrer musikalischen Arbeit zu fĂŒhlen."  — Matt Ridgway