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Nicolas Bernier: Intime Frequenzen

Das weitläufige Feld der Klangkunst scheint mehr und mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Bedeutende Kunstzentren wie das New Yorker MOMA oder das Metropolitan Museum warteten jüngst mit großen Ausstellungen zu Audio-Arbeiten auf. Festivals für elektronische Musik – ob CTM, Mutek oder Unsound – haben in den vergangenen Jahren zunehmend Themenschwerpunkte in ihre Programme integriert, bei denen ‘Sound’ eine fruchtbare Verbindung mit nicht-musikalischen Ausdrucksformen wie Skulptur, Performance oder Video eingeht.

Was dies anbelangt, ist der in Montreal lebende Künstler Nicolas Bernier derzeit wohl einer der interessantesten Akteure. Er selbst beschreibt seine Arbeiten als elektronische Musik, die er mit Objekten vergangener Tage erzeugt und anschließend mit heutigen Gestaltungsmitteln wie Live und Max for Live manipuliert. Aber es ist nicht allein die raffinierte Wahl der Mittel. Bernier gelingt es, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Logik und Sinnlichkeit auszubalanzieren. Eindrucksvoll unter Beweis stellt er das mit Arbeiten wie frequencies (a). Sein Stück wurde kürzlich mit der renommierten, von Ars Electronica verliehenen ‘Goldenen Nica für digitale Musik und Klangkunst' geehrt.

Vorab noch mal Herzlichen Glückwunsch zur Goldenen Nica. Wie bist Du denn eigentlich darauf gekommen, auf 'frequencies (a)' mit Stimmgabeln zu arbeiten?


Die Idee dazu hatte ich schon vor geraumer Zeit. Ich suchte nach einem Weg, stehende Töne in meine Performance zu integrieren, die hauptsächlich geräusch- oder objektbasiert sind. Dabei wollte ich nach Möglichkeit vermeiden, auf traditionelle Musikinstrumente zurückzugreifen. Und weil ich oft mit altmodischen Gegenständen arbeite, denke ich auch immer über die Beziehung zwischen Musik und Klang auf der einen und alter und neuer Technologie auf der anderen Seite nach. Der Gebrauch einer Stimmgabel machte diesbezüglich total Sinn. Sie ist nicht nur ein frühes wissenschaftliches Präzisionsinstrument, sondern auch ein Symbol für die Tonalität von Musik. Am meisten zählte jedoch, dass sie einen Sound produziert, der sehr nah an die pure Sinuswelle heran reicht. Also einen Sound, der in der elektronischen Musikkomposition eine ganz wesentliche Rolle spielt. Ich hatte von da an immer ein paar Stimmgabeln dabei (auch weil ich zu der Zeit häufiger Improvisationssachen gemacht habe) und setzte Sie erstmals 2010 auf dem Album 'strings.lines' für Crónica ein. Irgendwann war ich regelrecht besessen und die Stimmgabel wurde in gewisser Weise zu meinem wichtigsten Instrument. Mich störte aber immer, dass ich sie nicht so kontrolliert einsetzen konnte, wie ich eigentlich wollte. Das klappte auf manuelle Art einfach nicht und so kam ich auf die Idee, die Gabeln zu "automatisieren".

Was sind denn die idealen Voraussetzungen, um frequencies (a) aufzuführen und wie sieht Dein technisches Setup dabei aus?

Beim Elektra Festival in Montreal waren die Rahmenbedingungen einfach perfekt. Ich hätte mir das selbst nicht besser ausdenken können: Ein kleiner Saal mit maximal 100 Leuten, der drei Tage hintereinander ausschließlich für die Präsentation von frequencies (a) zur Verfügung stand. Das ist echter Luxus, wenn man bedenkt, wie Festivals für elektronische Musik normalerweise konzipiert sind: Große Halle, große Videoleinwand und keine Zeit, das Setup den vorherrschenden Bedingungen anzupassen. Das hat natürlich seine Gründe und soll bitte auch nicht als Kritik verstanden werden. Aber es gibt Stücke, die nach einer anderen Form verlangen und frequencies (a) ist solch ein Stück. Ich hatte dafür nie die gängigen Standardformate im Kopf. Ich suchte nach Möglichkeiten, die den besonderen Charakter des Stücks greifbar machen. Es geht um fragile Dinge (wie Stimmgabeln, kleine Magnetspulen, sanfte Klänge, Präzision) und das Publikum sollte diesen Dingen so nah wie möglich sein. Hier zählte eher die Intimität, nicht das große Spektakel.

Beim Equipment hatte ich Unterstützung von Laurent Loison und Oliver Lefebvre. Wir bastelten uns kleine Acryl-Halterungen für die Stimmgabeln und die Magnetspulen, die die Gabeln aktivierten. Jede Einheit war mit einem Kontaktmikrofon und einen Lichtstrom verbunden, der aus dem eigens gefertigten Lichttisch kam, auf dem wir die ganze Konstruktion platziert haben. Darin  war auch das USB/DMX-Bord versteckt, durch das die Spannung für Licht und Spulen lief. Der Rest ist dann nur noch eine Frage der Komposition und der genau getimten Abläufe für die audiovisuellen Sequenzen. Dafür nutze ich Ableton Live und Max for Live.

Wie bist Du zu diesem gleichberechtigten Mix aus elektronischen und mechanischen Elementen in Deinen Arbeiten gelangt?

Der Auslöser, mich überhaupt mit 'Electronic Art' zu befassen, war tatsächlich das Spannungsverhältnis zwischen beiden Seiten. Heute greift alles nahtlos ineinander. Vor 10 bis 15 Jahren sah das aber noch ganz anders aus. Damals wurde die Performance mit dem Laptop nahezu vergöttert. Die meisten künstlerischen Arbeiten waren dennoch entweder komplett digital oder analog. Für mich lag die Faszination jedoch in der Mischung. Seitdem verfolge ich den Ansatz, reale Dinge mit dem Computer zu beeinflussen. Der Ursprung meiner Ideen oder Projekte liegt immer in der physischen Welt. Die Art und Weise, wie ich diese Ideen dann aber präsentieren möchte, verlangt immer nach der Unterstützung des Rechners. Das Wichtigste für mich ist, dass die Balance gewahrt bleibt. Ich möchte weder die natürliche, noch die digitale Seite in den Vordergrund stellen. Ich glaube in der Tat, dass es wenig Sinn macht, heute noch zwischen "real" und "virtuell" zu unterscheiden. Alles ist miteinander verknüpft und im ständigen Austausch. Die Dinge beeinflussen sich wechselseitig.

Du hast den 'Ars Electronica'-Preis in der Kategorie "Digital Musics and Sound Art" erhalten, richtig? Siehst Du Dich selbst hauptsächlich als Musiker?

Ich beschäftige mich sehr intensiv mit Kunst und weiß gar nicht, ob es so klug ist, dabei in irgendwelchen "Kategorien" zu denken. Vielleicht hinsichtlich Politik oder Geschichte. Ich kann dazu nur Folgendes sagen: Mein Hauptmedium ist Sound und das wird es wohl auch immer bleiben. Aber mein Interesse gilt so vielen Dingen und alle beeinflussen sie meine Arbeit als Multiplikatoren. Wenn mich etwas berührt, dann stelle ich mir nicht die Frage, welcher Kategorie das jetzt eigentlich entstammt. Das Selbe gilt für meine eigenen Sachen, die ich auch nicht eingeordnet sehen möchte. Obwohl es mir vordergründig um Sound geht, denke ich dabei selbstverständlich auch über Aspekte wie Performance, Theatralik, Ausdruck, Visualisierung und – natürlich – Musikalität nach.

Wie verhält sich Dein neues Stück frequencies (synthetic variations) zu seinem Vorgänger frequencies (a)? Und was planst Du als Nächstes?

frequencies ist als Serie konzipiert, die sich mit reiner/unreiner Dichotomie befasst. Sie besteht aus den drei Teilen "akustisch", "digital" und "elektronisch". Ich unternehme quasi eine Zeitreise durch die Evolutionsgeschichte des Tones.  Das (a) im ersten Teil steht für "audio" oder "akustisch", weil die Stimmgabeln einen nahezu reinen akustischen Ton erzeugen. Die auf dem Mutek gezeigte Fortsetzung (synthetic variations) basiert vollständig auf digitalen Sounds. Ich nutze dabei das selbe System wie für frequencies (a), nur dass es dabei weder die Stimmgabeln, noch die Magnetspulen noch irgendeinen menschlichen Zugriff gibt. Auf gewisse Art ist das meine erste Laptop-Performance, die aber visuell ins Physische übersetzt wird. Es handelt sich um vorgefertigte Sequenzen aus synthetischen Sounds und synchronisiertem Licht in synthetischem Material – den kleinen Acryl-Halterungen. Und was im dritten Teil passiert, das behalte ich noch für mich.

Nicolas Berniers Frequencies (Synthetic Variations) ist ab sofort erhältlich.
Besuchen Sie Nicolas Berniers Website und entdecken Sie weitere seiner Arbeiten.

Veröffentlicht am 28. Oktober 2013 in Künstler:innen

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